Seelenverwandte seit 2006 - Cro Ff

ACHTUNDZWANZIG

Nach dem "Frühstück" -ich bekam leider keine einzigen Bissen runter- sind alle wieder auf ihre Zimmer um schnell die Koffer fertig zu packen. 20 Minuten später war Treffpunkt in der Lobby und wir fuhren mit dem Nightliner zur Halle.

Carlos einzige Aufgabe die nächste viertel Stunde ist eigentlich einfach: Nicht auffallen, schnell gehen und das mit gesenktem Kopf.

Also macht er sich bereit, indem dass er sich seine Kaputze ins Gesicht zieht, dass man von ihm so wenig sieht, wie nur möglich.

Das wird ja lustig, wenn er jetzt immer so rumlaufen muss.

Plötzlich tippt mich Denise von der Seite an.

"Na? Wie wars gestern noch?", flüstert sie mir, mit wackelnden Augenbrauen, ins Ohr.

"Ach sei leise!", lache ich und boxe ihr leicht gegen die Schulter.

"Wie wars mit Saiko in einem Zimmer?", frage ich neugierig.

"Hab nicht viel von ihm mitbekommen.", lacht sie, "Als ich ins Zimmer kam, schlief er so tief und fest, ich hätte neben ihm eine Motorsäge starten können!"

"Hahah! Ein Typischer Markus!", lache ich.

"Leute wir sind da! Seid ihr bereit die Hütte abzureißen!?", schreit Toni übermotiviert.

"Ey Jo Toni Makaroni bist noch bisschen betrunken von gestern was?", antwortet ihm Carlo lautstark.

Dieser schüttelt bloß lächelnd den Kopf. Na klar.

"Ne Diggi! Freu mich nur überkrass!", grinst er und klatscht einmal.

Langsam stehen alle von ihren Sitzen auf und nahmen ihre Koffer in die Hände.

Denise und ich folgen einfach den anderen durch den Backstage-Eingang.

Zuerst parke ich meine und Denise ihre Tasche bei Carlo in der Umkleide, dann begeben wir uns -da wir ja nichts zu tun haben- auf den Weg die Halle zu erkunden. Wenn man schon mal die Chance hat, sowas von der anderen Sicht zu sehen, sollte man das ausnutzen, nicht wahr?

Ziellos laufen wir einen langen weißen Koridor entlang, wo an der Wand lauter Plakate hängen, wer hier schon alles gespielt hat.

Und plötzlich stehen wir vor einer kleinen Treppe. Sie führt direkt auf die Bühne wo schon alles aufgebaut ist.

"Komm!", flüstere ich zu meiner Freundin und ziehe mich am Geländer entlang auf die Bühne.

"Wow!", staunen wir, als wir die ganzen Instrumente auf der Bühne stehen sehen.

"Ich liebe unplugged...", murmelt Denise strahlend.

"Ja ist ganz geil.", lacht eine mir nur zu bekannte Stimme hinter uns.

Ich drehe mich um und Carlo steht grinsend vor uns.

"Wann ist Soundcheck?", frage ich neugierig.

"Ähm jetzt!", sagt er und schnappt sich ein Mikro das auf einem Sessel lag, der mitten auf der Bühne steht. Im gleichen Moment kommen alle Musiker und die ganze Band auf die Bühne.

Während Carlo und die anderen Alle Soundcheck haben, setzten Denise und ich uns auf zwei Stühle im Publikumsbereich.

Stolz grinse ich vormich her und sehe Carlo zu. Das ist einfach sein Leben. Auf der Bühne ist er glücklich, frei, Sorgenlos. Er ist der geborene Musiker, der es schafft -Obwohl man nicht alle Songs kennt- einen mitfiebern zu lassen.

"Du bist so süß verliebt, Lou! Wie du Carlo die ganze Zeit ansiehst...das müsstest du mal sehen!", seufzt sie lächelnd und legt ihren Kopf auf meiner Schulter ab,"und bei ihm erst! Ihr seid einfach... verliebt. Ich freu mich so für euch. Egal, wie lange ihr euch nicht gesehen habt: Du kannst nicht ohne ihn und er kann nicht ohne dich!"