Seelenverwandte seit 2006 - Cro Ff

ACHT

Ich liege hier, in dem wahrscheinlich geilsten Bett der Welt, mit dem nettesten und liebevollsten Typen den ich kenne und kann nicht schlafen.

Meine Gedanken kreisen nur um Carlo. Er ist mit dem Rücken zu mir gedreht, weshalb ich sein Gesicht nicht sehe.

Irgendwie ist der Raum voller Energie. Ich weiß bloß nicht mit welcher und ich weiß auch nicht ob Carlo das auch spürt? Aufjedenfall hält sie mich wach.

Sehnlichst wälze ich mich hin und her. Nur mit einem Shirt von Carlo und meiner Unterwäsche liege ich hier und mir ist trotzdem zu warm. Etwas genervt atme ich aus. Ich brauch was zu trinken.

Vorsichtig wälze ich mich aus dem Bett. Hoffentlich dreht es sich jetzt nicht gleich.

Aber ich hatte Glück.

Also gehe ich vorsichtig die alte Holztreppe runter in die Küche und hole mir ein Glas Wasser. Ich schnappe mir einen Stuhl und stelle ihn mir vor die große Fensterfront, die runter zur Stadt zeigt.

Ob gerade noch mehr Leute schlaflose in der Küche sitzen und rausschauen? Bestimmt. Irgendwo.

Als plötzlich die Holztreppe hintermir knarzt bekomme ich den Schock meines Lebens.

Carlo P.O.V

Ich werde durch ein kleines Rütteln und durch getappse vor der Tür geweckt. Vorsichtig drehe ich mich um und merke, dass Lou nicht mehr im Bett liegt. Naja vielleicht muss sie aufs Klo. Kommt ja doch öfter mal vor bei den Mädchen.

Also versuche ich wieder weiter zu schlafen, aber irgendwann bemerke ich, dass sie nicht auf der Toilette ist. Es ist nämlich die Badezimmertür auf. Soll ich runter sehen? ... ja warum nicht?

Also steige ich aus dem Bett und schlender meine Holztreppe in die Küche runter. Und da sitzt sie. Vor der großen Fensterfront und sieht vertieft in die Stadt runter. Gerade als ich auf die letzte Stufe trete knarzt diese ziemlich laut und schief. Sollte vielleicht mal repariert werden.

Sofort schreckt sie hoch und dreht sich um.

"Tschuldigung. Wollt dich nicht erschrecken!", flüstere ich etwas.

"Passt schon."

"Kannst du nicht schlafen?", frage ich.

Sie schüttelt ihren Kopf.

"Nein, aber das kommt bei mir öfter vor.", lacht sie.

"Weißt du was da hilft?"

"Was?", fragt sie neugierig, "und wenn du jetzt sagst warme Milch, dann muss ich dich enttäuschen. Das hilft bei mir nichts!"

"Ich wollte eigentlich sagen Musik!"

"Achso ... ", lacht sie etwas in sich hinein.

Langsam tappse ich auf mein Klavier zu.

"Komm setzt dich neben mich... dann spielen wir bisschen am Piano. Hilft immer!", sage ich und klopfe auf den freien Platz neben mir auf dem Hocker.

Langsam kommt sie rüber geschlendert. So als wolle sie nichts überstürzen.

Wie elegant sie über meinen Boden aus Marmor gleitet. Und ihr süßes Lächeln, was sie mir immer schenkt.

Etwas angespannt sitzt sie neben mir und sieht mir beim Spielen zu.

"Hast du das geschrieben?", fragt sie aufeinmal.

"Ja... kommt wahrscheinlich aufs neue Album!", sage ich stolz.

"Wow! Hört sich echt toll an! Wie heißt es?", fragt sie strahlend.

"Danke! Ähm wahrscheinlich hi... aber ich weiß es noch nicht sicher", sage ich und klimpere weiter auf dem Klavier herum.