Kapitel 2

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Hugh war sehr muskulös, hatte dichtes dunkelbraunes Haar, und genauso dichte Wimpern, was jede Frau neidisch werden ließ. Seine Kieferpartie war stark ausgeprägt und gab ihm einen sehr maskulinen Touch. Er hatte breite Schultern und seine dunklen Augen fixierten mich wieder, als wollte er irgendein Geheimnis oder Rätsel lösen, das ich für ihn darstellte. Ich kam mir ihm gegenüber so klein vor. Er war bestimmt um die 1,85 m groß und dazu noch so muskulös gebaut. Ich mit meinen 1,70 m war eigentlich nicht sehr klein, aber trotzdem kam ich mir ihm gegenüber sehr schmächtig vor. Normalerweise hatte ich dieses Gefühl nicht, auch bei muskulöseren Männern. Ich fühlte mich wohl, aber hinter Hugh konnte ich mich wohl zweimal verstecken. Da ich merkte, dass ich ihn anstarrte, schaute ich wieder zu Nick herunter. Mein Herz raste. Ein Pfiff ließ mich aber wieder aufschauen. Ich blickte nach rechts zu der Klippe. Elliot kam gerade wieder hoch und war vollgepackt mit seinem Equipment. Er sah mich kritisch an. Der Blick wurde dunkler, als er das Tablet sah, dass ich noch immer so hielt, dass die anderen das Video sehen konnten. Jetzt würde es Ärger geben. Ich wusste schon, warum er nicht zu meinen Freunden gehörte. Gott, war ich froh, wenn dieses Klassentreffen wieder vorbei sein würde. Vielleicht hätte ich doch nicht herkommen sollen. Immerhin hatte ich die anderen 10 Jahre lang nicht gesehen. Ich drehte das Tablet, schaltete es aus und legte es auf Elliots Tasche. Kurz darauf hatte er uns auch schon erreicht.

„Du solltest aufpassen und nicht jedem meine Aufnahmen zeigen." herrschte er mich an. Automatisch zuckte ich zusammen und trat einen Schritt zurück. Ich sah, dass Doreen Nick ein Stück weiter zu sich zog, aber der kleine schien Elliot auch nicht sehr zu mögen, denn er trat noch näher an seine Mutter und kuschelte sich an sie. Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass Hugh sich verspannte. Eine seiner Hände ballte er zu einer Faust, als müsste er sich zurückhalten um nicht auf Elliot loszugehen.

„Tut mir leid." sagte ich leise. Ich wusste, dass ich kein Verbrechen begangen hatte, aber ich wollte auch keinen Ärger und letzten Endes sollte es ja ihm überlassen sein, wem er wann welche Aufnahmen zeigte. „Kommt nicht wieder vor."

Elliot schnaubte nur und schüttelte den Kopf. Er legte langsam sein Equipment ab und dann kam auch Carly wieder die Treppe hoch. Sie war recht schnell bei uns. Als sie uns entdeckte, sah man richtig, wie sie ihre Brüste in ihrem weißen Bikini herausstreckte und der Welt präsentieren wollte. War Elliot also gerade nicht aktuell?

„Hallo wen haben wir denn da? Ich bin Carly." Sie lächelte verführerisch und falsch. Bevor irgendwer was sagen konnte, griff April nach Adams Hand und sie verschränkten die Finger miteinander. Adam sah auf ihre Hände und lächelte. Ich konnte April irgendwie verstehen. Carly wohl auch, denn ihr Blick glitt von Adam zu Liam, aber da sie den Ehering und die dazugehörige Frau auch kurz darauf entdeckte, glitt ihr Blick zum Schluss zu Hugh. Es war schon irgendwie erbärmlich, was sie da tat. Hatte sie es denn so nötig? Hugh beachtete sie aber nicht, sondern sah noch immer mich an. Unsere Blicke trafen sich wieder. Was wohl in seinem Kopf vorging? Er wirkte angespannt. Da Carly merkte, dass sie keine Chance hatte, schraubte sie ihr Getue herunter und half Elliot alles einzupacken. Dieser hatte von ihrer Einlage nicht viel mitbekommen, da er vertieft darin war, seine Ausrüstung zu säubern und richtig einzupacken. Ich schaute zu der Gruppe. April fing meinen Blick auf und zog eine Augenbraue ganz im Sinne von „Was sind das denn bitte für Welche?". Ich schüttelte nur schulterzuckend den Kopf. Sie lächelte daraufhin. Nein ich hatte wirklich keine Ahnung, warum ich nichts Besseres tat, als eine Klippe herunter zu springen, damit Elliot seine Aufnahmen machen konnte. Aber es hatte echt Spaß gemacht. Das konnte ich nicht abstreiten. Nick löste die seltsame Situation kurz darauf wieder auf.

„Liv du bist geflogen wie ein Vogel. Das sah richtig cool aus. Das war so und so..." Er sprang von seiner Mutter weg und machte Drehungen und Sprünge, um meinen Sprung nachzumachen. Er blieb stehen und nahm einen kleinen Stein hoch. Er warf ich hoch und fing ihn wieder auf.

Bis du wieder LächelstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt