Als ich meine Vorgesetzen direkt auf die Sache mit Kaguya sprach, berichteten sie mir endlich davon. Sie übergaben mir die Akte und sagten mir klar und deutlich, das ich mir keine Hoffnung machen sollte. Ich wollte sie da raus holen und ich würde alles erdenkliche dafür tun.
Paar Tage später stellte sich Mei meinen Vorgesetzen. Sie gab zu das sie gelogen hatte und das dass alles ein Missverständnis war. Die Chefs waren außer sich. Vor allem weil Mei die Tochter einer der Chefs war. Sie wurde für einige Wochen suspendiert und Kaguya's Entlassung aus dem Cochlea wurde eingeleitet.
Ich kam am festgelegten Entlassungstag ins Cochlea und holte sie persönlich ab. Es zerbrach mir das Herz, als ich ihren Zustand sah.
Ihr Blick war emotionslos und leer. Sie war abgemagert und sprach nicht, selbst wenn jemand sie etwas frägt. Sie nahm alles hin was man von ihr verlangte oder was man mit ihr machte. Wie eine leblose Puppe.
Als sie mich sah, fühlte es sich so an als würde sie mich nicht kennen. Sie sah mich an, als wäre ich ein Fremder. Schweigend folgte sie mir in mein Auto und ich fuhr sie nach Hause. Es fühlte sich so fremd an. Sie war mir so fremd. Es war wie unser erstes Treffen, nachdem die alte Kaguya mit ihrem Gedächtnis verschwand.
Ich parkte vor ihrer Wohnung und sie verschwand schneller als ich sehen konnte.
"Danke für's Fahren", rief sie mir zu, bevor sie aus dem Auto stieg. Ich stand noch so lange vor ihrem Haus, bis ich die Lichter in ihrer Wohnung sah. Schweren Herzens fuhr ich dann davon.
Das wird schon wieder, redete ich mir ein. Sie braucht nur etwas Zeit. Eine Haftstrafe war immer traumatisierend, vor allem im Cochlea. Die Umstände dort sind nicht menschlich.
Wochen vergingen indem wir uns kaum sahen. Ich hörte von meinen Kollegen das sie einen sehr guten Job machte. Sie half neben der Schule den Ermittlern bei der Arbeit. Als ich die Liste sah, welche Missionen sie schon erledigt hatte, stockte mir der Atem. Sie arbeitete sogar mehr als ein fest Angestellter und hatte mehr Fälle zusammen als manche anderen.
Ich beschloss sie heute von der Schule abzuholen, um mit ihr darüber zu reden. Meine Kollegen nutzten sie nur aus und sie ließ es zu.
Mein Auto parkte ich vor der Schule und ich wartete am Eingang auf sie. Die ersten Schüler verließen das Gebäude, doch Kaguya war nirgends zu sehen. Es verging eine Stunde bis ich mich entschied es an einem anderen Tag zu versuchen, als mich ihre Stimme aufhielt.
"Was machst du hier?", erklang es. Ich drehte mich um und fragte sie, ob sie mit mir einen Kaffee trinken wollte. Wir sollten das in Ruhe klären und nicht mitten auf dem Schulhof. Sie stimmte zu und ich fuhr zu dem Café, indem ihre Freundin arbeitete.
Wir betraten das kleine Café und saßen uns hin. Als die Kellnerin mich sah, nickte sie mir zu und lächelte erleichtert.
"Du solltest aufhören, so viele Fälle zu übernehmen. Du bist noch Schülerin. Du darfst eigentlich noch gar nicht daran arbeiten."
Kaguya sah mich mit ihren leeren Blick an. Ich konnte nicht deuten, was sie dachte. Die alte, fröhliche Kaguya war noch weiter entfernt als vor ein paar Monaten.
"Schon in Ordnung. Die Arbeit lenkt mich ab und ich kann helfen. Was soll dann dagegen sprechen."
"Sie nützen dich aus! Lass dir das nicht einfach gefallen."
"Was wenn sie mich nicht ausnützen, sondern ich sie? Was wenn ich daran Spaß habe, diese Ghoule zu jagen und zu töten? Was wenn ich dadurch meinen Hunger stillen konnte, selbst wenn es illegal ist?" Ihre harten Worte trafen mich wie ein Blitz. War es wirklich das, was sie dachte? War das überhaupt Kaguya, die da sprach.
"Dann arbeite für mich. Nur noch für mich. Ich bin immer hin dein Vorgesetzter. Und dein Partner. Arbeite nicht mehr für die anderen."
Ich wollte sie beschützen und das konnte ich nur, wenn ich mich ihr aufzwänge. Selbst wenn sie mich hasst, werde ich sie beschützen.
Es herrschte kurz Stille zwischen uns, bevor sie auf meinen Vorschlag einging. Erleichtert atmete ich auf. Ich Griff in meine Jackentasche und holte eine kleine, verpackte Schachtel heraus.
"Alles gute nachträglich zum Geburtstag, Kaguya." Es war schon Mitte Dezember und wir hatten ihren Geburtstag verpasst. Das muss wohl der dritte Geburtstag in Folge sein, den sie nicht feiern konnte und diese Tatsache schmerzte.
Sie packte das Geschenk aus und es kam ein kleiner Schlüsselanhänger zum Vorschein. Eine kleine, weiße Feder mit einem Glöckchen.
"Was sollen diese beiden Anhänger bedeuten?", fragte sie mich mit ihrer leisen Stimme.
"Die Feder symbolisiert dich. Du bist wie eine Feder. Leise und leicht zu verlieren, wenn man nicht auf dich aufpasst. Eine Feder verbindet man oft mit Träume. Ich wollte dir damit sagen, das du an deinem Träumen festhalten sollst.
Das Glöckchen soll für mich sein. Ich möchte dich anwesend haben. Du sollst nicht leise im Leben herumschleichen, sondern du sollst wahr genommen werden. Ich möchte das du lebst."Sie sah mich mit großen Augen an und ich konnte nur hoffen, das es ihr gefällt. Ich hatte mir sehr viele Gedanken gemacht. Touka, die Kellnerin, half mir dann letztendlich das passende Geschenk zu finden und dafür war ich sehr dankbar.
Kaguya nahm den Schlüsselanhänger mit traurigen Blick in die Hand und Tränen kullerten ihr die Wangen herunter. Ich wischte ihr die Tränen weg und lächelte sie an. Sie war die schönste Frau die ich kannte und ich wollte sie nie wieder gehen lassen.
"Danke, Dazai. Der ist wirklich schön."
Sie kramte in ihrer Tasche und zog ihren Hausschlüssel heraus, um den Anhänger an ihm zu befestigen, doch ich hielt sie auf. Verwirrt schaute sie mich an. Ich kramte ebenfalls in meiner Tasche, zog einen Schlüssel heraus und legte ihn in ihre kleinen Hände.
"Der Anhänger ist für diesen Schlüssel gedacht. Den Schlüssel zu meiner Wohnung. Es soll symbolisieren, das du jederzeit ein zu Hause hast. Jederzeit willkommen bist und ich werde immer auf dich warten, bis du nach Hause kommst. Bis du zu mir zurück kommst."
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CCG's Black Vampire (Tokyo Ghoul FF)
FanfikceIn einer Welt wo es neben den Menschen noch menschenfressende Monster, genannt Ghoule, gibt, versucht die CCG die Ordnung in der Welt aufrechtzuerhalten. Obwohl die Menschenrasse schon so bedroht ist, gibt es trotzdem Leute, die versuchen Menschen...