Kapitel 10

1.5K 25 1
                                    

Sicht Leyla:

,,Scheiße. Was machst du hier? Habe ich mich nicht klar und deutlich ausgerückt?"

,,Aber Leyla. Lass uns doch nochmal reden." bittete er.

,,Vergiss es. Da gibt es nichts zu reden. Ich will nichts von dir. Ich liebe dich nicht mehr!" schrie ich. Ich ließ ihn einfach stehen.

,,Leyla? Ok. Was ist los, dass du dich mit deinem Ex über den ganzen Krankenhausflur streitest?" wollte Niklas wissen, nachdem ich völlig verzweifelt ins Ärztezimmer gerannt bin.

,,Es ist kompliziert." ich seufzte.

,,Wenn ich mich aber recht erinnere, war Ben immer deine Nummer eins. Von dem, was ich aber mitbekommen habe, hast du nicht ihn, sondern Navid geküsst." fasste er zusammen.

,,Jep. Das trifft es relativ gut. Aber ich wollte ihn nicht küssen. Wirklich nicht. Ich liebe Ben!" rief ich verzweifelt.

,,Komm mal her." Niklas wusste genau, wie er mich trösten musste. Ich kuschelte mich in seinen Arm und weinte.

,,Ssht. Alles wird gut."

,,Danke, Niklas." sagte ich, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte.

,,So. Du schaust, ob du Ben nochmal findest und dann erklärst du ihm alles." er stand auf und verließ das Zimmer.


Sicht Ben:

Ich wollte es Leyla wirklich glauben. Aber das er hier schon wieder aufkreuzt. Das kann doch nicht wahr sein! Ich setzte mich oben aufs Dach und blickte auf die Skyline Erfurts. Es tat gut einfach hier zusitzen und nachzudenken. Mir schossen tausende Gedanken durch den Kopf. Leyla sah vorhin wirklich so aus, als ob es ihr leid täte. Aber andererseits warum kreuzt er hier schon wieder auf? Er hat doch selbst eine Frau.

Mein Handy klingelte.

,,Ahlbeck."

,,Wo bleiben Sie?" schnauzte mir Moreau entgegen.

,,Bin aufm Weg."

Schnell machte ich mich auf den Weg zum Counter. Als ich im Bereitschaftszimmer vorbei kam, sah ich wie Leyla und Niklas rauskamen. Sie hatte verheulte Augen und sah total fertig aus. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und trösten, aber sie hat mich so enttäuscht. Mit gesenktem Kopf schlich ich an den beiden vorbei.

,,Ahlbeck. Mitkommen. In 5min. im OP!" rief er mir schon entgegen.

Die OP verlief kompliziert, die Patientin hatte einen Herzstillstand, doch wir konnten ihr helfen. Nach 6h hatten wir es geschafft und die Patienten war halbwegs stabil.

,,Gute Arbeit, Ahlbeck." kam es von Moreau.

Ich muss mich verhört haben. Moreau und ein Lob? Doch das war genau das, was ich jetzt gebraucht habe.


Sicht Zoe:

Ich lag grade gemütlich auf der Couch und streichelte meinen immer größer werdenden Bauch, als es klingelte. Schwerfällig erhob ich mich und öffnete die Tür.

,,Mama. Was machs du denn hier?"

,,Tut mir leid, mein Schatz. Ich habe aber meine Schlüssel vergessen." sie ging an mir vorbei und die Küche und machte sich erstmal einen Tee.

,,Aber wie geht es dir? Alles okay mit deinem Baby?" fragte sie besorgt.

,,Jaa, Mama. Uns geht es gut." ich grinste zufrieden.

,,Na dann. Ich leg mich mal hin." sie stand auf und ging ins Schlafzimmer.

Verwirrt schaute ich ihr hinterher.

Die nächsten Woche waren die Hölle. Mama war eigentlich immer schlecht drauf und wir stritten uns wegen jeder Kleinigkeit. Was war nur los mit ihr? Vielleicht weiß Ben ja mehr?


Sicht Ben:

Die nächsten Woche verbrachte ich mehr abwesend, als anwesend. Klar ich war körperlich schon da, aber geistlich ganz weit weg. Immer bei Leyla und Navid. Mein Handy riss mich mal wieder aus meinen Gedanken.

,,Ahlbeck."

,,Hey, Ben." rief Zoe fröhlich.

,,Na, kleine Sherbaz. Was gibts?"

,,Wir müssen reden."

,,Ok. Wann?"

,,Wie wärs heute Abend? Bei mir?"

Da ich wusste, dass Leyla heute Abend Nachschicht hatte, stimmte ich zu.

Als ich abends endlich bei Zoe klingelte, öffnete sie mir sofort die Tür.

,,Pünktlich." wurde ich begrüßt und wir umarmten uns.

Erst redeten wir über Gott und die Welt, doch ich merkte schnell, dass Zoe etwas bedrückte.

,,Ok, was ist los?"

,,Es geht um Mama."

,,Ich fürchte, da bin ich dir keine große Hilfe. Deine Mama und ich..."

,,Was ist da los?"

Wahre Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt