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Jungkook POV

„Taehyung", erwiderte Mr. Kim leise und schritt zaghaft auf seinen Sohn zu, der noch immer wie erstarrt neben mir stand. Ich hatte ihn bisher erst einmal gesehen, das war an Heiligabend gewesen. Sonst traf ich mich immer nur mit Taehyungs Mutter, da er wirklich viel arbeitete und laut ihr, wurde es sogar mehr, nachdem Tae abgehauen war. Er stürzte sich in die Arbeit, um zu vergessen, dass er seinen Sohn vielleicht für immer verloren hatte.

Da ich das alles dank Mrs. Kim wusste, konnte ich mir denken, was in seinem Kopf vorging. Aber noch viel mehr interessierte es mich, was in Taehyung vorging, weshalb ich mich leicht zu ihm drehte und ihn von der Seite musterte. Er starrte ausdruckslos auf seinen Vater, als könnte er nicht fassen, dass der Mann, mit dem er diesen heftigen Streit hatte, nun wieder vor ihm stand. Mittlerweile kannte ich auch die ganze Geschichte, jedenfalls aus der Sicht seiner Eltern und sie waren immer ehrlich geblieben. Sie hatten mir gezeigt, wie sehr sie ihre Reaktionen bereuten, was meinen Entschluss für diesen heutigen Tag nur bestärkte.

Mr. Kim kam immer näher, ehe er direkt vor Taehyung stand und ihn ruckartig in die Arme zog. Mein Freund wusste erst gar nicht, wie ihm geschah, er riss überrascht die Augen auf, doch sofort füllten sie sich wieder mit Tränen und er erwiderte die Umarmung seines Vaters.

„Tae, mein Junge...es tut mir so leid", schluchzte er leise und schien seinen Sohn nur noch enger an sich zu drücken, als hätte er Angst, er würde direkt wieder verschwinden, wenn er ihn losließe. Ich lächelte leicht bei diesem Anblick und sah zu Mrs. Kim, die noch immer im Türrahmen zur Terrasse und ebenfalls mit Tränen in den Augen stand. Augenblicklich fühlte ich mich leicht fehl am Platz und wurde direkt traurig, als ich die drei so sah. Ich würde so etwas nie wieder haben können und der Moment erinnerte mich daran, wie sehr ich eigentlich meine Eltern vermisste.

Vater und Sohn lösten sich voneinander und sahen sich eine Zeit lang an, ehe der Ältere von ihnen das Wort ergriff: „Tae, ich...also, deine Mutter und ich..."

„Eomma hat mir schon alles erzählt", unterbrach Tae ihn lächelnd und sah daraufhin wieder zu mir. Als er mich erblickte, wurde sein Lächeln noch ein wenig breiter und er hielt mir auffordernd seine Hand hin, die ich ohne zu Zögern ergriff. „Vater, das ist Jungkook. Mein Freund", stellte er mich unnötigerweise vor, denn immerhin kannten wir uns, aber ich verstand, warum er das tun musste. Es gehörte einfach dazu.

„Ich weiß", erwiderte Mr. Kim und wuschelte uns beiden durch die Haare. „Er ist ein guter Junge", fügte er noch an mich gewandt hinzu, was mich erröten ließ, ehe er das Wohnzimmer ansteuerte und wir anderen ihm folgten. Wir setzten uns wieder an den Kaffeetisch, Taehyungs Vater erhielt ein Stück von dem Kuchen, aber bevor er begann zu essen, musste er scheinbar noch etwas los werden.

„Tae", begann er dann auch direkt an seinen Sohn gewandt, der verwundert die Augenbrauen hob. „Der Grund warum ich nicht früher hier sein konnte, war die Arbeit."

Mein Freund winkte direkt leicht lächelnd ab und drückte daraufhin meine Hand unter dem Tisch. „Alles gut. Ich weiß doch, dass du immer viel arbeitest."

„Du verstehst nicht ganz", schüttelte sein Vater den Kopf. „Ich musste organisatorische Dinge für deinen Antritt regeln."

Eine Weile war es still im Raum, in meinem Kopf hallten seine Worte nach und ich war anscheinend nicht der Einzige, dem es so ging. Tae sah ebenfalls verwirrt zwischen seinen Eltern hin und her, doch beide lächelten nur. „Ich verstehe nicht ganz..."

„Tae, mein Geschenk an dich ist die Firma. Naja, nicht direkt, immerhin arbeite ich auch noch dort, aber ich stelle dich als Juniorchef ein. Was sagst du dazu?"

Taehyungs Augen begannen zu leuchten, was wohl ein gutes Zeichen war. Ich wusste zwar nicht genau, was ihre Firma genau machte, aber es schien Tae zu freuen. Er stand direkt auf und umarmte seinen Vater überschwänglich, der begann leicht verlegen zu lachen.

„Danke, Vater! Jetzt kann ich Kookie alles schenken, was er will!"

Als ich meinen Namen hörte, richtete ich mich leicht beschämt auf und erwiderte: „Tae, sag das doch nicht so."

Doch der Ältere kam zu mir zurück, nahm meine Hand und platzierte einen Kuss darauf, was mir in Anwesenheit seiner Eltern doch ein wenig peinlich war. Doch sie lächelten nur weiter vor sich hin und beobachteten uns.

„Doch, Kookie. Denn es stimmt. Endlich kann ich dir dann das Leben bieten, das du verdienst. Du hast so viel für mich getan und nun wird es Zeit, dass ich dir das alles zurückgebe!"

𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt