Kuschelnd lagen sie im Bett und mekten nicht, wie die Zeit verging, wie sie förmlich rannte und offenbar nicht vor hatte, stehen zu bleiben.
Sie redeten nicht viel, küssten sich öfter, als Worte zu sprechen, doch das machte beiden herzlich wenig aus, ganz im Gegenteil.
„Kleiner, ich muss bald los. Ich wollte zum Mittagessen bei meiner Mutter vorbeischauen.", meinte Florian und unterbrach somit die angenehme Stille im Raum.
„Och nö..", murmelte sein Freund, der mit geschlossenen Augen da lag, kurz vor dem Einschlafen. Friedlich, mit einem Lächeln auf den Lippen, das nun zu einem neutralen, von trauer angehauchten Gesichtsausdruck überging.„Muss das sein?", fragte er.
„Natürlich. Ich habe es uhr versprochen, tut mir leid, Kleiner.
„Hör auf mich so zu nennen."
„Niemals."Noch ungefähr zehn Minuten lagen sie da, dann stand der Ältere auf, verabschiedete sich mit einem Kuss und ging.
Sofort fühlte John sich einsam und vermisste seinen Freund, obwohl dieser noch keine fünf Minuten weg war.Plötzlich knurrte sein Magen und ihm fiel auch sofort der Grund dafür ein; er hatte immernoch nicht gefrühstückt und es war bereits Zeit fürs Mittagessen. Mühevoll rappelte John sich auf, ironischerweise war er von dem ganzen Rumliegen müde geworden, und schleppte sich die Treppenstufen herunter. Aus der Küche kam bereits ein angenehmer Geruch der wahrscheinlich alles in einem Umkreid von 10 Kilometern nach Essen riechen ließ.
John ging zur Küche, in der seine Mutter am Herd stand und ihn nicht zu bemerken schien. Er blieb einfach am Türrahmen stehen und beobachtete sie still, wie sie durch die Küche tänzelte, eine Melodie vor sich hersummte und scheinbar gedanklich an einen Ort am anderen Ende der Welt war.„Johnny, Schatz, komm runter! Es gibt essen!", schrie sie plötzlich und John musste grinsen. Sie bemerkte ihn immernoch nicht.
„Mum, ich bin hier.", sagte er ruhig.
„Um Gottes willen! Jag' mir bloß nie wieder so einen Schrecken ein!", rief sie erschrocken.
Sofort fing John an zu lachen und nach wenigen Sekunden stieg seine Mutter mit ein, sie konnte ihm einfach nicht böse sein.
„Das Essen ist fertig", sagte sie, diesmal in Zimmerlautstärke.
„Ich weiß. Und jeder andere in dieser Stadt weiß es womöglich auch, so wie du gebrüllt hast."
Für diese Aussage erntete er einen gespielt beleidigten Blick.Ehe John sich versah standen zwei volle Teller auf der Tecke. Sie aßen nicht oft am Esstisch, zuviel Mühe für zwei Personen, sagte Johns Mutter immer. Mit Mühe meinte sie bloß das Hin -und Hertragen der Teller.
„Und, wie war es mit Flo?", suchte sie nach wenigen Minuten das Gespräch.
„Schön... wie immer eigentlich. Er musste nur leider so früh gehen, weil er seiner Mutter versprochen hat, sie zu besuchen."„Ich glaube da irrst du dich, John. Ich hab vorhin mit ihr geredet, als sie mich angerufen hat, um mir zu sagen, dass sie gut in Russland angekommen ist, sie besucht dort Verwandte."
„Naja, eventuell hab ich mich einfach verhört."
Und als John auf seinen immernoch fast vollen Teller sah, fing er langsam an, das Fleisch zur Seite zu schieben.
Seine Mutter dah ihn verwirrt an, er lächelte nur und erklärte: „Ich hab schon oft darüber nachgedacht, Vegetarier zu werden."•••
Ich hab die Namen geändert.
Und ich bin so froh drüber, halleluja.
Außerdem tuts mir voll leid, dass irgendwie nichts passiert, aber Drama ist nicht der Mittelpunkt dieser Geschichte, also warum entschuldige ich mich eigentlich.
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federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...