„Liv, kannst du das Team, das an dem Projekt gearbeitet hat, zusammenrufen?" Ruckartig drehte ich mich zu Adam um. Er hatte den Hörer wieder aufgelegt und sah mich erwartungsvoll an.
„Natürlich. Ich werde sie in den Meetingraum rufen." Adam nickte und wand sich dann zu Patrick. „Patrick fahr zurück und stell mit April, Anna und Colleen einen Plan auf für die vorübergehende Leitung von Blacktronic. Ich werde hier erstmal einiges klären müssen."
„Sicher." Patrick drehte sich um, hielt in der Bewegung aber inne. „Soll ich Timothy nicht auch mit einbeziehen?" fragte Patrick. Adam schüttelte den Kopf. „Den brauche ich hier. Wenn wir intern ermitteln müssen, wo die Daten hergekommen sind, dann ist er der Richtige dafür." Patrick und Hugh sahen sich kurz an. Was sie sich mitteilten, verstand ich nicht, aber es war wahrscheinlich nicht weiter wichtig für mich. Patrick verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und verschwand kurz darauf.
„Brauchst du mich noch?" fragte Hugh Adam. Adam schien kurz zu überlegen. „Ich denke, wenn wir denjenigen gefunden haben, der die geklauten Daten in das System gebracht hat, werden wir die Person einfach feuern. Auf juristischen Beistand von meiner Seite braucht er oder sie nicht zu hoffen." Adams Blick wurde hart.
Mit einmal sah ich Adam nicht mehr als den netten fürsorglichen Onkel und Freund, sondern als Geschäftsmann. Sein ernster Blick und die klaren Worte verdeutlichten, dass Adam in diesem Fall nicht lange fackeln würde. Wer auch immer die Daten aus dem anderen Unternehmen geklaut hatte und sie dem Team vorgeschlagen hatte, würde in Kürze im hohen Bogen Carters verlassen.
Ich setzte mein Headset auf und rief Madison an. „Madison hier."
„Kannst du alle, die an dem 'We Share' Projekt teilnehmen in den Meetingraum 101 schicken? So schnell wie möglich, bitte."
„Sicher. Ist es was Ernstes?" fragte Madison besorgt. „Könnte man so sagen." erwiderte ich nur.
„In 10 Minuten sind alle da." sagte Madison und legte dann auf.
„Eine Kollegin trommelt alle zusammen, die an dem Projekt teilnehmen. In 10 Minuten in dem Meetingraum von eben." Mir fiel die zerbrochene Wasserflasche wieder ein.
Adam stand auf. „Ich geh schon einmal rüber. Kommst du noch einmal kurz mit?" fragte Adam Hugh. Dieser nickte nur und die beiden verließen wieder mein Büro. Erschöpft ließ ich mich in meinen Drehstuhl fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das war ja wirklich ein toller Tag. Ich hätte nicht gedacht, dass alles noch gesteigert werden konnte. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen.
Ich schaltete einen Monitor an, und schickte eine kurze Email an unsere Reinigungsfirma, die immer einen Mitarbeiter auf Standby hatte, um solche Dinge wie die Flasche richtig bereinigen zu können. Den Luxus hatte Mr. Carter vor ein paar Jahren eingerichtet, auch wenn ich noch der Meinung war, dass man das auch selber machen konnte. Da ich gerade aber andere Probleme hatte, nutzte ich dieses Mal das Outsourcing.
Ich schaltete den Bildschirm wieder aus und verließ mein Büro. Im Meetingraum saßen schon ein paar Mitarbeiter. Zu meiner Überraschung hatte Hugh sich neben Adam gesetzt. Sie saßen auf der Seite, auf der ich vorhin in dem Meeting gesessen hatte. Auch wenn das kaum eine Stunde her war, so hatte ich das Gefühl in den letzten 60 Minuten um 10 Jahre gealtert zu sein.
Ich ging zu ihnen herüber. Adam sah mich und deutete mir, mich zu ihnen zu setzten. Hugh saß näher, sodass ich mich neben ihm hinsetzte. Alles andere wäre ziemlich auffällig gewesen. Ich beugte mich kurz vor, um meine Unterlagen, die noch vom letzten Meeting hier lagen, zu mir zu ziehen.
„Braucht ihr was zum Schreiben?" fragte ich die Männer. Beide schüttelten den Kopf. „Nein, das Meeting wird nicht lange dauern. Wir werden sofort intern suchen, wo die Daten zuerst aufgetaucht sind." Ich nickte. So würden wir schnell herausfinden, wer die Kampagne geklaut hatte und sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hatte, es zu vertuschen.
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Bis du wieder Lächelst
RomanceNachfolger zu "Reichst du mir deine Hand". Kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber kann auch Spoiler beinhalten. In sich abgeschlossen. „Wovon ich spreche?", schrie ich hysterisch und lachte laut und falsch. „Hattest du nicht mal gesag...