"Ist dir eigentlich in den Sinn gekommen, dass das mein Problem ist? Dass ich nicht mit einem wildfremden darüber reden möchte?"
Er bemühte sich, ruhig zu bleiben, denn er wollte nicht aufbrausend wirken und vorallem wollt er nicht, dass seine Mutter etwas von dem Gespräch mitbekam.Sein Gegenüber sah ihn ein wenig geschockt an: "Ist ja gut, ich hab doch nur gefragt. Krieg' dich mal wieder ein."
Je näher das Essen kam, desto panischer wurde John und mit der Zeit sah man ihm das auch an. Levin wollte die ganze Zeit über fragen, was den Jungen so nervös machte, aber er tat es nicht. Die Wahrscheinlichkeit wieder angeschnauzt zu werden war nun mal viel zu hoch und er verstand immer noch nicht, wie ihre Mütter auf diese bescheuerte Idee gekommen waren.
Manchmal verhielten sie sich eben noch wie kleine Kinder, die in der Grundschule irgendwen verkuppeln wollen oder so etwas in der Art.
"Ich kann das nicht, ich kann das nicht...", murmelte John plötzlich vor sich hin. Er lehnte seinen Kopf an die Wand und atmete tief ein und aus, um nicht völlig durchzudrehen. Er fing an, Levin leid zu tun und deswegen fragte dieser auch: "Ist alles in Ordnung? Was genau sollst du denn nicht können?" Er bekam keine Antwort.
"Wenn du mir nicht erzählst, was los ist, kann ich dir auch nicht helfen. Also sag schon, was hast du?"
John war überrascht von dem Hauch Besorgnis in der Stimme des Älteren, er hätte nicht erwartet, dass sich jemand nach so kurzer Zeit Sorgen um ihn machte. Vielleicht irrte er sich auch nur.
Doch bevor er etwas sagen und die Situation erklären konnte, rief seine Mutter nach ihnen und er stand wortlos auf und ließ einen verwirrten Levin zurück, der sich fragte, wie man solche Stimmungsschwankungen haben konnte.
Das Essen verlief recht entspannt, sie unterhielten sich über Gott und die Welt und verstanden sich hervorragend. John war im Gegensatz zu den drei anderen ziemlich still und stocherte mehr in seinem Essen rum, als es wirklich zu essen, was ihm viele misstrauische Blicke von Levin bescherte - doch die waren ihm egal.
Nach dem Essen kündigten die beiden Mütter an, noch in eine Bar zu gehen. Die Jungs waren der Meinung, sie wären viel zu alt dafür, doch sie bestanden darauf, immer noch Spaß haben zu dürfen, egal wie alt sie waren. Ihre Söhne ließen sie mit dem Vorschlag einen Filmeabend zu machen alleine. Offensichtlicher ging es wohl nicht.
Doch sie nahmen den Vorschlag tatsächlich an und als ihre Mütter das Haus verließen, waren sie schon dabei, einen Film auszusuchen, schließlich war alles besser, als einfach nur rumzusitzen. Sie entschieden sich letztendlich für Fluch der Karibik und bereits am Anfang des Film lehnte sich John unbewusst an Levin.
Dieser schien das nicht zu bemerken, oder es machte ihm nichts aus, wobei die zweite Möglichkeit um einiges wahrscheinlicher war.
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federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...