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Taehyung POV

Gelangweilt faulenzte ich auf dem Sofa, sah mir irgendeine TV-Show an, während ich immer wieder Chips aus der Tüte neben mir in meinen Mund schob.
Kookie war nun bereits seit zwei Stunden weg, er hatte behauptet, sich mit Jimin zu treffen und auch wenn ich ihm ansah, dass er log, vertraute ich ihm. Auch wenn es mir schwerfiel.

Missmutig schaltete ich den Fernseher aus und warf die Fernbedienung auf den Tisch, ehe ich das Badezimmer ansteuerte. Im Spiegel betrachtete ich mich eine Weile und kam zu dem Schluss, dass ich wirklich besser aussah, als in den letzten Monaten. Jungkook und seine Nähe taten mir gut, ganz davon abgesehen, dass ich wieder ein Dach über dem Kopf und warmes Wasser zum duschen hatte. Aber dieses schlechte Gewissen ging einfach nicht, Jungkook meinte zwar, alles sei in Ordnung, so wie es war und trotzdem fühlte ich mich, als würde ich ihn ausnutzen. Dabei traf das nicht zu.

Ich würde mich so gern an allem beteiligen und ich wusste auch, dass ich es könnte, wenn ich es nur wollte. Aber trotzdem war da immer dieser Gedanke, der mich davon abhielt, die Angst, dass alles auffliegen könnte.
Ich ging zurück in den Flur und trat auf meine Jacke zu, die an der Garderobe hing, griff in die Jackentasche und holte meine Geldbörse hervor. Diese klappte ich dann auf, nur um eine gefühlte Ewigkeit auf die Kreditkarte zu starren, die seit nun fast sieben Monaten unberührt dort drin verweilte. Ich hätte sie jederzeit nutzen können, mein Vater hatte sicher bis heute nicht einmal gemerkt, dass ich sie hatte, aber wenn ich damit gezahlt hätte, könnten sie mich aufspüren.

Allerdings war übermorgen Weihnachten und ich wollte Kookie so gerne etwas zurückgeben, für alles, was er für mich getan hatte. Eine spezielle Idee hatte ich noch nicht, aber ich war mir sicher, dass ich etwas geeignetes finden würde.
Ich nickte mir selbst und meinem Vorhaben zu, nahm nun auch die Jacke vom Haken und zog mir meine Schuhe an. Die Jacke roch nach Jungkook, es war auch eine von ihm, denn ich hatte mich geweigert, dass er Geld für neue Klamotten für mich ausgab. Somit mussten nun seine Sachen für mich herhalten, glücklicherweise hatte er genug davon, auch wenn dieser Großteil aus weißen Shirts bestand.

Ich warf noch einen Blick auf mein Handy, in der Hoffnung dort eine Nachricht meines Freundes vorzufinden, musste aber enttäuscht aufseufzen und schloss die Tür auf, um nach draußen zu gehen. Ich verstaute Telefon und Ersatzschlüssel in der Tasche und machte mich auf den Weg in die Innenstadt.

Was könnte meinem Jungkook wohl gefallen? Ich hatte ihn schon einmal gefragt, das war erst gestern gewesen, doch er hatte lächelnd abgewunken und meinte, dass er zufrieden sei, da ich an seiner Seite war und ihm meine Liebe schenkte. Der Gedanke war zwar schön und ich würde wirklich alles daran setzen, ihm das jeden Tag zu beweisen, doch ich hätte trotzdem gerne einfach etwas in der Hand, womit ich ihn überraschen konnte und dieses wunderschöne Glänzen in seine Augen zauberte. Ich lächelte bei dem Gedanken und merkte gar nicht, dass ich das Einkaufszentrum bereits erreicht hatte. Vielleicht sollte ich nicht nur einfach ein Geschenk haben, sondern ihm auch noch etwas anderes geben, einen schönen Tag zum Beispiel. Ich könnte für ihn kochen und ihn verwöhnen und ihm dann das Materielle überreichen, das ich hoffentlich hier finden würde.

Plötzlich vibrierte mein Handy und fragend holte ich es hervor. Es war eine Nachricht von Jungkook und ein wenig breiter lächelnd, antwortete ich ihm.

𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt