Kapitel 19

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„Ich kann dir das jetzt nicht sagen." Zuerst wollte ich ihm eine Lüge erzählen, aber das konnte ich nicht tun. Das ging wirklich gar nicht. „Bitte, du musst mir glauben. Ich will es dir sagen, aber ich brauche etwas Zeit." Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um seine Arbeit machen musste.

Logan schwieg einen Augenblick. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin?" fragte er dann schließlich.

„Ja, natürlich. Ich werde dir alles erzählen, aber nicht jetzt. Nicht so." Die Tränen waren langsam wieder getrocknet. Ich hatte eine Funken Hoffnung, dass ich das alles noch richtig biegen konnte.

„Okay. Ich vertraue dir. Also Live on Liv."

„For now and forever." Logan legte auf und ich fuhr nach Hause. Ich wusste, dass ich Hugh so schnell wie möglich alles erklären musste. Auch Logan sollte sich keine Sorgen machen müssen. Aber ich hatte das Gefühl, als ob ich Hugh nicht verlieren durfte. Er lebte hier in San Francisco. So wie ich es tat. Das bedeutete, dass es für ihn und mich Hoffnung gab. Aber dafür musste ich die Missverständnisse aus dem Weg räumen. Warum war eine Urlaubromanze mit solchen Problemen verbunden?


Zwei Wochen später saß ich mit meinem Marketingteam in einem Meetingraum und besprach eine laufende Kampagne und ihre Erfolgsgrößen, die bisher verzeichnet werden konnten.

„Also stimmen Soll und Ist-Zustand im Großen und Ganzen überein?" fragte ich noch einmal nach, weil in den letzten 2 Minuten sehr viele Zahlen gefallen waren. Madison nickte. „Ja, die Kampagne war ein voller Erfolg." Ich nickte. „Sehr gut."

Ich war nicht auf der Höhe. Ganz im Gegenteil. Meine Höhe befand sich nach dem Treffen mit Hugh vor zwei Wochen auf einem dreistelligen Minusbereich. Ich hatte die meisten Nächte stumme Tränen geweint und war erschöpft immer erst spät eingeschlafen. Zudem hatte ich Logan noch immer nicht erzählt, was mit mir los war. Da kam es mir ganz gelegen, dass er voll mit einem aktuellen Fall zu tun hatte.

Ich hatte mich nach dem Urlaub oft gefragt, wie es sein würde, Hugh noch einmal zu sehen. Wie das Treffen laufen würde und wovor ich am meisten Angst haben würde. Aber mit dieser Art Treffen hatte ich bei Weitem nicht gerechnet. Auf der Arbeit hatte ich starke Konzentrationsschwierigkeiten und das hatten auch schon einige Kollegen gemerkt und mich besorgt gefragt, ob bei mir alles okay war. Da ich von den abwehrenden Floskeln wie 'Es geht mir gut, danke' keinen Gebrauch machte, erklärte ich allen nur kurz, dass ich mich mit einem Freund sehr gestritten hatte und ich die Schuld trug. Mehr wollte ich ihnen nicht erzählen, denn auch wenn ich mich mit allen gut verstand, stand ich keinem sehr nahe.

„Ich störe nur ungern, aber wir haben hohen Besuch." Unsere Köpfe drehten sich zum Ausgang, wo Mr. Carters Assistentin stand. Sie trat zur Seite und ich traute meinen Augen nicht.

„Guten Tag. Ich bin Adam Black, CEO von Blacktronic. Ich und mein Personalleiter Mr. Rickson durchlaufen gerade alle Abteilungen von Carters." Meine Kollegen begrüßten die beiden Männer vor mir. Adam und Patrick nickten einzelnen freundlich zu, bis ihre Blicke bei mir landeten. Sollte es Götter geben, so stellte ich mir vor, wie sie mit Fingerfood gerade irgendwo saßen und sich freuten, dass mein Leben gerade noch komplizierter wurde, als es eh schon war. 

Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann, mit dem du geschlafen hast, der Partner deines besten Freundes ist und seine Freunde deine Vorgesetzten sind? Adam und Patrick sahen mich vollkommen perplex an. Den selben Blick musste ich ihnen auch zuwerfen, aber Madison löste meine Starre, indem sie meinen Namen sagte.

„Guten Tag, es freut mich sehr, Sie hier bei Carters begrüßen zu dürfen. Bitte setzten Sie sich. Können wir Ihnen etwas zu trinken oder zu essen anbieten?" fragte ich aus Routine. Adam und Patrick verneinten. Ich sah ihnen ihre Verwirrung an, weswegen ich mich ihnen nun richtig vorstellte. Sie setzten sich auf zwei freie Stühle am anderen Ende des Tisches.

Bis du wieder LächelstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt