Kapitel 17-1

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17. Welcher Trottel hatte diese verfluchte Sprosse aus der Leiter gesägt? Er schuldet mir ein Leben. Und einen Vater. - TEIL 1


Was zuvor geschah...

Jess wollte mich mit meinem Innersten konfrontieren und fragte mich, was es denn wäre, das ich fühlte, das mich dazu brachte nichts als das Ende zu sehen. Tatsächlich glaubte ich, dass ich all diesen Schmerz verdiente. Ich trug Schuld und es gab keinen Weg, diese wieder gutzumachen...darüber zu reden machte es nicht besser. Aber auf eine merkwürdige Weise gefiel mir, dass sie mich an die Grenzen dessen brachte, was ich ertrug. Denn ich konnte mir sicher sein, dass sie mich auch dazu befähigte, sie zu überschreiten. Nachdem wir zum Wagen zurückgekehrt waren, brachte sie mich nach Hause - auf meinen Wunsch hin. Es verlangte mir viel ab, vielleicht auch weil es zu früh dafür war. Doch schließlich war es Befreiung, die ich fühlte, als wir die mir bekannten und nun doch so gefürchteten Zimmer betraten. ...lediglich ein Raum blieb verschlossen. Wieder zurück klärte Jess mich darüber auf, dass für die Beerdigung noch einiges zu erledigen war, unter anderem eine Ansprache über Billy. Ich musste das nicht tun, aber ich wollte es. ...nur was sollte ich sagen? Wo sollte ich anfangen? Ich wusste nicht einmal, ob ich mental dazu fähig war...


Ich hatte gedacht, ich müsste mich übergeben, wenn ich diese weißen Wände noch einmal sah. Tatsächlich ging es mir den Umstände entsprechend - nun, da ich auf dem Weg zu dem Arzt war, der meinen Vater behandelt hatte. Falsch. Er stellte nur seinen Tod fest, nicht mehr. So zumindest wollte Sam es mir und Jess weismachen. Was dachte der Kerl, wer ich war? Sollte sich herausstellen, dass er gelogen hatte, würde ich...um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, was ich dann tun würde.

„Ähm...Entschuldigung. Kann ich Ihnen behilflich sein?"

Die Frau war schmächtig und klein und ich glaubte, sie schon einmal gesehen zu haben. Ihre Hornbrille war so groß, dass sie beinahe das gesamte Gesicht bedeckte. Sofort zog Jess ihre Kapuze tiefer: „Wir suchen jemanden. Sein Name ist Jonathan Gale." Die Blonde zog die Stirn in Falten und hielt ihre Akten fester umklammert als notwendig. Sie wollte gerade einen misstrauischen Blick auf Jess' Augen werfen, als ich mich vor sie schob.

„Es ist dringend, wir müssen jetzt mit ihm sprechen."

Da sie schwieg, nahm ich das als Bestätigung dafür, dass wir weitergehen konnten. Ich wollte mich an ihr vorbei stehlen und nach der Klinke einer riesigen und ebenfalls weißen Tür greifen, als sie mich stoppte.

„Tut mir leid, Sie dürfen da nicht rein! Das ist die Intensivstation. Und Dr Gale ist im Moment sehr beschäftigt.", sagte sie schnell und wirkte aufgebracht.

„Ich dachte, er wäre ein Rettungsassistent?"

Sie nickte, schob die Brille zurück und errötete. Ihre langen Finger zitterten. Während Jess mir sanft eine Hand auf den Rücken legte, wurde ich ungeduldig.

„Das ist er, in der Tat, ja. Aber wir haben nicht viele gute Ärzte, also arbeitet er, wo immer man ihn braucht. Ich kann Ihnen trotzdem nicht gestatten, diesen Bereich zu betreten."

Sie zögerte: „Wer sind Sie überhaupt?"

„Mein Name ist Jacob Black und das hier...ist meine Schwester. Rebecca. Unser Vater war vor einiger Zeit hier eingeliefert, jetzt ist er...verstorben. Dr Gale war derjenige, der seinen Tod feststellte, deshalb würden wir gern mit ihm reden.", erklärte ich und sie nickte verständnisvoll. Allerdings ließ sie uns dennoch nicht passieren. Stattdessen schickte sie mich und Jess zurück in eines der Wartezimmer.

Daylight - Bis(s) zur letzten Sekunde [The Twilight Saga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt