VIERUNDDREISSIG

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Es ist bereits halb zwei in der Nacht, als Denise und ich eine weitere Folge von ‚How i Met your Mother' ansehen.

„Man kann einfach nicht aufhören...", beschwert sich Denise und wirft sich auf den Bauch um Näher an meinem Laptop zu liegen.

„Ist echt so!", stimme ich zu.

Eine halbe Stunde nachdem das Konzert began, haben Didi und ich uns mit meinem Laptop im Tourbus verkrochen, um einen Film anzusehen. Schließlich haben wir uns dazu entschieden einfach ein paar Folgen ‚HIMYM' zusehen. Gut aus den paar Folgen wurden bis jetzt fast eine ganze Staffel. Aber wie gesagt, man kann einfach nicht aufhören! Dafür liebe ich die Charaktere einfach zu sehr!

„Ich denke wir werden sowieso bald weiter fahren...", flüstere ich und lege mich neben meine beste Freundin.

„Denise?", frage ich aus dem Nichts, „Bin ich dir zur Zeit eine schlechte Freundin?"

„Wie meinst du das?", fragt sie perplex und sieht vom Bildschirm hoch.

„Ich hatte in letzter Zeit so wenig Zeit für dich! Und wenn dann bin ich immer total früh abgehauen!"

„Okay ja im Moment haben wir nicht diese enge Freundschaft, die wir in den letzten Jahren hatten, aber das ist doch normal! Außerdem du bist so glücklich, wenn du bei Carlo bist!"

„Aber ich habe so ein schlechtes Gewissen!", stammelt ich umher.

„Hey alles in Ordnung, okay? Ist alles gut! Solange ich dich überhaupt noch sehe, kann ich dir nicht böse sein!", grinst sie.

„Deswegen sind wir seit Jahren unzertrennlich!", strahle ich und lehne mich etwas zu ihr hinüber, „Danke!"

„So genug herum geschnulze! Reich mal den Gin rüber!", fordert sie.

Kopfschüttelnd lache ich und reiche ihr den Gin, der neben mir im Bett liegt.

„Ich glaube ich habe meine Liebe gefunden...", flüstert Denise, „Ich hab noch nie so einen geilen Gin getrunken!"

„Du Alkoholiker!", sage ich und boxe ihr gegen die Schulter. 

„Ey! Der gute Gin! Du verschüttest alles!", beschwert sich Didi.

„Ja genau! Wehe ihr saut da alles mit Schnaps voll, ihr Alkis!", schimpft Carlo der sich auf einmal ganz lässig im Türrahmen anlehnt.

„Ich geh dann mal nach unten...", murmelt Denise lächelnd.

Zum Abschied drücke ich sie kurz und flüstere ich ein ‚Gute Nacht' ins Ohr. Und dann verschwindet sie mit ihrer Flasche Gin und ihrem Becher mit einem halben Gurkensalat unterm Arm aus der Tür.

„Trink nicht alles allein!", rufe ich ihr noch nach. Ein leises ‚Jaja' höre ich noch bevor Carlo die Tür hinter sich schließt. Vorsichtig klappe ich meinen Laptop zu und lege ihn auf meinen kleinen Rucksack, der am Boden steht.

Einen kleinen Schritt gehe ich auf Carlo zu. Ich senke etwas meinen Kopf und entschuldige mich bei Ihm.
„Tut mir Leid, dass ich mir das Konzert nicht angesehen habe!", murmle ich und beiße auf meiner Unterlippe herum.

„Gibt schlimmeres!", zuckt er mit den Schultern.

Ich sehe wieder zu ihm hoch und blicke in zwei glänzende Augen.

„Bist du etwas betrunken?", frage ich ahnend und wackel mit meinen Augenbrauen.

„Waaaas?", fragt er mit einer höheren Stimme und grinst. „Okay ja!"

„Ich weiß! Ich kenn dich doch!", strahle ich triumphierend.

„Und was habt ihr gemacht?", werde ich neugierig gefragt.

„ Haben How i Met your Mother geguckt!", antworte ich in Gedanken verloren und könnte schon wieder los lachen.

Langsam legt Carlo seinen Kopf schief und grinst mich an. Wie eine Ballerina stelle ich mich auf meine Zehen und lege meine Lippen sanft auf seine. Ein wohlig warmes Gefühl breitet sich in meinem Körper aus.

Vorsichtig drückt er mich von sich weg.

Verwundert sehe ich ihn an.

„Ich dachte du wärst krank!?", fragt Carlo ernst.

„Mir gehts schon viel besser!", offenbare ich ehrlich und lasse meine Finger etwas an seinem Hals entlang gleiten.

„Trifft sich gut!", brummt Carlo mir zu und schließt wieder die Lücke zwischen unserem Lippen.

Dieser macht ein paar Schritte nach vorne und schiebt mich damit nach Hinten. Sanft drückt er mich auf unsere Matratze.

„Ich will dich!", murmelt Carlo in unseren Kuss hinein, „Und zwar NUR dich!"

Leicht löse ich mich von ihm und halte unseren Augenkontakt. Als ich verstand, was er mir damit sagte, kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen und flüstere ihm „Ich gehöre nur dir!" ins Ohr.

Wieder vereinigen wir unsere Lippen, bis wir plötzlich ein Lachen und Getuschel Wahrnehmen, das vom Gang draußen kommt.

„Warten bis wir Daheim sind?", fragt Carlo mich ernst.

„Ja!", lache ich und drücke ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann legt er sich neben mich und zieht die Decke über unsere Körper.

„Gute Nacht!"

„Schlaf gut!"

Seelenverwandte seit 2006 - Cro FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt