Kapitel 26-2

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26. Das mit Licht und Schatten, das ist so eine Sache... - TEIL 2


Was zuvor geschah...

Nach einem Gespräch mit Sam beriefen wir eine Art Rat ein, um zu klären, wie mit der Situation umzugehen war. Sam, Jenny und ich als Rudelführer sowie Quil Aetara als Stammesältester, dazu Jared, Leah und Embry als engste Vertraute nahmen teil. Auch Jess hatte es irgendwie geschafft, sich einzuschleichen. Ich klärte die Umstände auf und es entbrannte eine hitzige Diskussion, die sich auch in Richtung des einst mit den Cullens geschlossenen Vertrages entwickelte. Prompt wurde eine Abstimmung darüber abgehalten, ob unsere eigentlichen Verbündeten vertrauenswürdig waren oder nicht, um im Folgenden den Vertrag für hinfällig zu erklären. Und natürlich wurden Embry und ich - dank Jenny und Jess, die sich mangels Wissen über diesen vermaledeiten Vertrag enthielten - hoffnungslos überstimmt.


„Dann ist es eindeutig entschieden. Bleibt noch, wie wir vorgehen werden."

„Stete Patroullie, zwei Suchtrupps und jemand, der die Stellung hält. Täglicher Wechsel. Wir müssen lediglich einen Geruch aufspüren, der Rest ist reine Formalität."

Jenny war nicht die einzige die wirkte, als wäre sie vollkommen in ihrem Element. Auch Jared blühte auf: „Fehlt nur noch die offizielle Kündigung des Vertrags. Scheint mir genau richtig für die Blutsauger-Sympathisanten unter uns." Noch ein Wort und er würde sich halb verblutet und mit dreifach gebrochenem Kiefer am Boden wiederfinden. Meine Geduld war am Ende angekommen und daran war auch Leah nicht ganz unbeteiligt.

„Hier wird niemand an den Pranger gestellt, Jared. Diese Aufgabe übernimmt, wer sich freien Willens dafür entscheidet...und geeignet ist."

„Ah, klar. Weil wir hier ja alle so gut dafür geeignet sind?"

Jess hatte mein nervöses Zucken bemerkt: „Was ist mit Seth? Nicht, dass ich es ihm zumuten wollen würde, aber er hat sehr gute und enge Verbindungen."

„Hat er. Ist sein zweites Zuhause, der Laden.", bestätigte Leah, die nun wohl doch einen Gang zurück geschalten hatte. Aber es brachte nichts.

„Seth ist kein Teil dieses Rats und es war beschlossen, dass niemand sonst eingeweiht wird. Zumindest nicht in allzu naher Zukunft oder bevor wir auf etwas stoßen, das Unterstützung erfordert."

Sam zerstörte meine Illusionen. Und er bemerkte es nicht mal. Wie er auf meiner sowieso schon angeknacksten Beziehung herumtrampelte hatte bei weitem nichts mehr mit Sadismus zu tun. Für Renesmee war das der Weltuntergang - oder anders: das Ende. Und somit auch für mich. Sam fuhr fort: „Ich möchte dir nichts zumuten, Jacob, aber tatsächlich steht fest, dass du in dieser Runde die besten Voraussetzungen hast." ...oder die schlechtesten. Alles eine Frage der Perspektive.

„Das auszunutzen wäre nicht fair.", widersprach Jess.

„Es nicht zu nutzen wäre dumm.", setzte Jared dem entgegen. Beide sahen einander an, als hätte es schon längere Zeit kein Mittagessen mehr gegeben.

„Würdest du dich dazu bereiterklären?"

Ich verschränkte die Arme, versuchte mir vorzustellen wie es sein würde, die gesamte Wut auf mich zu nehmen. War nur ich der Meinung, dass es so kommen würde? Sah denn niemand, dass das eher zu unserem und vor allem meinem Nachteil war? Einerseits wollte ich nichts weniger als mir dieses Übel aufzuhalsen, andererseits konnte ich nicht erwarten, dass Seth oder sonstwer, der weitaus weniger mit ihnen zu tun hatte, es übernahm.

Daylight - Bis(s) zur letzten Sekunde [The Twilight Saga]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt