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Taehyung POV

Warum bin ich eigentlich schwul?

Diese Frage habe ich mir bereits oft in meinem Leben gestellt, denn diese Tatsache hatte damals alles über den Haufen geworfen.
Ich hatte ein tolles Leben, ich hatte viele Freunde und war beliebt an meiner Schule, meine Eltern liebten mich über alles und es mangelte mir an nichts.

Dachte ich jedenfalls.

Wenn ich gewusst hätte, dass diese drei Wörter alles verändern, dann hätte ich sie vermutlich nie ausgesprochen.
Es kam mir vor, als wäre bereits eine Ewigkeit vergangen, seitdem ich von zu Hause abgehauen und ich auf mich allein gestellt war. Dabei waren es erst sechs Monate.

Zu niemandem mehr hatte ich Kontakt, weder zu meinen Freunden noch meinen Eltern. Ich hatte alle Kontakte blockiert und wollte einen Neuanfang starten, doch das hat alles nicht so geklappt, wie ich es wollte.

Dann traf ich Yoongi, er boxte mich bei einigen Jungs raus, bei denen ich Drogen kaufen wollte und nicht genug Geld hatte. Er war ein klasse Typ, schaltete mich dafür, dass ich dumm genug war nun zu so etwas wie Drogen zu greifen. Er passte einige Wochen auf mich auf und obwohl Yoongi auf der Straße lebte, war immer etwas bei ihm los und es wurde nie langweilig.

Er schleppte mich auf diverseste Partys, wo ich dann meine Sexualität ein wenig auslebte. Natürlich nur gegen Bezahlung, denn dass ich besonders mit meinem Körper Geld machen konnte, fiel mir früh auf.

Ich ließ mich ficken, egal von wem, Hauptsache das Geld stimmte und irgendwo gefiel es mir auch. Es ließ mich immer für wenige Sekunden meine erbärmliche Situation vergessen.

Doch dann kam der Tag, als ich mal wieder seit langem in der Innenstadt herumhing und nach Geld bettelte. Der letzte Fick war eine Weile her gewesen und ein neuer würde nicht so schnell in Sicht kommen, also musste es wieder so gehen.
Doch die Leute waren an dem Tag noch geiziger als sonst und ihre Blicke noch viel tötender. Ich gab also relativ schnell auf und wollte mich zu meinem damaligen Schlafplatz begeben.

Doch dann sah ich ihn.

Er lief mit einem weiteren Jungen durch die Straßen, hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Blick auf das Handy in seinen Händen gesenkt und unterhielt sich nebenbei mit seinem Freund. Obwohl ich sein Gesicht noch nicht gesehen hatte, hatte er mich bereits trotzdem verzaubert.

Da er nun unentwegt auf sein Handy starrte und ich nicht fähig war, irgendeinen Muskel zu bewegen, kam es, wie es kommen musste.

Er rempelte mich an.

Normalerweise pöbelten die Menschen mich an, ich Abschaum solle nicht ihren Weg kreuzen, geschweige denn sie berühren. Das tat zwar weh, aber man gewöhnte sich daran.

Doch er war anders.

Sofort drehte er sich zu mir und als ich in sein Gesicht sah, war es endgültig um mich geschehen.
Ich fühlte noch nie in meinem Leben so etwas wie Liebe und wollte es auch nie. Ich wusste, dass ich Liebe nur einem Mann gegenüber empfinden könnte und da diese Tatsache mir nur Probleme bereitete, wollte ich es gar nicht erst ausprobieren. Viel zu groß war sowieso die Gefahr verletzt zu werden. Nein, da ließ ich mich lieber von irgendwelchen Männern einfach vögeln und befriedigte nur meine Bedürfnisse.

Aber er war so wunderschön und ich glaube, es war Liebe auf den ersten Blick.

Mir ging zu diesem Zeitpunkt vieles durch den Kopf, ich kann es nicht einmal aufzählen, aber was mich am meisten überraschte war der Gedanke: Ich will für ihn Top sein.

Bisher war immer ich der Durchgenommene gewesen und es hatte mich auch nicht gestört.
Aber der Gedanke daran, ihn unter mir liegen zu haben, sein vor Erregung verzerrtes Gesicht betrachten zu können, seine liebliche Stimme meinen Namen stöhnen zu hören, seine wundervollen Lippen schmecken zu können und seine Finger tief in dem Fleisch meiner Schultern zu spüren, wenn er wegen mir seinen Orgasmus erreicht, hat all meine Vorsätze über den Haufen geworfen.

Ich habe mich also verliebt.

Und nun saß er hier vor mir, mitten in der Nacht, völlig unschuldig und machte es mir noch schwerer, nicht direkt über ihn herzufallen.
Und als er dann auch noch diese Worte sagte, die noch immer in dem Raum nachhallten, war mein Herz stehen geblieben.

Wie sollte ich reagieren? Sollte ich wirklich bei ihm schlafen?

𝐑𝐚𝐧𝐝𝐨𝐦 𝐌𝐞𝐞𝐭│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt