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Taehyung POV

„Möchtest du noch ein Stück Kuchen, Taetae?"

Lächelnd stand meine Mutter auf und deutete auf meinen leeren Teller, doch ich schüttelte den Kopf. Ich hatte bereits schon viel zu viel gegessen, man könnte beinahe sagen, ich hätte die Koch- und Backkünste meiner Mutter vermisst, doch über so etwas wollte ich nicht nachdenken.

Nachdem Jungkook und ich das Haus betreten hatten, sind wir direkt an den Kaffeetisch gegangen und haben begonnen zu essen, aber mich wunderte, das niemand ein Wort über die Sache von damals verlor. Irgendwo verletzte es mich, ich wollte keinesfalls, dass es totgeschwiegen wird, allein schon weil Jungkook, also mein fester Freund, mit am Tisch saß und sich blendend mit meiner Mutter verstand. Ich fragte mich die ganze Zeit, was hier vor sich ging, die beiden taten so, als würden sie sich ewig kennen und nur gelegentlich banden sie mich in ihre Gespräche mit ein, sonst wurde ich außen vor gelassen. Ich war sauer.

„Könnte mir jetzt endlich jemand mal verraten, was hier eigentlich verdammt noch mal los ist?"

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich während meinen Worten aufgestanden bin und leicht wütend auf den Tisch gehauen habe, da die beiden mich von unten herab erschrocken mit großen Augen ansahen. Doch mir war das egal, ich wollte einfach nur wissen, was jetzt hier Sache war. „Tae, beruhige dich", flüsterte Jungkook leise und legte eine Hand auf meine, dabei einen entschuldigenden Blick zu meiner Mutter werfend.

„Tue ich jetzt nicht, Jungkook. Findest du nicht, gerade du solltest mich aufklären? Schleppst mich gerade an meinem Geburtstag zu diesen Leuten? Und überhaupt", meinte ich dann an meine Mutter gewandt, die noch immer mit großen Augen zu mir sah, die schon leicht begannen zu glänzen. „Wo ist Vater schon wieder, hm? Wundert mich ja nicht, sicher ist die Arbeit wieder wichtiger als alles andere!"

„Tae!", wurde mein Freund nun auch lauter und stand ebenfalls auf. „Du wirst gerade unfair!"

„Ach, ich bin unfair? Wer akzeptiert hier denn nicht die Gefühle des Sohnes? Sag es mir, Jungkook! Wer?"

Der Jüngere schwieg und sah bedrückt zu Boden. Ich merkte ihm an, dass er sich sichtlich unwohl in seiner Haut fühlte, doch darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Ich liebte ihn zwar, aber nun hatte auch er es zu weit getrieben. Ich wusste es gleich, das Lächeln meiner Mutter war die ganze Zeit aufgesetzt gewesen und dass sie nicht einmal während meiner Rede etwas einwarf, bestätigt mich nur in meinen Worten.

„Ich fühle mich von dir hintergangen, Jungkook", sagte ich nun deutlich leiser und sah ihm traurig in sein Gesicht, das direkt hochschnellte und in dessen Augen sich bereits Tränen bildeten. „Tae, ich..."

„Lass gut sein", unterbrach ich ihn, warf die Serviette auf den Tisch, die ich die ganze Zeit umklammert hielt und verließ den Raum. Ich wusste erst nicht, wo ich hingehen sollte, denn auch wenn ich am liebsten nach Hause gehen würde, wollte ich Jungkook trotzdem nicht allein hier lassen. Ich war zwar wirklich sauer, aber er bedeutete mir ja etwas. Also steuerte ich mein altes Zimmer an und warf mich auf mein Bett.

Es sah noch genauso aus, wie ich es verlassen hatte. Die selben Poster hingen an der Wand, meine vielen CD's waren fein säuberlich in das passende Regal einsortiert, an meinem Kleiderschrank hing sogar noch dasselbe Hemd an einem Bügel, das ich eigentlich am darauffolgenden Tag auf einer Party anziehen wollte.

Ich wollte es verhindern, aber trotzdem begannen meine Augen zu brennen und leise Schluchzer kamen mir über die Lippen. Genau so eine Situation wie eben wollte ich vermeiden. Ich wusste, dass mein Freund es gut gemeint hatte und jetzt im Nachhinein taten mir meine Worte unendlich leid. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was nun in seinem Kopf vorging.

„Tae?", fragte leise eine Stimme hinter der Tür und die Person schickte ein Klopfen hinterher. Ich schluchzte noch einmal auf und bat meine Mutter dann zwar eher widerwillig hinein, doch ich wollte immerhin Antworten haben.

„Ich kann mir vorstellen, was in dir vorgeht, aber bitte, lass mich dir alles erklären."

𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt