Carlo und ich sind mittlerweile aufgestanden und haben uns angezogen.
Wir wären bestimmt den ganzen Abend im Bett liegen geblieben, wenn meine Nachbarin nicht rüberkommen würde, damit ich auf sie aufpassen kann.
Wir sitzen still auf unserer Couch und starren auf unsere Handys.
Aus dem Augenwinkel erkenne ich, dass Carlo gerade ein Video für seine Instastory macht, also bin ich mal kurz leise. Er filmt auf unser Bücherregal und etwas durch den Raum und zoomt immer wieder irgendwo ran.
"Darf ich das rein stellen?", fragt er mich.
"Tu was du nicht lassen kannst!", lache ich.
Ich sehe ihm gespannt über die Schulter.
Er setzt noch schnell einen Ortsbutton in die obere rechte Ecke und stellt es in seine Story.
"Wie viele sehen sich das eigentlich im Durchschnitt an?", frage ich neugierig.
"Mhm... Keine Ahnung. Zwischen 30 und 150 ca.", sagt er ziemlich uninteressiert.
"Hundert?"
"Haha! Nein Tausend!", lacht er.
"Oha!", staune ich, "Nicht schlecht! Warte mal... ich glaub, dass ich dich garnicht abonniert hab!"
"Macht nichts! Ist wahrscheinlich besser so!", grinst er.
"Wieso?", frage ich verwirrt, "Als ob man mich über deine paar Hunderttausend Abonnenten herausfinden kann!"
"Manche Fans sind besser als die Polizei in solchen Fällen!", sagt er Ernst.
"Als ob!", sage ich unglaubwürdig.
"Nein ist wirklich so!", grinst er, "Aber ich finde das immer total witzig, wenn ich ihnen jetzt zum Beispiel dich zeige, aber trotzdem nicht zeige!"
"Wie meinst du das?", frage ich lachend.
"Ja, dass ich zum Beispiel nur deine Füße mal kurz in einem Video zeige oder so. Aber nie dein Gesicht. Dann wissen sie, da ist eine Frau mit ultra schönen Beinen!", sagt er verschmitzt und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel, "Aber sie wissen nicht genau, wie du aussiehst! Und wie wir zueinander stehen... du weißt was ich meine!"
"Du spielst gerne mit deinen Fans, was?"
"Bisschen!", lacht er.
Stürmisch klingelt wer an der Tür.
"Ich mach auf!", sage ich und stehe auf.
"Ja ich geh noch schnell aufs Klo!", lacht Carlo.
"Mach das!", grinse ich und schlendere an die Tür.
Ich öffne sie und vor mir steht ein Mädchen. Um die 13. Sie grinst mich an.
"Hey!", sagt sie fröhlich.
"Wow, Lucy! Bist du groß geworden!", staune ich.
"Ja bisschen!", sagt sie und kommt ein paar Schritte auf mich zu.
"Komm rein!", sage ich und mache ihr Platz.
"Dankeschön!", sagt sie und kommt ins Haus, "Ich hoffe dir macht es nichts aus, wenn ich den Abend hier bei dir verbringe, aber ich hab manchmal eben noch bisschen Angst, wenn es dunkel ist und dann noch so ganz allein im Haus!"
"Kein Ding! Wir hatten eh nichts vor heute!", lüge ich.
Eigentlich wollten wir Essen gehen, aber das wäre wahrscheinlich sowieso ins Wasser gefallen.
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Seelenverwandte seit 2006 - Cro Ff
Fanfiction• • • „Bisschen wie früher...", flüstert Carlo nach einiger Zeit, in der der Raum von Schweigen gehüllt war. „Ja", flüstere ich zurück und starre weiter an meine Zimmerdecke. Im Augenwinkel sehe ich wie er mich ansieht. „Ehrlich gesagt... ist es g...