Die Schlacht von Hogwarts I

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Ernie sprintete durch das Eingangstor und verschwand um die Ecke. Ich hatte Mühe ihm zu folgen, da er verdammt schnell war und ich mich fragte, wo er gelernt hatte so zu rennen als wäre Voldemort (Ja VOLDEMORT! Es war schwachsinnig jetzt noch Angst vor seinem Namen zu haben) persönlich hinter ihm her.
Außerdem musste ich mich durch das Gedränge hunderter Schüler, Lehrer und Eltern quetschen.
Als ich es endlich aus dem Schloss geschafft hatte, sah ich gerade noch Ernies blonden Haarschopf, der durch die Tür eines Gewächshauses verschwand.
Ich wünschte ich könnte mich zum Gewächshaus apparieren, dann wären mir zumindest das Gekeuche und die Seitenstechen erspart geblieben.
Leider war das in Hogwarts nicht möglich, außer man hatte einen langen weißes Bart und vier Vornamen, was bei mir definitiv nicht der Fall war. Das wäre auch irgendwie komisch...

Ich stieß die Tür des Gewächshauses auf und erblickte Professor Sprout, Neville, Ernie und zwei Ravenclaws.
Neville und die Ravenclaws machten sich daran zu schaffen riesige Töpfe, mit noch riesigeren Pflanzen nach draußen zu schaffen.
Professor Sprout schien Ernie etwas zu erklären. Ernie nickte und kam dann auf mich zu.
Ich erfuhr, dass ich nach meinem Supersprint auch noch schwere Pflanzentöpfe schleppen durfte.
Merlin sei Dank, hatte ich aber einen Zauberstab, was mir die Arbeit etwas erleichterte.
Ernie und ich ließen mehrere Töpfe fliegen und verließen mit ihnen das Gewächshaus.
"Wo sind eigentlich die anderen?", fragte Ernie, als wir in Richtung Schloss liefen.
Ich fühlte mich schlecht, da mir bis gerade eben noch nicht aufgefallen war, dass meine anderen Freunde gar nicht bei uns waren.
"Vermutlich bei ihren Eltern", sagte ich. Diese Vorstellung machte mich traurig. Mein Vater lag im St. Mungo, da er eine Auseinandersetzung mit Werwölfen gehabt hat. Ihm ging es den Umständen entsprechend gut, er würde aber nicht nach Hogwarts kommen. Und meine Großeltern würden natürlich bei ihm bleiben...
Wie so oft nach Cedrics Tod, fühlte ich mich einsam.
"Hey, alles in Ordnung?", riss Ernie mich aus meinen Gedanken.
"Was? Ja klar."
"Das wird schon."
Ich lächelte ihn dankbar an und fühlte mich tatsächlich etwas besser.
Nachdem wie die Pflanzen an verschieden Orten auf dem Schulgelände platziert hatten, gab es keine Arbeit mehr für uns.
Also liefen wir umher, auf der Suche nach Arbeit.
Vor einer Statue entdeckten wir Fred Weasley, Lee Jordan, Justin, Hannah und einen rothaarigen Jungen, der vermutlich ein weiterer Weasley war.
"Was macht ihr denn hier?", fragte ich verwirrt.
"Wir bewachen den Geheimgang", sagte Hannah grinsend und deutete auf einen leeren Sockel.
"Hier gibt es einen Geheimgang? Sieben Jahre Hogwarts und ich erfahre erst jetzt, dass es einen Geheimgang gibt?"
"Tja, Macmillan, es gibt noch einiges was du lernen musst. George und ich haben den Gang schon in unserer ersten Woche entdeckt", sagte Fred grinsend.
"Braucht ihr hier noch Hilfe?", fragte ich bevor sich Ernie weiter aufregen konnte.
"Jede Hilfe ist willkommen", sagte Fred und verbeugte sich spielerisch.
Also stellten wir uns um den Geheimgang auf.
Wir warteten.
Stille hatte sich ausgebreitet.
Schneller als man Quidditch sagen konnte, war das ganze Schloss verstummt.
Meine Hand zitterte und ich sah, dass es den anderen ähnlich ging.
Es war die Ruhe vor dem Sturm.

Eigentlich warteten wir alle darauf, dass etwas passierte, aber dann wurden wir doch überrascht.
Zuerst waren Schreie zu hören, grüne und rote Lichtblitze waren zu sehen und dann standen sie plötzlich vor uns. Ich weiß nicht mehr, ob sie aus dem Geheimgang oder durch das Eingangstor gekommen waren, aber das spielte auch keine Rolle mehr, wenn ein Todesser mit hässlicher Fratze versuchte einen umzubringen.
Der Todesser schoss immer mehr grüne Lichtblitze auf mich und so langsam hatte ich Probleme sie abzuwehren.
"Hören wir auf zu spielen", sagte der Todesser und mit einem hämischen Grinsen entwaffnet er mich.
Mein Zauberstab flog auf den Boden und ich stand mit leeren Händen da.
"Das war's dann wohl", sagte er grinsend.
Ich kniff die Augen zusammen, vielleicht würde es dann weniger weh tun.
Doch der Schmerz kam nicht.
Langsam öffnete ich meine Augen wieder und entdeckte Susan, die mir lächelnd meinen Zauberstab reichte.
Neben ihr stand Zacharias, der den Todesser auf dem Boden angeekelt anstarrte.
"Danke", flüsterte ich und umarmte meine Freundin, die mir gerade das Leben gerettet hatte.
Ich war noch nie so froh gewesen, sie zu sehen.
Doch die Freude verflog, als plötzlich die Luft explodierte.
Susan und ich flogen, immer noch umklammert, durch die Luft und knallten unsanft auf den Boden.
Ich hörte ein lautes Knacken.
"Mein Zauberstab!", rief Susan und hielt ihren durchgebrochenen Stab hoch.
"Oh man, das tut mir echt le..."
Ein schreckliches Schreien unterbrach mich.
Ich wusste, so konnte nur jemand schreien, der gerade einen Verlust erlitten hatte.
Ganz langsam drehte ich mich um.
Vielleicht würde der Schmerz dann auch langsam kommen und nicht über mich herfallen. Natürlich war es töricht von mir so etwas zu denken, denn der Schmerz rollte gnadenlos über mich her.
"Nein! Fred! Nein!"
Der Weasley schüttelte seinen Bruder,
doch ich wusste, dass er nicht mehr aufwachen würde. Und ausgerechnet jetzt fiel mir sein Name ein; Percy Weasley.
Ich wusste welche Schmerzen ihm bevor standen.
Doch niemand konnte auch nur erahnen, wie es George Weasley gehen würde, der gerade seinen Zwillingsbruder verloren hatte und noch nichts von seinem Leid wusste.

The Story of a HufflepuffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt