Das einzige, was mich am nächsten Tag aufheitern konnte, waren die Geschenke vor meinem Bett.
Die Geschehnisse vom Vorabend hatten mich bis in meine Träume verfolgt. Aber ich wollte den anderen nicht ihre gute Laune versauen und gab mein bestes glücklich zu wirken. Noch nie hatte ich Weihnachten in Hogwarts verbracht. Cedric, Dad und ich verbrachten den Weihnachtsmorgen normalerweise damit Plätzchen zu backen und diese dann bei dem Betrachten alter Bilder zu verspeisen. Manchmal kamen unsere Großeltern vorbei oder wir machten eine Schneeballschlacht im Garten.
Das Weihnachtsfest in Hogwarts war auch wunderbar, aber immer wieder musste ich an Dad denken, der die Plätzchen ganz alleine backen musste."Wenn meine Eltern nur so ein Essen an Weihnachten machen würden", sagte Ernie während er seine drittes Stück Schokoladentorte verschlang.
"Du kannst ja die Hauselfen nach den Rezepten fragen", schlug ich vor.
"Und dann selber kochen?", fragte Zacharias. "Das schafft Ern' niemals."
"Du wärst überrascht, wenn du wüsstest was ich alles kann", brummte Ernie beleidigt.
"Quidditch spielen schonmal nicht."
"In Zaubertränke glänzt er auch nicht so", fügte Justin hinzu.
"Und deine Schrift ist grässlich."
"Danke Leute, ich habe euch auch lieb."
Hannah wollte gerade etwas sagen, da versteinerte sich ihr Gesicht.
"Was willst du denn hier?"
Dann entdeckte auch ich die Person, die ich gerade am aller wenigsten sehen wollte.
Hannah sprang sofort auf und zückte ihren Zauberstab.
"Verpiss dich oder ich schwöre-"
"Miss Abbott, was genau soll das werden?"
Professor McGonagall hatte die ganze Szene beobachtet und blickte nun streng auf Hannah hinab.
"Es war nur ein Missverständnis, Professor", beruhigte ich McGonagall und brachte Hannah mit einem strengen Blick dazu ihren Zauberstab sinken zu lassen.
McGonagall ließ ihren strengen Adlerblick schweifen.
"Gut, aber ich hoffe nicht ein zweites Mal herkommen zu müssen."
Wir nickten schnell.
Sie ging von dannen und ich widmete mich Louis.
"Was willst du?"
"Können wir vielleischt draußen reden?"
"Ganz bestimmt nicht", entgegnete ich kühl. "Oder bist du zu feige es vor ihnen zu sagen?"
Meine Worte trafen ihn sichtlich, aber das war mir im Moment herzlich egal.
"Bon... Isch wollte pardon sagen für gestern... Isch 'atte wo'l etwas zu viel von die Getränke. Es tut mir se'r leid."
Ich nickte und zuckte mit den Schultern.
"Ich habe mich scheinbar von deinem Aussehen täuschen lassen. Du hast da eine ziemlich schöne Verpackung für dein hässliches Inneres."
Louis senkte seinen Kopf.
"Dann ge'e isch besser?"
Ich hörte etwas Hoffnung in seiner Stimme.
"Ja!"
"Und du kommst besser nie wieder", zischte Hannah.
Louis guckte meine Freunde verschreckt an und ging davon.
"So ein schleimiger, widerlicher, hinterhältiger Trollhaufen!", rief Hannah. "Du hättest ihn verfluchen sollen!"
"Beruhig dich Hannah. Der Typ ist einfach ein Idiot und das hat er jetzt hoffentlich gemerkt. Wenn er mir nochmal zu nahe kommt, wird er was erleben, aber ich glaube er hat seine Lektion gelernt."
Hannah schien nicht begeistert zu sein, doch sie sprach nicht mehr darüber.
Meine restlichen Freunde schauten uns fragend an. Sie kannten die ganze Geschichte noch gar nicht.
"Morgen, okay? Jetzt sollten wir das Fest genießen."
Das ließen sie sich nicht zweimal sagen.Die Tage wurden länger und die Nächte kürzer. Schon bald hatte ich mich an die tiefen Augenringe gewöhnt, mit denen wir alle herumliefen.
Die Lehrer schienen zu denken, dass wir die ZAGs in diesem Jahr absolvierten. Die Hausaufgabenberge wuchsen und wollten einfach kein Ende nehmen.
Erst als die Zweite Aufgabe kurz bevor stand, hatten die Lehrer Erbarmen mit uns.
Ich wusste nicht so recht, ob ich mich auf die nächste Aufgabe freuen sollte. Nachdem ich gesehen hatte wie vier Schüler beinahe von Drachen verbrannt, zerquetscht oder gefressen wurden, war ich nicht so wild auf die Zweite Aufgabe.
Meine Sorgen waren allerdings völlig unberechtigt. Cedric schaffte es als erster aufzutauchen und Cho aus den Fängen der Meerleute zu retten.
Für uns war das Zuschauen sehr langweilig. Wir durften eine Stunde lang auf den Schwarzen See starren. Wer sich das bloß ausgedacht hatte...
Auf jeden Fall waren wir alle sehr stolz darauf, dass Cedric und Harry sich den ersten Platz teilten, was hervorragende Voraussetzungen für die dritte Aufgabe waren.
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The Story of a Hufflepuff
FanfictionEmma ist Schülerin der besten Zauberschule der Welt, hat tolle Freunde und versteht sich blendend mit ihrem Bruder Cedric. Mit anderen Worten: In ihrem Leben könnte es gerade nicht besser laufen. Doch dann kommt es zu Cedrics Teilnahme am Trimagisch...