3. Teil der Lesenacht :D
Meine Nachbarin redete noch eine Weile mit Hugh. Dann klingelte es. Ich zuckte heftig zusammen. Mrs. Ferris ging zur Tür und kurz darauf kehrte sie mit zwei Polizisten wieder. Einer von ihnen kam auf mich zu und kniete sich neben das Sofa und sah zu mir auf. Er war ungefähr Mitte 50 schien aber noch in bester Verfassung zu sein. „Miss, wie heißen Sie?" Ich brauchte einige Versuche bis ich meinen Namen stottern konnte. „Miss Brewster, in welcher Wohnung wohnen Sie?"
Nachdem ich mir wieder einmal Tränen von den Wangen gewischt hatte, erklärte ich ihnen, wo ich wohnte. Der Polizist, nickte und stand auf. Kurz darauf erklärten sie uns, dass sie nachsehen würden, Mrs. Ferris aber die Tür so lange geschlossen halten sollte.
Ich weiß nicht, wie lange ich zitternd und noch immer heulend auf dem Sofa saß, bis es wieder klingelte. Ich erwartete die Polizisten, aber es war Hugh, der sich sofort neben mir auf dem Sofa niederließ. Ich sah zu ihm auf. Die Tränen, die ich dachte gerade unter Kontrolle gebracht zu haben, begannen wieder zu laufen. Dann zog Hugh mich auf seinen Schoß, drückte mich fest an sich und wiegte mich sanft hin und her. Immer wieder flüsterte er zusammenhanglose Worte, um mich zu beruhigen und er hatte Erfolg. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann, nahm das Zittern ab und meine Tränen versiegten.
Als ich dann zu ihm auf sah, umfasste er sacht meine linke Wange. Sein Blick wurde dunkel und ich sah einen Kiefermuskel zucken. „Er hat dich geschlagen.", grollte er. Dann nahm er meine Unterarme und betrachtete sie. Auch sie sahen ganz schön geschundenen aus und wurden einige blaue Flecken davontragen.
„Er war einfach da.", murmelte ich leise. „Einfach da." Bevor ich wieder anfangen konnte zu weinen, zog Hugh mich wieder zu sich heran und begann wieder kleine Kreise mit seinen Daumen auf meinem Rücken und meinem Oberarm zu malen. Ob er überhaupt eine Ahnung hatte, wie viel es mir bedeutete, dass er jetzt hier war?
Die beiden Polizisten kamen kurz darauf wieder. Hugh stellte sich den beiden kurz vor, hörte aber nicht auf, mich zu streicheln. „Es gibt keine Einbruchsspuren. Das einzige, was auf einen Einbruch hindeutet, ist Ihre zerbrochene Lampe, deren Scherben im Bett und auf dem Boden im Schlafzimmer verteilt liegen. Das war es aber auch schon wieder."
Mir wurde übel. Wenn es keine Einbruchsspuren gab, wie war er dann in meine Wohnung gekommen? „Was werden Sie jetzt tun?" fragte Hugh. „Wir werden die Spurensicherung rufen und sehen, ob sich etwas finden lässt." Bei dem Gedanken noch mehr fremde Menschen in meine Wohnung zu lassen, drehte sich mit mein Magen um. „Er trug eine Skimaske und hatte Handschuhe als Latex an. Ich weiß nicht, ob sie etwas finden werden." Langsam schien ich wieder zu meinem alten Ich gefunden zu haben. Das schien wohl auch Hugh so zu sehen, denn er drückte aufmunternd meinen Oberarm.
„Nun, wenn Sie das sagen. Möchten Sie Anzeige erstatten?" Natürlich, war mein erster Gedanke. Dann bekam ich aber Zweifel. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn fasst?" Die Polizisten tauschten einen Blick aus. Ich nickte. „Okay, die Wahrscheinlichkeit war gleich null."
„Könnte es sein, dass Sie vielleicht einen Albtraum hatten und schlafgewandelt sind?", fragte der andere Polizist. Der ältere riss die Augen auf und auch mir klappte der Mund auf. „Das ist jetzt aber die Höhe! Umgehen Sie so immer Ihrer Arbeit?" fragte Hugh aufgebracht. Der jüngere Polizist wollte antworten, aber der andere legte ihm seine Hand die die Schulter.
„Ich werde drüber nachdenken." sagte ich. „Liv!" Ich legte meine Hand auf Hughs Brustkorb. Sofort entspannte er sich. Als sich unsere Blicke verfingen, seufzte er schließlich. „Schon okay, ich kann nachher immer noch zur Polizei.", sagte ich während ich ins Hughs dunklen Augen sah.
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Bis du wieder Lächelst
RomanceNachfolger zu "Reichst du mir deine Hand". Kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber kann auch Spoiler beinhalten. In sich abgeschlossen. „Wovon ich spreche?", schrie ich hysterisch und lachte laut und falsch. „Hattest du nicht mal gesag...