Was willst du?

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"Hier ist Geschirr, wo soll ich die Kiste abstellen?"

"Da drüben, da sind Pfannen und Töpfe drinnen." erwiderte ich auf Nialls Frage und zeigte gleichzeitig auf eine Kiste, die bei der Tür standen. Wir hatten und jetzt schon seit einer Stunden durch die Kisten gewühlt, aber hier waren nicht nur unsere Kisten, nein, sondern auch Niall und Bobby hatten hier Sachen verstaut, da beide zu faul waren diese Dinge auf den Dachboden zu bringen.

"Warum war ich vorhin überhaupt duschen?" seufzte ich, als ich an mir hinab sah. Ich war komplett von Staub bedeckt.

"Ach, ich hab schon gedacht du hast Kriegsbemalung im Gesicht." zwinkerte mir Niall zu. Ich runzelte nur meine Stirn und sah ihn verwirrt an. "Was?"

Niall lachte kurz, bevor er lächelnd auf mich zu kam und mir mit seinen Daumen über die Wange strich. "Da war Staub." wisperte er mir zu. Dabei lehnte er sich zu mir vor und wollte mich gerade küssen, als ich meine Hand gegen seine Brust legte und ihn stoppte. "Warte..."

Verwundert sah er mich an. "Hab ich was Falsches gemacht?" Seine Stirn schlug falten, als er auf mich hinab sah.

Ich schüttelte den Kopf. "Niall, sollten wir nicht vorher mal klären, was da zwischen uns ist? Was wir wollen? Sag mir, was du willst, Niall. Bitte! Den ich habe mich ernsthaft in dich verliebt und nach deinen Worten gestern, ist es nicht besser geworden. Ich möchte nicht, dass es für dich dann nicht mehr ist als eine kleine Affäre, oder dass du etwas falsch interpretierst nur, weil wir viel Zeit miteinander verbringen. Das würde ich nicht verkraften."

Er nahm einen Schritt zurück und setzte sich auf das bedeckte Bett, das wir schon freigeräumt hatten. Es war mit einer Art schwarzen Plastiküberzug bedeckt, daher knirschte es auch, als er sich setzte. "Ja, es stimmt. Wir verbringen wirklich viel Zeit miteinander. Normalerweise habe ich nie wirklich die Gelegenheit mit jemanden so viel Zeit verbringen, darum habe ich auch nie wirklich Interesse an jemanden gefunden. Und wenn ich mal in einer Beziehung war, dann war sie immer schnell wieder vorbei, weil es einfach nicht passte. Aber ich kann dir sagen, dass ich noch nie für jemanden, dasselbe gefühlt habe wie für dich. Ich weiß nicht, was es an dir ist, das mein Herz immer unkontrolliert gegen meine Brust pochen lässt, wenn du meinen Namen sagst, warum meine Hände feucht werden, wenn du mich berührst oder warum ich mir wünsche dich die ganze Nacht lang in meinen Armen zu halten. Ich kann dir nicht sagen, ob es schon Liebe ist, aber ich kann dir versichern, dass ich nie mit dir spielen würde, ich würde dich nie verletzten wollen. Niemals."

"Ich glaube, mit dieser Antwort kann ich leben." grinste ich vor Glück. Auch Niall strahlte über das ganze Gesicht, als er meine Antwort hörte. "Das heißt, dann wohl, dass ich dich schon bald auf ein Date einladen darf?"

"Ich würde mich freuen! Nur haben wir da noch ein kleines Problem..." seufzte ich, während ich noch immer gegenüber von Niall stand, der mich aber schon an meinen Hosenbund zu sich zog, damit ich zwischen seinen Beinen stand, während er auf dem Bett saß. "...sagen wir es unseren Eltern?" setzte ich nach, als ich auf Niall hinab sah und dabei mit seinem Haaransatz spielte.

"Das ist eine gute Frage, aber vielleicht ist es am besten abzuwarten was sich zwischen uns entwickelt. Und wenn wir beide uns sicher sind, dass wir für eine Beziehung bereit sind, dann sagen wir es ihnen. Was hältst du davon?"

Ich nickte. Es war wahrscheinlich besser so. Falls wirklich nichts aus uns werden würde, müssten wir unsere Eltern nicht damit belasten, dass ihre Kinder etwas für einander empfanden, aber nicht zueinander passten.

Niall zog mich auf seinen Schoss und lächelte mich an, ich konnte seinen Blick nicht lange standhalten und musste meinen Blick nach unten richten. Es fühlte sich so intensiv an, wenn er mich mit seinen blauen Augen ansah, als würde er direkt in mein Inneres sehen und meine Gedanken lesen.

"Ich glaube nicht, dass wir heute noch fertig werden, wir müssen gleich los" hörte ich Niall sagen, als er mir einen Kuss auf die Stirn drückte, während er seine Arme um mich geschlungen hatte und mich an sich drückte. Ich hob meinen Kopf wieder hoch und folgte seinen Blick, der gerade durch das Zimmer wanderte. Er hatte Recht, wir waren wirklich sehr langsam gewesen. "Ich glaube, ich werde dir heute wieder Gesellschaft auf der Couch leisten müssen." zwinkerte er mich plötzlich grinsend an.

"Ach, das musst du nicht. Das Bett ist doch frei von Kisten. Ich bin mir sicher hier ist es bequemer als unten auf der Couch. Aber du darfst mich gerne besuchen kommen, dann darfst du mich gerne die ganze Nacht lang halten." wisperte ich gegen seine Lippen.

Ein Lächeln umgab seine Lippen, als er mitbekam, dass ich auf seine Äußerung von vorhin eingegangen war. "Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich mich jetzt schon darauf freue..."

Unsere Lippen kollidierten verlangen miteinander. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren, als Niall uns drehte damit wir am Bett langen, ich unter ihm. Seine Lippen verließen meine und er platzierte kleine feuchte Küsse an meiner Wange hinunter zu meinen Nacken, bevor er sie wieder auf meinen Mund drückte und seine Hand auf meine Wange legte. Ich liebte jede einzelne Berührung von ihm, er tat alles mit verlangen, aber dennoch zärtlich als würde ich unter seinen Händen zerbrechen. Ich konnte Nialls Lächeln gegen meine Lippen fühlen, bevor er sich von mir löste. "Deine Lippen schmecken nach Erdbeeren." bemerkte er grinsend. "Ich habe gewusst, dass wir heute noch knutschen, daher der Erdbeerlabello." grinste ich ihn zwinkernd an. Niall lachte leise, bevor er mich noch ein letztes Mal küsste.

Während ich mich in meinem Zimmer für das Tanzen umzog, umgab meine Lippen ein Dauer Lächeln. Ich konnte einfach nicht aufhören, weil ich einfach überglücklich war. Ich schwebte buchstäblich auf Wolke sieben. Niall wollte wirklich mit mir ausgehen auf ein richtiges Date. Bei einem war ich mir sicher, wenn ich nicht bald die Zeit finden würde, um Sophie davon zu berichten, was sich hier in den letzten beiden Tagen abgespielte hatte, würde ich platzen. Ich hatte mir schon fest vorgenommen sie nach dem Tanzkurs anzurufen.

Ich hatte mich für gemütliche Klamotten entschieden und meine Haare hatte ich mir zusammengebunden, immerhin wusste ich nicht, was wir überhaupt üben würden. Wahrscheinlich irgendeinen langsamen und langweiligen Tanz, mit einen ruhigen Lied im Hintergrund, der den Takt vorgab.

"Können wir endlich los? Ich bin froh, wenn ich es hinter mir habe!" seufzte ich genervt, als ich unten im Wohnzimmer ankam. Mum und Bobby waren schon fertig und bereit zu fahren, nur Niall brauchte noch ein paar Minuten, bis er auch herunter war. Er schenkte mir ein kurzes Lächeln, als er mich sah. Ich biss mir verlegen in die Wange.

"Da ist Niall ja. Jetzt können wir los!" hörte ich mein Mum sagen, als sie Niall neben mir erblicke. "Okay, Mutter. Wir sind bald wieder zurück, du wolltest ja auch nicht mitkommen. Falls du etwas braucht, ruf bitte nicht an."

"Kathrine, wie redest du mit mir?!" entsetzt schnaufte Grandma und verschränkt die Arme vor ihrer Brust, wie ein kleines Kind. Zum Glück kam sie wenigstens nicht mit.

Die Fahrt zur Tanzschule war ganz okay. Mum redete ohne Punkt und Komma über die Hochzeit, was sie nicht alles geplant hatte, während Bobby nur still nickte und Niall und ich, auf der Rückbank, Grimassen zogen.

"Ah, sehr gut! Die Beiden sind pünktlich, auf die kann man sich verlassen." hörte ich die Stimme meiner Mutter vom Beifahrersitz, als wir auf den Parkplatz der Tanzschule fuhren. Matt und Holly standen schon vor der Tür und warteten auf uns. Kaum hatten wir die Türen hinter uns geschlossen kam sie auch schon angelaufen und schmiss sich Niall in die Arme.

Das war der negative Punkt, den wir nicht bedacht hatten, wenn wir es geheim hielten. Ich musste mich zusammenreißen uns so tun, als würde es mich überhaupt nicht stören, wie sie sich Niall gegenüber verhielt. Toll!

My irish Stepbrother (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt