Kapitel 6

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(Louis Sicht)

Wo, wann und vor allem wie frag ich sie?!?!?!

Wir waren wieder an unserem Haus angekommen und stiegen aus. Ich sah, dass El auf ihrem Handy etwas tippte. Kurz darauf sagte sie: "Sorry Leute, ich will eure Gastfreundlichkeit wirklich nicht ausschlagen, aber ich muss schnell nach Hause. Meine Oma hat Geburtstag und ich habs total verpennt. Meine Mum flippt grad total aus! Man sieht sich..." Dann schnappte sie ihre Tüten, winkte uns zu und verschwand um die nächste Hausecke. Warum musste sie ausgerechnet jetzt gehen? Ich wusste nicht mal, wo sie wohnt. Harry warf mir einen bemitleidigen Blick zu und auch Aci sah nicht sehr glücklich aus. 

(Eleanor´s Sicht)

Ich rannte, so schnell ich konnte, damit ich nicht auch noch die Bahn verpassen würde. Aber so wie es immer ist, wenn man es eilig hat, fuhr sie mir vor der Nase weg. Ich hätte am liebsten geheult. Meine Mum war jetzt sicher noch mehr sauer, aber das war mir eigentlich egal, immerhin war ich schon über 18 und sie hatte mir eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Was viel schlimmer war, war das Louis und die Anderen jetzt was weiß ich von mir dachten. Wahrscheinlich luden sie mich in Zukunft nie wieder ein. Wer wollte auch schon mit einer unpünktlichen, ungeplanten und chaotischen etwas machen?! Ich bin so ungefähr das, was man die Peinlichkeit in Person nennt! Jetzt klingelte auch noch mein Handy:

El: Ja?

Jess: El! Schön das man von dir auch mal wieder was hört! Wie läuft´s mit der Entscheidung?!

El: Das hat sich erledigt!

Jess: Echt!!! Und wie?!

El: Naja, ich hab Ashton per SMS verlassen und bin zu feige, Louis zu sagen, dass ich komplett in ihn verliebt bin... also, alles erledigt!

Jess: Per SMS?! Haha, der Arme!

El: Jess, ich hab keine Zeit, ich muss auf die Bahn, ich meld mich irgendwann später wieder!

Jess: Ok, Ciao! Aber denk dran, heute Abend bin ich nicht da.

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Ich klingelte wie eine Verrückte an unserer Haustür. Meine Mum kam runter und meckerte mich gleich an: "Mensch El, wo warst du denn? Ich hab mir Sorgen gemacht! Außerdem wartet Oma seit einer Stunde, dass du vorbei kommst!" Ich nickte genervt und antwortete: "Ja, jetzt bleib mal ruhig! Ich war einkaufen mit ein paar Freunden. Ich zieh schnell was anderes an und dann fahr ich zu Oma!" Ich stürmte in mein Zimmer, schnappte irgendwelche Klamotten aus dem Schrank, wusch mich im Schnelldurchgang und raste wieder runter. "Wehe du kommst nach dem Besuch bei Oma nicht gleich wieder zurück!", rief meine Mum mir ärgerlich nach. Okay, das ging definitiv zu weit: "Mum, was erwartest du eigentlich von mir?! Ich bin über 18 und es ist Wochenende! Was meinst du, was Jess und alle machen, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen?! Ich hab keine Lust mehr darauf, dass du ständig alles bestimmen willst!" "Dann zieh doch aus!"

Das saß wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Mum wollte mich loswerden. Ich drehte auf dem Absatz um, holte meine Reisetasche aus dem Schrank, stopfte ein paar Kleider und Sachen rein, nahm meine Handtasche und verließ ohne Worte das Haus. Der Wind wehte mir die Haare ins Gesicht und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich fühlte mich alleine gelassen und irgendwie auch verraten.

2 Stunden später verabschiedete ich mich von meiner Oma und ging langsam um die Ecke. Ich wartete, bis sie nicht mehr an der Tür zu sehen war, dann schlich ich zurück und holte meine Reisetasche aus dem Gartenhaus. Meine Mum wollte sicher nicht, dass Oma wusste, wie sehr wie uns gestritten hatten. Aber wo sollte ich jetzt bloß hin? Nach Hause sicher nicht! Ashton ging auch nicht mehr, Jess war nicht da und Annika, Anna, Katharina, Beyza und Mary waren auf einer Party.

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