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Stephen

Am Sonntag Morgen ging ich zeitig joggen und danach traf ich mich mit Ryan im Fitnesstudio um zusammen zu trainieren. Am Abend war ein wichtiger Kampf, der viel Geld einbringen konnte, wenn ich ihn gewann. Natürlich wusste Ryan nichts davon, er glaubte ich würde einfach so gerne boxen. Seid der Nacht, in der ich fast meine Beherrschung verloren hätte, ging ich jeden Morgen joggen und war zurück, bevor jemand im Haus wach war. Selbst der Morgen, als ich in Tris' Bett aufwachte, sie in meinen Armen, friedlich schlafend, zog ich mir eine Jogginghose an und ging an diesem scheiß-kaltem Herbstmorgen oberkörperfrei joggen. Der Wald bot sich da perfekt an.

Es war noch dunkel, als ich aufstand um duschen zu gehen. Das warme Wasser prasselte auf meine Schultern, sorgte dafür, dass ich entspannte. Die Regendusche war perfekt. Meine Gedanken wanderten zu Tris, ihren Lippen, ihrer zarten, markellosen Haut. Bis auf ihre Narben auf Oberschenkel und Arm war ihre Haut markellos. Ihre Narben waren ein Teil von ihr, sie störten mich nicht, im Gegenteil. Ich fande sie schön. Sie passten zu ihr... auf einer verdrehten Weise. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass irgendetwas dieses wunderschöne, unschuldige Wesen entstellte... wobei... ganz unschuldig war sie nun echt nicht. Ich grinste an dem Gedanken daran, wie sie sich auf mir bewegt hatte, sich kein Bisschen geschämt hatte.

Ich stieg aus der Dusche und wickelte mir mein Handtuch um die Hüften. Ich ging über den Flur in unseren begehbaren Kleiderschrank und holte mir meine Sportsachen. Ich zog mich gleich dort um, rubbelte meine Haare noch trocken und ließ das h
Handtuch achtlos fallen. Tris regte das auf, weswegen ich es extra machte, weil es einfach zu niedlich war, wenn sie sich aufregte.

In Gedanken versunken verfehlte ich den Türgriff und lief volle Wucht gegen die Tür. Klar, solche Hulk-Typen ließen sich für mich wie kleine Ballerinas beseitigen. Aber kommt schon, die Tür... sie ist ein wahrer Gegner!

Ich öffnete die Tür und lief auf mein Zimmer zu. Diese Tür hatte ich aufgelassen. Dafür nahm ich den Türrahmen mit. Ich war eindeutig zu dumm zum laufen... so wie immer eigentlich.

Ich schnappte mir Kopfhörer und Handy, steckte die Kopfhörer ans Handy und ging mit dem Blick aufs Smartphone runter, auf dem Weg zur Haustür auf. Promt stolperte ich über die High Heels-Halsbrecher-Todesfallen von Christina und flog halb auf die Fresse, knallte aber letzten Endes mit dem Kopf gegen die schwere Haustür.

Die Türen schienen heute echt ein Problem mit mir zu haben. Warum musste diese Frau ihre scheiß-Treter auch immer einfach in den Weg schmeißen, kein Wunder, wenn hier jeder auf die Fresse flog. Ich trat die Schuhe voller Wucht in irgendeine Ecke und riss die Haustüre auf"Irgendann bricht sich irgendn Spast hier noch das Genick an diesen Drecks-Dingern." murrte ich, nach dem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war.

Die kalte Luft umhüllte mich und ließ mich wieder klar denken. Ich steckte mir die Kopfhörer in meine Ohren und schaltete die Musik ein. Sofort hörte ich "Special" von Young Thug und joggte los, direkt in den Wald.

Vereinzelt flogen Blätter von den Bäumen, bedeckten den Waldboden. Der Wind fuhr durch die Bäume. Langsam wurde es hell. Ich musste mich beeilen, wenn ich den Sonnenaufgang sehen wollte. Ich seppte durch meine Lieder, während ich joggte, und ließ "Can you feel my heart" von BMTH laufen. Ich erhöte meine Geschwindigkeit und lief geradewegs auf das Ende des Waldes zu, auf einen Abhang, von dem aus man ganz Grandview sehen konnte und zusätzlich auch perfekt den Sonnenaufgang sehen.

Gerade am Ende von "Throne", auch ein Lied von BMTH, kam ich an. Ich machte die Musik und genoss die Stille. Wenige Minuten später ging die Sonne langsam auf. Ich lauschte dem Zwitschern der Vögel, welche aus ihren Nestern krochen. Bald würden sie sich auf den Weg in den Süden machen. Ich starrte in die Ferne, versank in Gedanken und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf meiner Haut.

Ich schloss die Augen, sah aber sofort wieder Tris, wie sie sich mir vollkommen hingab, meine Berührungen genoss. Ich sah, wie sie sich lustvoll über die Lippen leckte und meinen Körper vollkommen einnahm und das nur mit ihren Blicken. Ich riss meine Augen wieder auf. Nicht etwa, weil ich etwas dagegen hatte, mich daran zu erinnern. Ich fand diesen Gedanken, der Erste gewesen zu sein, der sie so sehen durfte, der sie Berühren durfte, küssen durfte, mehr als befriedigend. Auch wenn es nicht auf Sex hinaus gelaufen war. Hätte ich es nicht verhindert, hätte sie früher oder später die Grenze gezogen, dessen war ich mir bewusst.

Nein nicht der Gedanke an sie nur in Slip auf meinem Schoß war es, was mich aufhorchen ließ. Es war etwas anderes. Es klang als würde eine Frau betteln, weinend. Ich stand auf und lief leise zu einem großen Baum, dessen Wurzeln wie eine kleine Höhle bildeten. Ich griff hinein und hohlte mein Messer heraus. Es war kein normales. Es ähnelte keiner normalen Klinge. Es war aus Holz, ich hatte es selbst geschnitzt, so, dass es keiner Einheitsgröße eines Messers gleichen könnte.

Ich folgte den Geräuschen, bis ich von weiter weg schon sah, wie ein Mann sich über die Frau her machte... sie bewegte sich nicht einmal. Mir kam es geschossen. Dieses wiederliche Arschloch vergewaltigte entweder eine Leiche oder eine bewusstlose, wehrlose Frau. Dieses Fotzenkind konnte etwas erleben.

"Hey!" schrie ich wenige Meter hinter ihm. Das bekannte kribbeln in meinen Fingern setzte ein. Mordlust machte sich in mir breit.

Sociopathic; Scared of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt