𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

➡️25⬅️

Taehyung POV

Ich habe lange nicht mehr so etwas Schönes gemacht, wie mich einfach nur bis spät in die Nacht mit jemandem zu unterhalten. Und dieser jemand war Jungkook.
In meinen Augen war er eine beeindruckende Persönlichkeit, dass er es einfach so schaffte mit seinen sechzehn Jahren bereits alleine zu leben. Und das tat er ja nun schon seit geschlagenen zwei Jahren.

Wenn man bedenkt, dass er fast seine komplette Familie verloren hatte und seitdem auf sich alleine gestellt war, so kamen mir meine eigenen Probleme hingegen richtig erbärmlich vor.

Als Jungkook das erste mal auf die Uhr sah, war es bereits schon mitten in der Nacht und mit einem Seufzen drehte er sich wieder zu mir.

"Es ist schon wirklich spät. Wir sollten hier erstmal aufhören."

Ich nickte nur einmal traurig und stand schon auf, um die Haustür anzusteuern, doch der Jüngere hielt mich zurück.

"A-also, da es ja nun schon relativ spät ist, kann ich dich so nicht nach Hause gehen lassen. Möchtest du nicht heute Nacht hier übernachten?"

Perplex drehte ich mich zu ihm und bedachte ihn mit einem leichten Stirnrunzeln, konnte aber nicht verhindern, dass ich mich innerlich sehr über dieses Angebot freute. Es würde tatsächlich bedeuten, dass ich seit langem mal wieder eine Nacht unter einem sicheren Dach verbringen würde. Allerdings fühlte es sich nicht richtig an, dieses Angebot einfach so hinzunehmen. Ich wollte ihn ja nicht ausnutzen.

"I-ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist", erwiderte ich und senkte meine Augen auf meine Füße, da ich ihm gerade nicht mehr ins Gesicht sehen konnte. Ich war selbst stark über meine Unsicherheit verwundert, denn normalerweise war ich eine eher selbstbewusste und dominante Persönlichkeit. Aber Jungkook ließ mich das aus irgendeinem Grund vergessen.

Trotzdem bekam ich aus dem Augenwinkel mit, wie Jungkook sich ebenfalls aufrichtete, da sich seine Füße in mein Blickfeld schoben. Ich spürte eine seiner Hände auf meiner Schulter und hebte vorsichtig den Blick, als ich in seine wunderschönen, dunklen Augen sah, die mich mit einem lieben Funkeln ansahen und sofort entspannte ich mich leicht.

"Also wenn dir das unangenehm ist, dann habe ich da natürlich Verständnis für. Aber sonst wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte, immerhin sind wir ja Freunde", lächelte er mir zu und hatte noch immer seine Hand auf meiner Schulter liegen, die ein unglaubliches Brennen dort hinterließ.

Ich versuchte ein einigermaßen vernünftiges Lächeln hinzubekommen und erwiderte sein Angebot schließlich mit einem zögerlichen Nicken.

Freudig klatschte Jungkook in die Hände und ich ertappte mich dabei wie sich in meinem Inneren ein warmes Gefühl ausbreitete. Dieser Junge war einfach wahnsinnig süß und wüsste er, was für eine Wirkung er auf andere Menschen hat, dann würde er wahrscheinlich nicht mehr ganz so extrem niedlich reagieren.

"Ich hoffe, es ist für dich in Ordnung, wenn du auf der Couch schläfst", meinte er dann nachdenklich und rieb sich dann doch ein wenig verlegen am Hinterkopf.

"Auf jeden Fall, gar kein Problem" nickte ich hektisch und nahm schließlich wirklich dankbar die Decke und das Kissen entgegen, welche er mir reichte.

"Na dann, Taehyung", sagte er noch und stand ein wenig unschlüssig vor mir herum. Doch schließlich schien er sich zu überwinden und schloss mich in eine kleine und wirklich kurze Umarmung, die ich trotzdessen wirklich sehr genoss. Denn auch wenn es ihm vielleicht nicht so ging wie mir, sehnte ich mich bereits jetzt nach seinen Berührungen.

Denn ohne, dass ich es wollte, hatte sich der Jüngere bereits einen festen Platz in meinem Herzen gesichert.

Ich wusste nicht einmal genau, wann das geschehen war, vermutlich war es tatsächlich bei der zufälligen Begegnung in der Innenstadt passiert, aber verstärkt wurde das Gefühl dann noch von unseren Gesprächen über den Chat. Aber selbst wenn er nicht so fühlte wie ich, empfand ich es nicht als schlimm, da ich zu dem Schluss gekommen war, dass mir auch eine Freundschaft mit ihm reichen würde.

Aber ich war mir zu hundertprozent sicher, dass ich diesen Jungen nicht mehr in meinem Leben missen wollte.