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Jungkook POV

Taehyung zog mich hinter sich her in das Schlafzimmer und obwohl dieser bittere Beigeschmack unseres Gespräches noch vorhanden war, freute ich mich auf das, was er offensichtlich vorhatte. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er misstrauisch werden würde und ein wenig verletzte es mich, dass er mir nicht vertraute. Ich würde ihn niemals betrügen, daran könnte ich nicht einmal denken. Dieser Junge war alles für mich und ich würde alles für ihn tun, was auch diese Überraschung für ihn mit einschloss. Aber dennoch konnte ich seine Gedanken und Gefühle nachvollziehen, ich würde vermutlich nicht anders reagieren und umso erleichterter war ich, dass er sich so schnell besänftigen ließ.

Taehyung bugsierte mich zu dem Bett, auf das ich mich niederließ und aufmerksam beobachtete, wie er die Tür schloss und sogar verriegelte. Eigentlich war das unnötig, wir lebten hier allein und niemand würde uns hören, außer die Nachbarn, aber ich konnte mir den Grund schon denken. Da die Tür nun geschlossen war, wurde das Zimmer einzig von dem Mond beleuchtet, was eine unglaubliche Atmosphäre erschuf. Es gelang mir nur die Umrisse meines Freundes zu erkennen, der irgendetwas in der Schublade des Nachtschrankes zu suchen schien, was er kurze Zeit später dann triumphierend in die Höhe hielt. Ich konnte nicht erkennen, was es war, es sah aus, wie ein Stück Stoff, aber er ließ mir gar nicht die Zeit, groß darüber nachzudenken und drückte mich an den Schultern zurück in die Kissen.

„Tae", begann ich, doch er platzierte einen Finger auf meine Lippen und beugte sich über mich. Nun befand er sich in dem Lichtkranz des Mondes, seine sonst braunen Haare schimmerten leicht silbern und er sah noch viel schöner aus, als sonst. Dank des spärlichen Mondlichtes erkannte ich auch das, was er in Händen hielt - es war eine meiner wenigen Krawatten, die sonst irgendwo in den Tiefen meines Schrankes versauerten.

Eine Vorahnung beschlich mich, die auch bestätigt wurde, als Taehyung mir dieses Accessoire um den Kopf band, somit meine Augen verdeckte und mich nun tatsächlich in komplette Dunkelheit hüllte. Ich wusste zuerst nicht, was ich fühlen sollte, denn auch wenn es eigenartigerweise erregend war, ihm so ausgeliefert zu sein, beschlich mich trotzdem eine gewisse Angst, die ich nicht abstellen konnte. Aber vermutlich war das eine ganz natürliche Reaktion, man wurde nicht alle Tage so seines Augenlichtes beraubt und war vollkommen wehrlos.

Da ich nichts mehr sah, hatte ich gleich das Gefühl, dass mein Gehör besser wurde, ich achtete auf jedes noch so kleine Geräusch, das am ehesten von Taehyung kam. Ich hörte Stoffe rascheln und merkte, wie die Matratze sich erneut senkte, als ich auch schon seinen heißen Atem an meinem Hals spürte. Taehyungs leicht kühle Finger glitten unter mein Shirt und berührten meine erhitzte Haut und da ich weiterhin nichts sehen konnte, fühlte ich umso stärker und deutlich intensiver. Dieses Gefühl war so unbekannt und dennoch unglaublich aufregend, weshalb ich mir aufgrund dieser einfachen Berührung ein Keuchen nicht unterdrücken konnte.

Seine Finger schoben den Saum meines T-Shirts nach oben, soweit, dass er es mir über den Kopf ziehen konnte. „Tae, ich will dich sehen..."

Erneut legte er mir einen Finger auf die Lippen, auf dessen Spitze ich dann einen Kuss platzierte und ein leichtes Schnauben aus seiner Richtung vernahm. Vermutlich lächelte er gerade, solche Aktionen von mir fand er immer besonders ‚niedlich', wie er so schön sagte und mein Plan war eigentlich gewesen, ihn damit zu überreden, mir diese Krawatte von den Augen zu nehmen. Denn so aufregend das auch war, ich betrachte meinen heißen Freund einfach viel zu gern, erst recht, wenn wir miteinander schliefen.

Erneut spürte ich seinen Atem an meinem Hals und nun auch seine Lippen, die sich zart an die Haut schmiegten und ihren Weg nach oben zu meinem Ohr suchten. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, sein unvergleichlicher Geruch stieg mir verführerisch in die Nase und ließ mich reflexartig die Luft anhalten, nur um ihn länger im Gedächtnis zu behalten.

„Ich werde dir die schönste Nacht deines Lebens bescheren, Jungkook. Frohe Weihnachten."

𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt