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Zwei Stunden und 4 Läden später saßen wir wieder im Auto, auf den Weg nach Hause. Rebecca holte ihre Sachen von sich zu Hause ab und kam später nach. Bevor sie jedoch bei uns ankam musste ich dringend endlich mit Stephen über das reden, was das zwischen uns war.

Ich machte die Tür zu seinem Zimmer auf. Ich sah ihn nirgends, weswegen ich durch sein Zimmer zu seinem Balkon lief und die Vorhänge bei Seite zog. Er stand mit der Zigarette im Mund am Geländer gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Seine Augenbrauen hatte er zusammen gezogen, den Rauch bließ er die Nase heraus.

Ich öffnete die Tür und trat heraus. Er schien mich nicht zu bemerken als ich mich neben ihn an das Geländer lehnte, nur mit dem Rücken zur Tür, damit heraus sehen konnte. Man hatte einen perfekten Blick auf die Kleinstadt, welche voll mit Menschen war, die sich alle untereinander kannten.

Ich bemerkte, dass Stephen mich von der Seite beobachtete. "Irgendwas ist, richtig?" fragte er mich gerade heraus. Ich nickte und drehte mich nun zu ihm.

"Was... Ich... Wie... Scheiße" ich fuhr mir mit den Händen durch die Haare und zog leicht daran. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.

"Lass dir Zeit, alles ist gut, Kleine." beruhigte mich Stephen. Ich holte tief Luft und sah ihn an. "Was ist das zwischen uns Stephen? Ich meine... keine Ahnung ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll, was wir machen. Weder sind wir zusammen noch haben wir Gefühle für einander, so weit ich weiß. Und doch sind wir uns so unglaublich nah, scheinen uns von einander nicht fern halten zu können." Stephen nickte.

"Ich für meinen Teil will mich auch gar nicht von dir fern halten." murmelte er.
Manchmal konnte ich gar nicht anders. Manchmal versank ich in seinen Worten, seiner Stimme und seinem britischen Akzent, den man so stark heraus hören konnte.

"Aber ich weiß es nicht. Ich kann dir nicht beantworten, was das da zwischen uns ist. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich will, dass du ja sagst, dass du mir gehörst."

Wieder durchbohrte sein Blick, schien zu versuchen meine Gedanken zu lesen.

"Und was machen wir jetzt? So weiter machen ohne zu wissen auf was es hinaus läuft? Was ist, wenn dir nicht reicht, was ich dir gebe? Wenn du irgendwann mehr willst?" fragte ich ihn nachdenklich. Er zuckte mit den Schultern. "Ich kann warten. Irgendwann wirst du ja sagen und das wirst du nicht bereuen."

Stephen zog mich an sich und strich mit seinem Daumen über meine Unterlippe, bevor er sich zu mir herunter beugte und mich sanft küsste. Sofort spürte ich wieder das bekannte Kribbeln in meinem Bauch und ließ mich von diesem Gefühl leiten.

Meine Hände wanderten in seinen Nacken, zogen ihn weiter zu mir. Stephen lächelte in den Kuss hinein, was wiederum mich zum lächeln brachte.

"Ich will auf keinen Fall, dass ich das irgendwann nicht mehr machen kann." flüsterte er gegen meine Lippen und sah mir in die Augen. "Ich auch nicht."
Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge, was zu Folge hatte, dass ich seinen heißen Atem spürte. Meine Haut überzog eine Gänsehaut.

Seine Haare, die wirr herunter hingen kitzelten mich im Nacken.

Seine Worte in der Umkleide gingen mir durch den Kopf, und noch mehr. Seine Taten, sein lachen, welches so verdammt schön und ansteckend war. Seine Augen, die leuchteten wenn er lachte oder Kelly sah, die leuchteten, wenn er mich anlächelte, wie rau seine Stimme klang, wie stark sein Akzent war. Die Art, wie er sich Sorgte, die Art wie er mich hielt, wie er mich küsste und berührte. Wie mein Herz schneller Schlug, wie unfassbar gut es sich anfühlte wenn er mich küsste und berührte. Das warme Gefühl, wenn er seine Arme um mich legte. Das Kribbeln, welches sich auf meiner Haut ausbreitete wenn er sie berührte und das Kribbeln in meinem Bauch.

Vielleicht wusste ich es schon tief in mir. Vielleicht war mir irgendwo tief drin schon zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass ich mich in ihm verloren hatte.

Und ja verdammt ich hatte mich in ihn verliebt!

Sociopathic; Scared of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt