Es brauchte nur einen Firmenausflug. Eine Woche in den Alpen in der Kälte zwischen Schnee und Kaminen, bis meine Mutter ihre Liebe fand. Bobby Horan hatte ihr das Herz gestohlen. Ein Mann geboren in Irland, der als Beruf Krimiautor war. Für meine Bücher liebende Mutter musste das Schicksal gewesen sein.
Die Liebelei begann klein und ohne Vorwarnung. Zuerst waren es nur Nachrichten, die sie sich schickten, danach kurze Anrufe, die sich innerhalb weniger Tage und Wochen in nächtelange Konversationen verwandelten. Unsere Wände in der Wohnung in Wien waren so dünn wie Pappe - jedes einzelne Wort konnte ich dadurch hören. Brauchte das noch mehr Erklärungsbedarf? Meine Nächte wurden dadurch nur noch kürzer, was sich am nächsten Tag deutlich in der Schule bemerkbar machte. Ich war heilfroh, als ich endlich meinen Abschluss in der Tasche hatte und mich nicht mehr um meine zu kurzen Nächte sorgen musste.
Im Sommer, acht Monate nachdem sich Bobby und meine Mutter begegnet waren, traf auch ich ihn das erste Mal. Er verbrachte ganze drei Wochen bei uns. Bobby wirklich nett und aufmerksam. Ich war mir sicher, dass er der beste Mann war, denn meine Mutter je nach Hause eingeladen hatte. Ihre sonstige Männerwahl war sonst immer ein griff ins Klo. Schreckliche Typen, die sich absolut nicht um mich scherten und nur an den Körper meiner Mutter interessiert waren. Meist ergriffen sie die Flucht, sobald ich sie fragte, ob ich sie von nun an Dad nennen sollte.
Ich hatte einen rothaarigen, kleinen Mann erwartet, der nur Bier trank und grüne Kleidung trug. Bekommen hatte ich einen Mann mit dunkelbraunem Haar, ein kleines Bäuchlein und blauem Hemd. Er redete gerne und viel. Meistens versuchte er mich mit schlechten Witzen zum Lachen zu bringen. Jedoch verfiel er schon in schallendes Lachen, bevor er überhaupt zum lustigen Teil des Witzes kam. Es lachte so heiter und fröhlich, dass ich immer mitlachen musste.
Bobby erzählte mir von seinem Job als Autor, von Mullingar, der kleinen Stadt aus der er kam und von seinen beiden Söhnen: Greg und Niall. Greg war bereits sechsundzwanzig, verheiratet und hatte einen Sohn namens Theodor. Seine Brötchen verdiente er mit dem Reparieren von Autos.
Und dann kamen Informationen über seinen jüngeren Sohn.
Zuerst hielt ich es nur als eine Art Zufall. Ich war mir sicher, dass es mehrere Menschen mit dem Namen Horan gab. Auch welche die ebenfalls aus Irland kamen. Der Fakt das es auch noch die Stadt Mullingar war und sein Vorname Niall war, ließ mich aber stutzig werden und ich wollte es nicht glauben. Doch Bobby Horan aus Mullingar bestätigte meine bereits bestehende Vermutung. Sein jüngerer Sohn war kein normaler Typ. Er war Niall Horan, Sänger und Gitarrist der weltweit berühmten Band One Direction. Jeder Song, jedes Album, jedes Musikvideo ging durch die Decke. Die Band bestand aus vier jungen Männern zwischen ein- und fünfundzwanzig Jahren gewannen alles, was man gewinnen konnte. Sie wurden überschüttet mit Ruhm und Fanliebe.
Auch ich war ihnen verfallen, aber nicht so, dass ich mich als verrückten Fan bezeichnen würde. Ich mochte ihre Popmusik und liebte ihre ruhigen Liebeslieder. Im Gegensatz zu mir war meine beste Freundin Sophie einer der Verrückten. Generell wusste sie viel über das Leben der Band und auch der anderen Berühmtheiten. TMZ auf zwei Beinen, sagte ich gerne dazu. Von ihr erfuhr ich immer den neusten Klatsch. So war es auch, als die Mitteilung um die Welt ging, dass sich die Band für eine ungewisse Zeit trennte. Millionen von Herzen waren an diesem Tag gebrochen, einschließlich Sophies.
Bandmitglied Harry Styles, dem Baby der Band, wurde nachgesagt, dass er von der Musik in die Schauspielerei wechselte. Es kursierten viele Gerüchte darüber dass er bereits einen Filmvertrag unterzeichnet hatte. Henry war dafür bekannt ein kleiner Aufreißer zu sein. Mit seinen grünen Augen, den süßen Grübchen und den welligen dunklen Haaren, war er auch auf meiner Liste der heißen Typen ganz weit oben.
Liam Payne war mit fünfundzwanzig der zweitälteste in der Band. Über sein nächstes Vorhaben war nicht viel bekannt, nur dass er einen Solovertrag bei einem anderen Label unterzeichnet hatte. Von Fans wurde Liam gerne als Band-Dad bezeichnet. Mit seiner ruhigen und offenen Art war es immer er, der die Streitereien beendete - laut seinen „Brüdern", wie sie sich gerne gegenseitig bezeichneten. Außerdem war er der größte in der Band und der, der die meisten Tattoos am Körper trug. Sein gesamter linker Arm war voll mit dunkler Tinte und am anderen Arm arbeitete er bereits.
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My irish Stepbrother (Niall Horan FF)
FanfictionGeheime Gefühle, starke Liebeslieder und nervige Exfreundinnen. Amaras Leben stand Kopf, als ihre Mutter sich dafür entschied nach Mullingar, zu ihrem neuen Partner Bobby Horan zu ziehen. Als dann auch noch dessen Sohn Niall zu Besuch kommt, der z...