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Die Tage zogen sich dahin wie Kaugummi und nach dem auch der Rest der Verwandtschaft abgereist war, fühlte sich das Haus leer an und irgendwie vermisste John sie ein bisschen, naja, ein bisschen irgendwie halt.

Nun war schon der 30. Dezember und John wurde von unerträglicher Langeweile gequält, er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Mit ausdrucksloser Miene spielte er an seinem Handy rum, scrollte ein wenig durch Instagram, als ihm ein Bild entgegensprang.

 Mit ausdrucksloser Miene spielte er an seinem Handy rum, scrollte ein wenig durch Instagram, als ihm ein Bild entgegensprang

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Er konnte kaum glauben, was er da sah und genauso wenig konnte er nun glauben, dass das, was seine Mutter gesagt hatte, wahr war.

"Mama, kann es sein, dass du dich bezüglich Levin geirrt hast und er eine Freundin hat?", rief er laut und erschrak, als er ihre Stimme direkt hinter sich hörte: "Nein, wieso fragst du? Und schrei doch bitte nicht so."

Schnell sperrte er sein Handy. "Ach nichts, war nur so 'n Gedanke.", murmelte er geistesabwesend und auch wenn Anne ihm dies nicht glaubte, beließ sie es dabei -wenn er darüber reden wollen würde, täte er es.

John wusste nicht genau, was das war doch irgendetwas in ihm zog sich schmerzhaft zusammen und er konnte das Mädchen auf dem Foto nicht ausstehen, dabei kannte er sie nicht. Er schob dies aber einfach darauf, dass das alles ein kleiner Schock für ihn gewesen war und dachte nicht mehr darüber nach -er versuchte es zumindest. Allerdings scheiterte er dabei kläglich und zerbrach sich irgendwann spät abends in seinem Bett den Kopf darüber, warum Levin ihm ein Herz geschickt hatte. Vielleicht wusste seine Freundin nichts davon, vielleicht hatte sie auch nichts dagegen, weil es nur freundschaftlich gemeint war. Doch wie sollte seine Mutter dann auf die Idee gekommen sein, dass der Ältere Gefühle für ihn hatte?

Aus all dem wurde er nicht schlau, egal wie lange er darüber nachdachte, er doch schlafen konnte er nicht, sein Kopf tat weh. Lange wälzte er sich hin und her, drehte die Decke um, damit die kühle Seite auf ihm lag und oft starrte er einfach nur auf sein Handy. Aus irgendeinem Grund hoffte er, eine Nachricht von Levin zu erhalten, in der er wenigstens erzählte, dass er nun in einer Beziehung war.

Das musste auch das sein, was John so kränkte -sein bester und irgendwie einziger Freund erzählte ihm eine solch große Neuigkeit nicht. Zumindest dachte er das und diese Erklärung brachte ihn dazu, sich keine Gedanken mehr um dieses Thema zu machen, er hielt es für abgeschlossen.

---

Als John am nächsten Morgen -beziehungsweise Mittag- aufwachte, konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wann und wie er überhaupt eingeschlafen war und fühlte sich, als hätten seine Augen sich nie geschlossen.

"Morgen...", murmelte er, als er verschlafen die Treppe herunterstapfte, um sich einen Kaffee zu machen.

"Hast du etwa bis eben noch geschlafen?", lachte seine Mutter und mit einem Blick auf die Uhr musste John feststellen, dass es bereits kurz nach 15.00 Uhr war. "Ich fühl mich auf jeden Fall nicht so.", grummelte er als Antwort und setzte seinen Weg zu der heiligen Kaffeemaschine fort. Als wäre die Müdigkeit nicht schon ätzend genug, wurde ihm auch noch kalt und es kam ihm vor, als wäre er irgendwo am Nordpol aufgewacht und nicht bei sich zu Hause.

Mit der heißen Tasse und in einer Decke eingewickelt setzte John sich auf das Sofa und war kurz davor, wieder einzuschlafen, als ihn die Stimme seiner Mutter wieder wachrüttelte. "Wir gehen übrigens um 18.45 Uhr, um sieben sollen wir dort sein.", informierte sie ihren Sohn der bloß seufzte, eigentlich hatte er keine Lust darauf, irgendwohin zu gehen. "Muss ich mit?", fragte er und hoffte auf so etwas wie 'Nein, wenn du nicht willst, kannst du gerne zu Hause bleiben', oder was Mütter halt so sagen würden.

"Sei nicht albern, John, natürlich kommst du mit!"

•••

hups.

federleichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt