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Tris

Ich wollte es. Ich wollte ja sagen. Nur konnte ich nicht.

Nicht, weil es falsch war. Das war es nicht, nicht für mich und offensichtlich auch nicht für ihn.

Ich konnte es nicht, weil ich nicht mit ihm schlafen konnte in  dem Wissen, dass es für ihn nichts bedeutete, dass das für ihn alles nur Spaß war.

Stephen hatte mich nah zu sich gezogen und bewegte sich mit mir zum Takt der Musik, sah mich stumm an. Er war nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Es kostete mich etwas Kraft, mich nicht einfach vorzubeugen und ihn zu küssen. Mein Blick huschte andauernd zu seinen weichen Lippen und wieder hoch zu seinen strahlend grünen Augen, welche mir unfassbar sanft entgegen funkelten.

Ich wollte ihn, das wussten wir beide.

"Warum sagst du nicht ja, Kleines?" er beugte sich noch ein Stück vor und streifte dabei meine Lippen. Absicht! Aber so was von!

Ich schloss für einen Moment meine Augen und sammelte mich, während meine Lippen prickelten. "Das ist nicht von Bedeutung. Es zählt nur, dass ich es nicht sage. Nicht so lange-" James kam zu uns und sah Stephen fragend an. "Darf ich?"

Stephen nickte und entfernte sich widerwillig von mir. Ich sah ihm hinterher bis er bei unseren Freunden... und seiner Clique ankam. "Er liebt dich, Tris." fassungslos sah ich James an. "Woher willst du das wissen?" fragte ich ihn und begann mit ihm zu tanzen.

"Das sieht man, das spürt man. Man merkt es an der Art und Weise, wie er dich ansieht, wie er dich behandelt und außerdem..." er stockte, schien zu überlegen, ob er es wirklich sagen sollte.

"Ich habe mich mit ihm unterhalten, in der Nacht, wo wir bei euch übernachtet haben. Selbst Chris sagt, dass er nie so mit einer Frau umgegangen ist... Er... Er meinte 'Wie soll ich der sein, der sie beschützt, wenn ich der bin, der sie in Gefahr bringt?' Ob er damals wusste, dass man heraus hören konnte, was er wirklich meinte, weiß ich nicht." mein Herz machte einen Satz als ich das hörte.

Was, wenn James recht hatte? Was, wenn er mich doch liebte? Vielleicht wollte er deswegen unbedingt, dass ich ja sagte.

"Er hat nie wirklich ausgesprochen aber... wir.. also wirklich jeder von uns und seiner Clique haben einen Plan. Und dieser fängt heute an, Tris. Du musst mitmachen wenn es klappen soll, okay?" Von seinen Worten überwältigt war ich zu nichts, außer einem Nicken, fähig.

James erklärte die ersten Schritte, welche in meinen Ohren völlig unrealistisch klangen. Wie wollten sie die dazu bringen? Sie konnten sie ja wohl kaum zwingen.
Auch wenn der Gedanke daran ein warmes Kribbeln in meinem Bauch auslöste.

Wir tanzten noch eine Weile, bis Becca zu uns kam und uns Siegessicher angrinste.

"Es sieht gut aus"

Sociopathic; Scared of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt