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Taehyung POV

Das erste Mal fühlte ich mich tatsächlich wie ein Penner. Ich lag mit einer Flasche billigen Alkohols in meiner aktuellen Lieblingsgasse und bemitleidete mich selbst.

Jungkook hatte mich nun blockiert und auf meine Anrufe reagierte er erst recht nicht. Ein paar Mal war ich auch noch bei ihm zu Hause gewesen, doch natürlich hatte er mir die Tür nicht geöffnet.

Nun hatte ich es also wirklich versaut und das einzige, was mir in dem Moment einfiel, war mein Kummer zu ersaufen. Aber wenn ich meinem Körper dadurch schadete, war es mir egal.

Ich wollte nicht mehr ohne Jungkook.

Zum ersten Mal war ich verzweifelt, wusste nicht, was ich tun sollte und so fühlten sich bestimmt Menschen mit Suizidgedanken.

Ja, es war bescheuert, dass ich nun wegen einer einzigen Person solche Gedanken hatte, aber wenn ich ein Leben ohne Jungkook führen müsste, führte ich lieber keins.

Ich nahm erneut einen kräftigen Schluck, spürte, wie der brennende Alkohol meinen Hals betäubte und verzog passend dazu das Gesicht.

Ach, das war doch dämlich. Ich erkannte mich selbst nicht mehr wieder.

Doch plötzlich wurde mir die Flasche weggeschlagen, die mit einem klirrenden Geräusch auf dem Boden zersplitterte, ich wurde unsanft auf die Beine gezogen und gegen die Wand gepresst.

Ich erblickte das wütende Gesicht des Jungen, der damals mit Jungkook durch die Stadt lief. Ich wunderte mich, dass ich ihn überhaupt erkannte, da mein Blick ja magisch von dem Jüngeren angezogen wurde.

"Da bist du ja, du mieses Arschloch", zischte er leise.

Schwach hing ich in der Luft und wehrte mich nicht. Normalerweise dürfte mir keiner so blöd kommen, nicht einmal ein Freund von Kookie und meine Faust würde ohne groß darüber Nachzudenken Bekanntschaft mit seiner Wange machen.
Aber durch den vielen Alkohol, den ich heute bereits zu mir nahm und meinen aktuell fehlenden Lebenswillen, konnte ich keinen Widerstand leisten.

"Ist dir eigentlich klar, was du Kookie angetan hast?"

Bei dem Klang seines Namens weiteten sich minimal für einen kurzen Moment meine Augen, ehe ich sie schloss und nachdachte.
Natürlich hatte Jungkook seinem Freund davon erzählt, warum auch nicht?
Und natürlich konnte ich mir denken, dass dieser Typ hier vor mir mich nun hasste.

Mir war klar, dass ich Jungkook verletzt hatte, aber rückgängig konnte ich es nicht mehr machen. Ich wusste ja nicht einmal mehr, was mich da geritten hatte, als ich diese für mich unbedeutenden Worte sagte.

Natürlich hatte der Sex mit ihm etwas bedeutet, nicht nur wegen der Tatsache, dass ich ihn letztendlich entjungfert hatte, sondern weil ich ihn liebe. Und ich hatte doch versucht, es wieder gerade zu biegen, aber er ignorierte mich.

"Ja, ich weiß, was ich getan habe", gab ich flüsternd zu und der Junge ließ mich ruckartig los. Bei dem plötzlichen Boden unter den Füßen öffnete ich perplex die Augen und sah, wie er mich mitleidig musterte.

"Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber ganz sicher nicht das hier. Was tust du hier? Dich besaufen?"

Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Geht ja nun nicht mehr."

"Sorry", meinte er leise und kramte ein wenig in seinen Taschen herum, bis er mir schließlich ein wenig Geld in die Hand drückte.

"Was soll das?"

"Na, du lebst doch hier auf der Straße, oder? Ich habe etwas kaputt gemacht, was du dir gekauft hast, auch wenn ich es nicht gutheiße, dass es Alkohol war. Und somit schulde ich dir etwas."

Ich merkte dann nun doch, wie ich leicht wütend wurde und ihm schnaubend das Geld zurückgab. "Ich brauche deine Almosen nicht!"

Verwundert weiteten sich seine Augen, doch er ließ es auf sich beruhen. "Jedenfalls, ich erwarte von dir, dass du dich entschuldigst und das mit Kookie wieder gerade biegst."

"Das habe ich doch schon versucht. Er will nicht mit mir reden", erwiderte ich niederschlagen und ließ die Schulter hängen.

"Lass das mal meine Sorge sein", sagte er und legte mir aufmunternd eine Hand auf die Schulter, ehe er sich abwandte, um die Gasse zu verlassen.

"Achja", fiel ihm dann noch etwas ein und er drehte sich noch einmal zu mir. "Ich bin übrigens Jimin."

"Ich heiße Taehyung."

"Ich weiß", lachte er und ließ mich allein.

Würde doch alles gut werden?

𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt