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"Los komm schon, Kaguya. Steh auf." Dazai lächelte mich an und hielt mir seine Hand hin, die ich zögernd ergriff.

"Wohin gehen wir?", fragte ich ihn verwirrt.

"Dahin, wo es dir besser gehen wird." Seine grauen Augen glänzten im Licht. Seine Haare lagen perfekt und ich konnte seinen Geruch deutlich wahrnehmen.

Er zog mich in einen weißen, sterilen Raum und deutete auf die Liege im Raum. Ein Krankenhaus?

"Es wird dir bald besser gehen." Er lächelte etwas traurig und zog mich in eine Umarmung. Seine Wärme ließ mich alles vergessen.

"Ich vermisse dich. Komm zurück", schluchzte ich.

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Ich schreckte auf. Schweißgebadet und zitternd lag ich in meinem Bett. In meinem Bett, in meiner Wohnung.

Es war nur ein Traum, stellte ich verzweifelt fest. Die Realität wurde mir wieder bewusst. Dieses beengte Gefühl in meiner Brust nahm zu und es fühlte sich an als würde ich keine Luft mehr bekommen. Die Tränen flossen nur so über meine Wangen und ich konnte sie nicht aufhalten.

Müde rollte ich mich auf meinem Bett zusammen und zog mir die Decke über den Kopf. Ich wollte nichts mehr von der Realität wissen. Nichts mehr vom Leben oder von der Zukunft. Nicht von einer Zukunft ohne Dazai.

Ich erinnerte mich an letzte Woche zurück. Es war eine Woche nach der Mission. Ichiru und ich standen in Dazai's Büro. Das Testament lag vor uns auf dem Schreibtisch, doch keiner von uns wagte es, es in die Hand zu nehmen. Es wirkte alles so unreal.

Ichiru nahm es nach einer Weile langsam in die Hand und öffnete es. In dem Umschlag lagen zwei kleinere Umschläge. Auf dem einen stand 'Ichiru' drauf und auf dem anderen 'Kaguya'. Er gab mir den Umschlag mit meinen Namen und seinen eigenen öffnete er sofort.

Ich hielt zwar meinen Umschlag in der Hand, doch ihn öffnen konnte ich nicht. Ich wollte es nicht, denn es würde heißen das ich ihn aufgegeben habe.

Ichiru hielt mir seinen Brief vor die Nase. Er nickte mir zu und ich nahm ihn zitternd in die Hand. Es war eindeutig Dazai's Schrift. Geschrieben mit dem Stift, den ich ihm zu seinem Geburtstag geschenkt hatte. Ich schluckte den Kloß in meinen Hals hinunter und fing an den Brief zu lesen.

Ichiru.

Du warst für mich immer wie ein Bruder und dafür will ich dir danken. Ohne dich, wäre ich nie so weit gekommen, wie ich jetzt bin. Ich konnte dir nie so viel zurück geben, wie du mir gegeben hast.

Das du diesen Brief hier ließt, heißt wohl das ich tot bin. Und selbst als Toter, muss ich dich erneut um etwas bitten.

Bitte gebe auf Kaguya acht. Sorge dafür, das sie von dort abhauen kann. Das Leben in der CCG ist nicht das, was ich ihr wünsche. Sie soll glücklich werden und sich nicht von der CCG versklaven lassen. Bitte verspreche mir, das du für sie sorgst. Das ist meine aller letzte Bitte an dich.

PS: Mache Yuki endlich den Antrag, du Idiot. Sonst wird es irgendwann zu spät sein. Ich bin das beste Beispiel.

Endlich bin ich dich los, also folge mir nicht so schnell. Hast du verstanden?

Ich danke dir für alles, Bruder.

Azuma Dazai.

Ich konnte meine Tränen nicht mehr aufhalten. Sie flossen wie ein Wasserfall. Ich fiel auf meine Knie und umklammerte den Brief. Selbst Ichiru hatte Tränen in seinen Augen, doch sein Blick war voller Stärke. Er half mir auf die Beine und führte mich zum Sofa. Ichiru verschwand und kam nach einer Weile mit einer Tasse Kaffee zurück. Ich nahm sie dankbar an und öffnete nun meinen Brief. Dieser Brief wird mich zerstören. Das weiß ich schon, ohne ihn gelesen zu haben.

Kaguya.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Als aller erstes, muss ich mich wohl entschuldigen. Dafür das ich dich alleine gelassen habe. Dafür, das ich nun nicht mehr bei dir sein kann. Ich hoffe, du hasst mich nun nicht zu sehr. Das würde mich wirklich verletzten, weißt du.

Kaguya. Du musst von dort verschwinden. Flüchte vor der CCG. Ich bin nun nicht mehr da, um dich vor den skrupellosen Ranghöheren zu beschützen. So ein Leben wünsche ich dir nicht. Bitte, verschwinde von dort. Verschwinde und werde glücklich.

Im Umschlag liegt ein Scheck. Bitte nehme und benütze ihn, um von dort zu flüchten. Ich weiß nicht ob das ausreichen wird, doch es ist mein ganzes Vermögen und ich möchte, das du es bekommst.

Werde glücklich, Kaguya. Für dich und für mich. Lebe dein Leben, wie es dir gefällt. Verliebe dich, heirate und gründe eine Familie. Vergesse mich. Vergesse den Idiot, der dich alleine gelassen hat.

Aber vergesse nicht, das ich dich geliebt habe. Das ich dich immer lieben werde, selbst wenn ich nun nicht mehr da bin. Du warst die erste und wirst die letzte Frau sein, für die ich mein Leben geben würde.

Ich liebe dich.

Dein Dazai.

Ich brach nun endgültig in Tränen aus. Mein Herz tat mir so weh. Ich vermisste ihn so sehr. Meine ganze Welt brach zum 83054 Mal seit dem Vorfall zusammen.

Verweint zog ich aus dem Umschlag den Scheck heraus, den Dazai im Brief erwähnt hatte. Die Summe darauf, ließ mich noch sprachloser werden als ich schon bin, wenn es überhaupt möglich wäre. Meine Kinnlade klappte herunter und ich starrte die unglaubliche Zahl an.

20 Millionen €.

"Wa... Woher zur Hölle hatte er so viel Geld!?"

"Wusstest du es nicht? Er war ein Millionär." Ichiru schaute mich ungläubig an.

"Ich wusste das er viel Geld hatte, denn er ging sehr verschwenderisch damit um, aber SO Reich?" Immer noch geschockt starrte ich auf den Scheck.

"Nehm den Scheck an", riss mich Ichiru aus meinen Gedanken. "Er wollte es so."

"Aber... Es ist sein Geld. Nur weil er nicht mehr hier ist, gehört es doch noch lange nicht mir."

"Genau weil es sein Geld ist, will er das du es bekommst. Er hat dich geliebt und will das du in Sicherheit bist. Und du kannst unmöglich ohne Geld von hier flüchten."

Mein Herz fühlte sich so schwer an. Nur weil Dazai nicht mehr hier ist, hatte ich diese Summe an Geld. Es fühlte sich immer noch so unreal an. Ich wollte es einfach nicht Wahr haben. Und es fühlte sich so falsch an, dieses Geld anzunehmen.

"Ich warte noch. Bevor ich flüchte, meine ich. Ich muss das erst verarbeiten. Ich muss das erst realisieren. Akzeptieren, das Dazai nicht mehr da ist und nicht mehr kommen wird."

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"Kaguya. Du leidest an PTBS. Eine posttraumatische Belastungsstörung. Deine Symptome deuten darauf hin. Angstzustände, Albträume, emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber, Vermeidung von Aktivitäten."

Ich nickte nur, denn ich wusste nicht, was ich darauf antworten soll.

"Dazai. Er erschien gestern in einem Traum. Er hat mir geraten hier her zu kommen."

"Er wacht wohl über dich. Es war eine gute Entscheidung hier her zu kommen. Ich werde dir Medikamente dagegen geben. Ich glaube einen Psychiater wirst du nicht brauchen. Du hast ja keine Suizidgedanken."

Und ob ich Suizidgedanken hatte. Es war inzwischen das einzige, an das ich denken konnte. Ich wollte nicht mehr so leben. Ich will nicht in einer Welt leben, in der Dazai nicht mehr existierte. Ich will bei ihm sein. Für immer.

CCG's Black Vampire (Tokyo Ghoul FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt