Ich betrat am nächsten Morgen das Büro wie sonst auch gegen halb 8. Ohne weitere Umwege ging ich zu meinem Büro. Zu meiner Verwunderung war es aber nicht verschlossen. Als ich es öffnete, erblickte ich Timothy, der gerade an meinem Rechner saß und stirnrunzelnd den Bildschirm betrachtete. Er bemerkte mich nicht, also ging ich zu ihm.
Mein Blick fiel dabei auf den Bildschirm und ich stockte kurz darauf in der Bewegung. Timothy schaute sich Überwachungsaufnahmen an. Unten in der rechten Ecke stand das Datum und die Uhrzeit. Der Tag verwirrte mich nicht, nur die Uhrzeit. Die Aufnahme war von vor 2 Wochen. Es war 23:06 Uhr. Kurz darauf verstand ich Timothys Stirnrunzeln, weil die Kamera dann schwarz wurde.
„Ist die Kamera defekt?" fragte ich irritiert.
"Nein." sagte Timothy schlicht. Er spulte 15 Minuten vor. Dann ging die Kamera wieder und wieder erschien das Bild von dem Flur, der zu meinem Büro führte. Es hatte sich aber nichts verändert. Noch immer war ein leerer Flur zu sehen.
„Guten Morgen." Ich zucke zusammen und konnte einen Aufschrei gerade noch verhindern. Als ich mich umdrehte, sah Adam mich freundlich an.
„Guten Morgen. Warum schaut ihr euch Überwachungsvideos an?" fragte ich irritiert.
„Die Kamera ist nicht deffekt. Das Videomaterial wurde gelöscht für diese 15 Minuten." Ich sah zum Bildschirm, der wieder schwarz war, weil Timothy zurückgespult hatte. Timothy starrte immer noch darauf, als versuchte er ein Rätsel zu lösen.
„Was hat das alles mit dem Diebstahl zu tun?" fragte ich Timothy. Dieser sah kurz zu Adam. Adam musste ihm ein zustimmendes Signal gegeben haben, denn er beantwortete mir kurz darauf meine Frage. „Die E-Mail, die gesendet wurde, wurde um 14:30 Uhr verschickt. Einen Tag, nach diesen Aufzeichnungen. Die E-Mail wurde aber gelöscht von Ihrem Konto. Als ich sie wiederhergestellt hatte, fiel mir auf, dass sie schon früher geschrieben wurde. Jemand hat eingestellt, dass die E-Mail ohne weiteres während Ihrer Arbeitszeiten verschickt wird."
„Dann hat das diese Person." Ich zeigte auf den schwarzen Bildschirm. „In der Zeitspanne gemacht, die wir jetzt nicht sehen können?" Adam trat neben mich. „So sieht es aus."
„Warum bist du dir da so sicher?"
Adam sah mich ernst an. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht ehe er wieder zum Computerbildschirm sah. „Erstens: Warum solltest du eine E-Mail um 23:15 Uhr schreiben, aber verschicken, wenn du eh im Büro bist? Zweitens: Du warst an diesem Abend mit deinem Freund in einer Bar etwas trinken. Wir haben die Aufzeichnungen. Und drittens: Ich glaube nicht, dass du so dumm wärst, eine Kampagne zu klauen, um sie dann als eigene auszugeben." Mir fiel ein Stein vom Herzen so wie mir der Mund aufklappte, als ich hörte, wie überzeugt Adam von meiner Unschuld war und er wusste wo ich mich an diesem Abend mit wem rumgetrieben habe.
Alles schien also darauf hinauszulaufen, dass jemand mich wirklich aus dem Unternehmen haben wollte. Die Frage stellte sich nur, wer?
„Ich habe einen Termin mit dem CEO des anderen Unternehmens. Mal sehen, ob ich herausfinden kann, wer sich mit einem Mitarbeiter dort getroffen hat. Ich habe die Bilder aller Mitarbeiter der Marketing Abteilung."
Timothy stand auf. „Ich fahre dann zurück ins Büro." Er steckte einen USB Stick in seine Tasche und schloss alle geöffneten Fenster.
„Ich nehme dich mit." sagte Adam und kurz darauf verabschiedeten sich die beiden. Ich hielt Adam aber noch einmal auf.
„Adam, eine Frage noch." Er drehte sich um. Timothy verließ das Büro und ging schon zum Fahrstuhl. „Was gibt's?"
„April hat mich zu ihrem Geburtstag eingeladen."
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Bis du wieder Lächelst
RomanceNachfolger zu "Reichst du mir deine Hand". Kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber kann auch Spoiler beinhalten. In sich abgeschlossen. „Wovon ich spreche?", schrie ich hysterisch und lachte laut und falsch. „Hattest du nicht mal gesag...