Auf Arbeit war sehr viel los. Ein Meeting jagte das nächste und das hatte zur Folge, dass ich nichts wirklich viel schaffte. Als ich dann schließlich Mittagspause machen konnte, schnappte ich mir meine Handtasche und verließ mein Büro. Endlich wurde auch die Sicherung der Türen wieder aktiviert, was bedeutete, dass keiner mehr einfach so in mein Büro spazieren konnte. Wobei ich nicht wirklich glaubte, dass irgendwer etwas in meinem Büro suchen würde.
Ich eilte zu dem Restaurant, in dem ich mich mit Hugh treffen wollte. Schnell entdeckte ich ihn auch, wie er wartend davor stand und auf seinem Telefon herumtippte. Als hätte er mich gespürt, sah er auf und blickte in meine Richtung. Sein Gesicht erhellte sich sofort und er wandte sich mir zu. Als ich bei ihm ankam, zog er mich sofort in eine Umarmung. Ich erwiderte sie, weil ich einfach nicht widerstehen konnte. Auch, wenn ich mich unwohl fühlte, weil jemand uns beobachten könnte, dem das gar nicht gefallen würde. Andererseits sollte es mir egal sein. Also vergrub ich mein Gesicht an seiner Brust und atmete Hughs unverkennbaren Duft ein. Dann sah ich zu ihm auf. „Klingt es seltsam, wenn ich dir sage, dass ich dich vermisst habe?", fragte ich schüchtern nach. Mein Herz raste und ich fühlte mich vollkommen aufgewühlt, wollte ihm aber trotzdem sagen und zeigen, wie sehr ich ihn brauchte. Ich hatte aufgegeben mich darüber zu erschrecken, dass er mir so wichtig geworden war.
Hugh schüttelte den Kopf. „Dann sind wir immerhin schon zwei.", sagte er und küsste mich auf die Stirn. Wir setzten uns an einen freien Tisch draußen vor dem Fenster. Hugh studierte die Karte, aber ich wusste, dass ich heute die Spaghetti Bolognese bestellen würde. Kurz darauf kam auch schon der Kellner. Wir gaben unsere Bestellung auf, wobei Hugh sich für ein Steak entschieden hatte, und der Kellner verschwand wieder im inneren des Restaurants.
„Worüber wolltest du mit mir sprechen?", fragte mich Hugh nach einer Weile. Wir waren in Schweigen verfallen und ich wusste nicht, wie ich das Thema beginnen konnte ohne, dass Hugh zu viele Fragen stellte. Ich blinzelte überrascht, da ich nicht mit dieser Frage gerechnet hatte „Lass uns nicht um den heißen Brei herumreden. Du hast extra deine Verabredung mit deinem Bruder abgesagt."
„Ich habe sie auf heute Abend verschoben. Kann es nicht sein, dass ich dich einfach wiedersehen wollte?"
Hugh sah mich aufmerksam an. „Das wäre wohl der beste Grund, aber ich glaube nicht, dass er wahr ist." Ich seufzte ergeben. So viel zum Thema, nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. „Was ist es, Liv?", hakte Hugh noch einmal sanft und ruhig nach.
„Wann hattest du deine letzte Beziehung?", fragte ich vorsichtig nach. Ich sah überall hin, nur nicht direkt zu Hugh. Er schwieg einen langen Moment. Dann kam unser Essen. Der Kellner stellte unsere Teller auf den Tisch und wünschte uns einen guten Appetit.
„Willst du wissen, wie viele Beziehungen ich schon hatte, oder mit wie vielen Frauen ich im Bett war?" Seine Frage versetzte mir einen Stich. Es gefiel mir nicht darüber nachzudenken, wie groß der Unterschied zwischen den zwei Zahlen wohl sein könnte. Es gefiel mir nicht, dass andere Frauen, ihn angefasst haben. Eigentlich dachte ich, dass ich kein eifersüchtiger Mensch war, aber ich konnte nichts gegen meine bösen Gedanken tun, als ich darüber nachdachte.
„Die Beziehungen. Die andere Zahl will ich lieber nicht wissen." Als ich kurz zu Hugh herüber sah, bemerkte ich seinen weichen Blick, den er mir zuwarf. „Wahrscheinlich denkst du jetzt, ich hätte Unmengen an Frauen gehabt." Ich zuckte nur mit den Achseln. Hugh sah gut aus, hatte einen guten Job und war sehr anziehend. Da war es naheliegend, dass er schon so einige Frauenherzen hat höher schlagen lassen.
„Eine." Überrascht blickte ich von meinen verschränkten Händen hoch. Hugh hatte eine Beziehung gehabt? Mein Magen verknotete sich. War es eine lange Beziehung gewesen? Hatte er sie geliebt? Wie ist sie geendet?
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Bis du wieder Lächelst
RomanceNachfolger zu "Reichst du mir deine Hand". Kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber kann auch Spoiler beinhalten. In sich abgeschlossen. „Wovon ich spreche?", schrie ich hysterisch und lachte laut und falsch. „Hattest du nicht mal gesag...