„Liv, Hugh." Hugh drehte sich um und ich sah an ihm vorbei. Adam kam auf zu. Schnell wischte ich meine Tränen von den Wangen, auch wenn ich mir sicher war, dass Adam sie trotzdem sehen würde. Er sah ziemlich gestresst aus und seine Haare standen in alle Richtungen ab. „Ich habe Timothy angerufen. Er wird herkommen und alles untersuchen." sagte er, als er bei Hugh und mir angekommen war.
„Wer ist Timothy?" fragte ich. Adam lächelte mich schwach an. „Er ist einer der besten IT-Spezialisten von Blacktronic. Gibt es einen Computer von dem wir auf das System von Carters zugreifen können?"
„Naja unsere IT sitzt zwei Etagen über uns, oder ist es egal, von welchen PC er sich in unser System hackt?" Adam riss die Augen auf und auch Hugh sah mich überrascht an. Mir war bewusst, dass dieser Timothy nicht nur die offiziellen Pfade prüfen würde. Da war Adams Betonung auf IT-Spezialist etwas zu stark gewesen. Ich lächelte.
„Er kann gern über meinen Computer ins System. Wenn, ist er ja eh der Ursprung des ganzen Problems." sagte ich und senkte den Blick.
„Liv." Adam wartete, bis ich ihn wieder ansah. „Ich glaube nicht, dass du das warst. Zum einen, weil ich auf Fuerteventura eine andere Frau kennengelernt habe und zum anderen, weil du selbst gesagt hast, dass es zu offensichtlich ist. Wir werden herausfinden, wer auf deine E-Mails zugegriffen hat." Wie angewurzelt starrte ich Adam an. Er glaubte an meine Unschuld? Wieso? Wir kannten uns doch kaum. Ob es mit Nick zu tun hatte? Ob er dachte, dass er mir was schuldig war?
„Timothy wird immer abends herkommen." erklärte Adam weiter.
„Okay, dann gehe ich davon aus, dass er meine Passwörter nicht braucht?" fragte ich schmunzelnd.
Eins musste man Adam lassen. Mit seiner offenen und positiven Ausstrahlung, die er wohl einfach so hatte, konnte er dafür sorgen, dass man sich sofort besser fühlte. Diese Worte, dass auch er mir glaubte, gaben mir etwas Hoffnung. Mir war klar, dass ich die nächste Zeit im Büro mehr als nur schief angesehen werden würde. Damit musste ich aber leben. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass mich keiner leiden könnte.
Schnell schüttelte ich den Kopf, um diese Gedanken wieder zu vertreiben. „Danke." sagte ich dann schlicht. Ich wusste nicht woran es lag. Wahrscheinlich auch an Adams offener Art, aber es war einfacher mit ihm zu sprechen, als mit vielen anderen Menschen. Auch wenn ich es mehr genoss mit Hugh zu reden und ihn um mich zu haben, so hatte sich zwischen uns doch eine größere Kluft aufgetan. Es würde noch etwas dauern, bis Hugh mich ausreden lassen würde. Er sollte mir zuhören wollen. Noch hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben.
„Keine Ursache. Wir kümmern uns darum." sagte Adam und klopfte mir auf die Schulter. Er hatte sich wohl gemerkt, welche die gesunde war.
„Dann sollte ich mit dem Medienteam sprechen." sagte ich und wollte mich verabschieden. „Tu das, aber Liam wird dafür sorgen, dass nichts in den Medien erscheint." Überrascht sah ich Adam an. So viel Einfluss hatte er? Wer waren diese Menschen? Die Superheroes der Branchen?
Adam und ich tauschten noch kurz unsere Telefonnummern und verabschiedeten uns. Mein Blick flog zu Hugh, der mich nur distanziert ansah, aber ich sah, wie es in seinem Kopf arbeitete. Woran er dachte, konnte ich aber wie so oft nicht festmachen. Er war mir einfach ein Rätsel. Warum musste ich mich auch zu einem Mann hingezogen fühlen, der so kompliziert gestrickt war?
Es war 19 Uhr, als ich endlich mit der Arbeit durch war. Es hatte sich sehr schnell herumgesprochen, dass ich wohl eine Diebin sei. Und natürlich blieb es nicht bei diesem einen Gerücht. Schon am ersten Tag konnte ich die verschiedensten Spekulationen hören, wie ich es in so jungen Jahren soweit geschafft hatte. Ich machte mir nicht viel daraus. Solange kein anderer mit in diese Gerüchte verstrickt werden würde, musste ich nur darauf warten, dass dieser Timothy etwas finden würde.
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Bis du wieder Lächelst
RomanceNachfolger zu "Reichst du mir deine Hand". Kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber kann auch Spoiler beinhalten. In sich abgeschlossen. „Wovon ich spreche?", schrie ich hysterisch und lachte laut und falsch. „Hattest du nicht mal gesag...