"Okay das," er zeigte auf seinen leeren Teller. " War echt lecker" Ich lachte, als er sich noch eine große Portion nahm. "Wie kannst du so viel essen?" Er zuckte mit den Schultern "Ich mache viel Sport da brauche ich viel Essen." Als ich gerade die Teller in den Geschirrspüler stellte, hörte ich den Wagen meines Dads die Auffahrt hochfahren. Ich hatte die Zeit komplett vergessen. Es mussten Stunden vergangen sein.
"Samuel. Es wird Zeit, dass du gehst." Meinte ich kalt und schmiss ihm seine Jacke zu, den Schlüssel für sein Motorrad hinterher. Er sah mich verwirrt an. "Was ist los? Gerade warst du noch so aufgeschlossen und jetzt..." ich schüttelte den Kopf. "Nein es ist nichts, du solltest nur jetzt wirklich gehen. Es ist schon spät." Autotüren wurden geöffnet. Samuel nickte "Bis Morgen, Beatrice." Er klang kühl, was mich zusammen zucken ließ aber ich nickte und rannte hoch in mein Zimmer. Ich hatte keine Lust meinem betrunkenem Vater zu begegnen. Denn so war es jeden Abend. Nur war ich meistens nicht da. Ich hörte die Haustür ins Schloss fallen. Ich sprang auf mein Bett, deckte mich zu und machte das Licht aus. Vielleicht würde er mich in Ruhe lassen, wenn er glaubte, dass ich schlief.
"Beatrice?! Bist du da?!" schrie mein Dad lallend nach mir. Ich ignorierte ihn und schloss die Augen. Ich hörte wie er die Ganze Treppe hoch gestolpert kam.
Die Tür schwang auf, mein Dad kam auf mein Bett zu. Erst streichelte er meine Wange. Auf einem Mal packte er mein Arme, schüttelte mich und schrie meinen Namen. Sein Griff tat weh und sein Schrei war ohrenbetäubenden. Ich schlug meine Augen auf. "Dad! Ich bin wach! Hör bitte auf!" Ich wusste, dass ich es nur schlimmer machte, in dem ich ihm entgegen schrie. Er zuckte zusammen. Seine Augen blitzten wütend auf. Seine flache Hand traf meine linke Wange schmerzvoll. "Schrei mich nicht an! Verstanden?! Wäre deine Mutter hier, wäre sie entsetzt! Aber sie musste uns ja verlassen!" Tränen stiegen in meine, wie auch in seine Augen.
"Du wirst mich nicht auch noch verlassen, hörst du? Du bleibst hier! Genau deswegen habe ich ihn doch engagiert. Nicht um dich zu bestrafen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich verlassen würdest, wie deine Mutter und dein Bruder." Meinte er und streichelte die Wange, die er zuvor geschlagen hatte, die immer noch pochte und schmerzend warm war. Ich nickte und versuchte die Tränen weg zu blinzeln. Mein Bruder war nicht tot. Nicht wie Mom. Ich war es für ihn. Warum wusste ich nicht. Nach dem qualvollem Tod meiner Mutter ging er. Wir dachten, er würde etwas Zeit brauchen. Aber eines Tages kam ich von der Schule nach Hause, als er all seine Sachen in sein Auto packte und meinte, ich zitiere: "Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben. Vor allem nicht mit dir! Ich kann nicht glauben, dass du nichts dagegen tun wolltest. Mom nicht retten wolltest. Nur zugeschaut hast, wie sie verreckte. Du bist so ein falsches Miststück!" Damit verschwand er. Ich hätte gar nichts tun können. Meine Mom hatte ALS - Amyotrophe Lateralsklerose.
Ich setzte mich auf und nahm meinen betrunkenen Vater, wie so oft, in den Arm. In unserer Vater-Alkohol-Tochter Beziehung war Alkohol der Stärkste. Ich kam an zweiter Stelle. Mein Dad fing an zu würgen und drehte sich zum Boden, auf dem sein Erbrochenes landete. Der Gestank Drang in meine Nase. Ich rannte zum Fenster und öffnete es. Mit einem geflüstertem "Es tut mir leid" verschwand mein Dad und ließ mich somit wieder das Erbrochene weg machen. Als wäre ich s nicht schon gewohnt. Ich machte fast jeden Abend seine Kotze weg. Er konnte sich nie daran erinnern. Und auch Tagsüber machte ich das Haus sauber und hielt alles ordentlich, da Chris alle angestellten gefeuert hatte und mich dazu zwang alles alleine zu machen. Sonst würde sie allen zeigen, wer mein Vater wirklich war. Ich ging ins Badezimmer und holte einen Wassereimer und einen Lappen. Die Hexe verbat mir dem Wischmopp für Erbrochenes zu benutzen. Ein Raumspray nahm ich auch mit. Konnte ja nicht schaden.
Ich wischte alles weg und musste mich zusammenreißen, um nicht meinen Mageninhalt nicht noch dazu zu geben. Aber im großen und ganzen war der Tag einer der Ruhigen. Außer der Part, in dem Samuel vorkam. Er verwirrte mich so unglaublich. Hatte er die Wahrheit gesagt? Seine Worte in der Küche hallten noch immer in meinem Kopf wider. Konnte ich ihm vertrauen? Wohl kaum. Er würde alles weiter erzählen, mich noch mehr zur Zielscheibe machen. Das musste ich verhindern.
Und dennoch wollte ich ihn kennen lernen. Er war einfach nicht zu durchschauen. Im Wagen nach Hause hatte er keine einzige Frage beantwortet. Sie hätten ihn zu Hause abgesetzt aber auch diese Frage hatte er ignoriert. Was versteckte er? Ich würde es rausfinden. Das musste ich.
War doch eigentlich ein ganz entspannter Tag, bis auf Stephen...
DU LIEST GERADE
Sociopathic; Scared of love
RomansaLight is easy to love, darling. Show me your darkness. Beatrice Foxworth - ein sturköpfiges, schönes und freundliches Mädchen mit einem reichen Vater, der ebenso liebenswert ist. Das ist zumindest das, was Außenstehende sehen oder sehen wollen. Die...