Wir warteten lange.
Trotz der großen Personenanzahl in der Großen Halle, war es sehr still. Niemand hatte etwas zu sagen. Aber Momente wie diese brauchten keine Worte.
Die Stille wurde von einer Stimme unterbrochen, die niemand hören wollte.
"Harry Potter ist tot", sagte Voldemort. Seine Stimme schien plötzlich überall zu sein.
"Er wurde getötet, als er wegrannte, als er versuchte, sich selbst zu retten, während ihr euer Leben für ihn gegeben habt. Wir bringen euch seine Leiche zum Beweis dafür, dass euer Held gestorben ist."
"Er lügt!", schrie Ron. "Er lügt, verdammt nochmal. Glaubt ihm kein Wort!"
"Die Schlacht ist gewonnen. Ihr habt die Hälfte eurer Kämpfer verloren. Meine Todesser sind in der Überzahl gegen euch, und der Junge, der überlebt hat, ist erledigt. Der Krieg darf nicht länger währen. Jeder, der weiterhin Widerstand leistet, ob Mann, Frau oder Kind, wird niedergemetzelt werden, wie jedes Mitglied seiner Familie. Kommt aus dem Schloss, unverzüglich, und kniet vor mir nieder."
Zacharias lachte auf.
"Das hätte er wohl gerne."
"Eure Eltern und Kinder, eure Brüder und Schwestern werden leben, und es wird ihnen verziehen, und ihr werdet euch mir anschließen in der neuen Welt, die wir gemeinsam errichten werden."
Stille kehrte wieder ein.
"Und wie soll meinem Bruder verziehen werden, wenn du ihn umgebracht hast?!", rief ich und sprang auf.
Die Menge strömte nach draußen. Jeder wollte sich davon überzeugen, dass Voldemort gelogen hatte. Harry war nicht tot.
Das war unmöglich.Wir waren draußen angekommen. Ich stand Schulter an Schulter neben Hannah. Wir stützen uns gegenseitig, ansonsten wären wir vermutlich umgefallen.
"NEIN!", schrie jemand.
Der Schrei war voller Verzweiflung und da wusste ich, dass Voldemort nicht gelogen hatte, bevor ich es mit eigenen Augen gesehen hatte.
Professor McGonagall hatte ihn als erste erblickt.
Harry lag wie eine Stoffpuppe in Hagrids Armen.
Mein Mund öffnete sich, ich wollte schreien, konnte jedoch keinen Laut hervorbringen.
"Nein!"
"Nein!"
"Harry! HARRY!"
Ein Schrei war schlimmer als der andere. Seine besten Freunde, seine Freundin, sie alle hatten diesen Verlust nicht verdient!
Die Menge brach ihr Schweigen und alle brüllten die Todesser und ihren Anführer an.
Ich selbst fand meine Stimme wieder und warf Voldmeort die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf, was er vermutlich nicht einmal hörte.
"RUHE!", rief Voldemort und ein Lichtblitz ließ uns alle verstummen.
"Es ist vorbei! Leg ihn hin, Hagrid, zu meinen Füßen, wo er hingehört!"
Hagrid legte Harry ins Gras und schniefte.
"Seht ihr?", sagte Voldemort und lief auf und ab, um seinem Auftritt mehr Drama zu verleihen. "Harry Potter ist tot! Versteht ihr jetzt, ihr Betrogenen? Er war niemals etwas anderes als ein Junge, der sich darauf verließ, dass sich andere für ihn aufopfeften!"
"Er hat dich besiegt!", brüllte Ron.
Zustimmendes Gegröle war zu hören.
"Er wurde getötet, als er sich vom Schlossgelände davonstehlen wollte, wurde getötet, als er sich selbst retten wollte."
Jemand lief mit einem wilden Schrei auf Voldemort zu. Voldemort machte eine Bewegung mit seinem Zauberstab und mit einem schmerzlichen Stöhnen ging dieser jemand zu Boden.
"Es ist Neville Longbottom, Herr", lachte eine Todesserin. "Der Junge der den Carrows so viel Ärger gemacht hat! Der Sohn der Auroren, Ihr erinnert euch?"
Ich hatte noch nie so etwas mutiges gesehen. Und das gerade von Neville Longbottom über den sich alle immer lustig gemacht hatten.
Ein Fenster zersplitterte und der sprechende Hut landete in Voldemorts Hand.
"Es wird an der Schule von Hogwarts keine Auswahl mehr geben. Es wird keine Häuser mehr geben. Das Wappen, der Schild und die Farben meines edlen Vorfahrens Salazar Slytherin werden für jedermann genügen, nicht wahr, Neville Longbottom?"
Es gab doch nicht ohne Grund vier Gründer von Hogwarts! Sie alle vertraten wertvolle Werte.
Schreie rissen mich aus meinen Gedanken. Neville brannte wie eine überdimensionale Kerze und er konnte nichts dagegen tun.
Dann passierten viele Dinge gleichzeitg.
Man hörte eine Horde, die auf das Schulgelände zurannten. Ein Riese rief:
"HAGGER!"
Weitere Riesen brüllten.
Zentauren jagten auf die Todesser zu und schossen Pfeile auf Voldemorts Anhänger ab.
Neville hörte auf zu brennen und zog ein Schwert aus dem sprechenden Hut, womit er keine zwei Sekunden später Voldemorts Schlange enthauptete.
"HARRY!", schrie Hagrid. "HARRY! WO IST HARRY?"
Ich war viel zu verwirrt um mich zu bewegen. Harrys Leiche war verschwunden, die Zentauren trieben die Todesser auseinander und knochige, schwarze Wesen flogen auf die Riesen zu.
Das mussten Thestralen sein und...ich konnte sie sehen... Vermutlich konnte das jeder, der bei diesem Kampf teilgenommen hatte.
Es waren schließlich die Hauselfen, die mich zur Bewegung brachten. Sie stürmten mit Pfannen und Messern aus der Eingangshalle und brachten mich zum Grinsen.
Ich hatte neue Energie und stürzte mich ins Gefecht.
Todesser kippten nacheinander um. Niemand konnte uns noch besiegen!
Dann sah ich wie Voldemort selbst mit ausgebreiteten Armen nach hinten fiel.
Für einen Moment konnte ich es nicht glauben. Es war vorbei.
Ich registrierte gar nicht richtig was geschah. Hannah rannte auf mich los und fiel mir in die Arme. Susan, Ernie, Zacharias, Justin, sie alle kamen auf mich zu. Sie hatten überlebt.
Ich hatte überlebt.
Harry hatte überlebt.
Das war zu viel für mich. Ich brach in Freudentränen aus."Lasst uns auch gehen", sagte Justin schließlich.
Der Großteil hatte sich in der Großen Halle versammelt, um zu feiern.
Auf dem Weg dorthin trafen wir Peeves, der ein Lied vor sich hinträllerte.
"Wir ham sie vermöbelt,
Klein Potter, der war's,
Und Voldy, der modert,
Und wir ham jetzt Spaß!"
Ich lächelte. Peeves war in den letzten zwei Jahren ganz schön sympathisch geworden.
"Hey, Peeves!", rief ich. "Nettes Lied"
Er verbeugte sich vor mir und sagte:
"Ich habe heute leider kein Tintenglas für dich, Diggy, aber beim nächsten Mal, versprochen."
"Danke, aber bleib lieber bei dem Lied."Niemand hielt sich an die Sitzordnung und doch ließen wir uns aus Gewohnheit am Hufflepuff-Tisch nieder.
Wir tranken Butterbier und lachten mit Oliver Wood, Dean Thomas und Seamus Finnigan.
Dann sah ich ihn.
Er stand mit seinen Eltern neben dem Eingang der Großen Halle. Sie wirkten unschlüssig, so als ob sie nicht wüssten ob sie dazu gehörten oder nicht.
Mein Herz machte einen Purzelbaum.
Er schien jemanden oder etwas zu suchen, denn seine Augen bewegten sich unruhig hin und her.
Schließlich entdeckte er mich und ich hätte schwören können, dass er erleichtert aufatmete.
Ohne nachzudenken stand ich auf.
Ich spürte die fragenden Blicke meiner Freunde, aber das war mir egal.
Ich schien wie in Zeitlupe auf ihn zuzulaufen.
Mein Gehirn hatte sich scheinbar ausgeschaltet, sonst würde ich das gar nicht machen.
Endlich stand ich vor ihm.
Wir starrten uns immer noch an.
Ich war so unendlich glücklich ihn zu sehen. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie es wäre, wenn auch er unter den Leichen gewesen wäre.
Eigentlich wollte ich sauer sein, aber mein Gehirn hatte sich ja gerade verabschiedet.
Stattdessen lächelte ich ihn an und hielt ihm meine Hand entgegen.
"Ich kann nicht", flüsterte er.
"Vertrau mir einfach", entgegnete ich.
Er ergriff meine Hand und ließ sie für den Rest des Tages auch nicht mehr los. In meinem Körper breitete sich eine angenehme Wärme aus.
Dracos Vater starrte mich entsetzt an, aber seine Mutter lächelte, was mich ermutigte.
Ich führte ihn zu unserem Platz und setzte mich wieder neben Hannah.
Meine Freunde starrten mich entgeistert an und ich wusste, dass es Zeit war ihnen alles zu erklären.
"Danke", flüsterte Draco und drückte meine Hand leicht.
Mein Lächeln wurde noch breiter.
Dabei wusste ich nicht einmal ob ich ihm je verzeihen könnte.
Aber ich würde viel Zeit zum Nachdenken haben.
Ich würde meine Entscheidung irgendwann treffen.
Doch in diesem Moment wollte ich einfach nur alle düsteren Gedanken aus meinem Kopf verbannen und glücklich sein.
Und das war ich.---------------------------------------------------------
Hi,
wie ihr wahrscheinlich gemerkt habt, ist das das Ende dieser Fan-Fiction.
Ich hoffe sie hat euch gefallen und ihr hattet viel Spaß beim Lesen:)
Vielen lieben Dank an alle die meine Fan-Fiction gelesen haben, für alle Kommentare und Votes😊❤
Eure Moony🦉
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The Story of a Hufflepuff
FanfictionEmma ist Schülerin der besten Zauberschule der Welt, hat tolle Freunde und versteht sich blendend mit ihrem Bruder Cedric. Mit anderen Worten: In ihrem Leben könnte es gerade nicht besser laufen. Doch dann kommt es zu Cedrics Teilnahme am Trimagisch...