Kapitel 27-1

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27. Zugegeben...ich hatte das nicht wirklich durchdacht. - TEIL 1


Was zuvor geschah...

Wir beriefen eine Art Rat ein, um zu klären, wie mit der Situation umzugehen war. Sam, Jenny und ich als Rudelführer sowie Quil Aetara als Stammesältester, dazu Jared, Leah und Embry als engste Vertraute nahmen teil. Auch Jess hatte es irgendwie geschafft, sich einzuschleichen. Ich klärte die Umstände auf und es entbrannte eine hitzige Diskussion, die sich auch in Richtung des einst mit den Cullens geschlossenen Vertrages entwickelte. Eine Abstimmung entschied, dass die Nachricht der Todesfälle zu überbringen und der Vertrag zu kündigen war. Und dank meiner ‚Beziehungen' hatte ich die Ehre, den Boten zu spielen. Nur warf auch Jess ihren Namen in den Ring - weil durch sie sogar der Vertrag gewahrt werden könnte für den Fall, dass sie nicht involviert waren, da sie ihre Gedanken würde hören können. Mein einziger kleiner Erfolg: eine Woche Gnadenfrist, um dem Unbekannten auf die Spur zu kommen.


„Oh, natürlich, und ich bin wieder schuld, oder was?"

Als ich diese ziemlich laute, aggressive Stimme vernahm, war ich bereits kurz davor wieder umzudrehen. Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Konfrontationen, ganz besonders nicht mit ihr.

„Das sagt doch niemand...", kam es jetzt von Seth, der wesentlich ruhiger, aber auch umso verzweifelter schien. Immerhin war er überhaupt da.

Du sagst es!"

Ich zögerte, als ich an die Tür herantrat. Es war ein augenscheinlich schlecht gewählter Augenblick, aber ich brauchte dieses Gespräch. Ich musste mit irgendwem reden und im Moment kamen weder Embry noch Jess dafür infrage. Okay, da war Quil... Aber nun war ich hier und konnte mir ziemlich sicher sein, dass auch Seth vielleicht etwas Abstand gebrauchen konnte. Außerdem hatten wir schon länger nicht mehr gesprochen.

„Stimmt doch überhaupt nicht?! Was willst du eigentlich von mir?"

„IHR NERVT!", kreischte Leah und erinnerte mich damit an den ein oder anderen pubertierenden Teenager. Bevor ich überhaupt annähernd dazu kam zu klopfen, öffnete sich die Tür schon selbst. Leah stürmte mir entgegen und beinahe wären wir mir unseren Dickköpfen zusammengeprallt, da sah sie auf: „Ach, und du lauschst hier auch noch?" Ich hob abwehrend die Hände, aber sie ließ mir gar keine Zeit zu antworten, da stapfte sie schon davon. Tatsächlich hätte sie von mir auch keine Antwort erwarten können.

„Ihr könnt mich alle mal!"

Ich sah zu, wie sie in Wolfsgestalt hinter den Bäumen verschwand. Da musste sich wohl jemand seinem Ärger Luft machen...

„Oh, hey Jake."

Seth klang ebenso niedergeschlagen wie er aussah und sorgte nur dafür, dass ich ihn noch mehr bemitleidete als durch diese Aktion gerade eben schon. Er bat mich herein, obwohl es drinnen nun wirklich nicht so aussah, als sollte man das seinen Gästen zeigen. Ob es jedoch daran lag, dass Leah mit ihrem aufbrausenden Temperament wie ein Wirbelsturm gewütet und nur Schutt und Asche zurückgelassen hatte oder das Haus einfach schon seit Monaten keinen Putzlappen mehr gesehen hatte, ließ sich auf den ersten Blick nicht eindeutig feststellen.

„Stress?", fragte ich und setzte ein aufmunterndes Lächeln auf. Eigentlich brauchte ich ihn, aber zuerst brauchte anscheinend er mich.

„Frauen.", beantwortete er meine Aufforderung zu einem offenen Gespräch mit einem Wort. Frauen? Wie auch immer das zu verstehen war. Ich zog die Augenbrauen kraus und sorgte dafür, dass er es mitbekam. Seufzend schloss er die Tür zu seinem Zimmer hinter sich.

Daylight - Bis(s) zur letzten Sekunde [The Twilight Saga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt