"Ach John, ich hab's mir eigentlich gedacht. Hör zu, ich hab auch keine Ahnung warum Levin sie angeschleppt hat, wenn ich ehrlich bin. Aber ich bin mir sicher, dass es eine Erklärung für das alles gibt, okay?", versuchte Anne irgendwie auf die Worte ihres Sohnes zu reagieren, ohne die Situation zu verschlimmern.
"Warum, warum konnte er nicht dann mit ihr zusammenkommen, als ich nichts für ihn empfunden habe?", schluchzte John.
"Ich fürchte, vorm Verlieben kann auch die Zeit nicht schützen."
Plötzlich fing John an zu lachen und als er den verwirrten Blick seiner Mutter auf sich spürte, erklärte er: "Das ist ein Spruch, wie man ihn auf Teebeuteln, Kissen und Stickern findet."
Auch wenn Anne nicht ganz verstand, was John daran so amüsant fand, freute sie sich über ein Lachen seinerseits.
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In den nächsten Tagen hörte Johns nichts von Levin und wenn er ehrlich war, war ihm das auch lieber so. Bald würde er wieder zur Schule müssen, die Ferien nahmen ihr Ende.
"Warum darf ich nicht einfach zu Hause bleiben?"
"Weil du dieses Jahr deinen Abschluss machst und im Februar Prüfungen schreibst, deswegen."
"Ich mag die Leute da nicht."
"John, ich bitte dich. Dieses Schuljahr schaffst du noch."
Grummelnd schulterte John seinen Rucksack und bewegte sich aus der Tür, verabschiedete sich kurz von seiner Mutter und machte sich auf den Weg zur Schule. Eine ganze Woche lang verlief jeder Morgen so -natürlich bis auf das Wochenende-, doch ein Tag war anders. An dem zweiten Dienstag nach den Ferien verließ John mit einem Bauchgefühl sein Zuhause, dass noch schlechter war als das, das ihn die Tage zuvor plagte.
Nach dem Betreten des Schulgebäudes bestätigte sich dieses Bauchgefühl denn das erste, was John sah, war Levin. Zwar sah er ihn nur von hinten, doch John würde ihn vermütlich überall wiedererkennen.
Vorsichtig lief er ihm entgegen und als nur noch Zentimeter sie trennten, fragte er: "Was machst du hier?"
Erschrocken drehte Levin sich um, starrte erst geschockt und dann fragend in Johns Gesicht.
"Naja, du gehst nicht hier zur Schule.", erklärte dieser seine Frage. Keiner von beiden sagte ein Wort über Luana, Silvester und alles, was damit zusammenhing. Es schien, als wäre es nie passiert, als wären sie gute Bekannte und sahen sich wieder. Einzig und allein die beiden spürten eine enorme Anspannung zwischen sich, mieden jedoch das Thema. Vielleicht, um Streit und Diskussion aus dem Weg zu gehen, um den jeweils anderen nicht in Verlegenheit zu bringen oder einfach nur, weil beide nicht die richtigen Worte fanden, um eine Konversation zu beginnen.
"Ähm, ich hab hier meinen Astronomie-Kurs, bei uns gibt's sowas nicht. Ich hab nur leider keine Ahnung, wo ich hin muss, also..."
"Ich kann's dir zeigen, gib mal her..." John nahm Levins Stundenplan in die Hände und marschierte schnurstracks zu dem Raum, in dem Levin in wenigen Minuten Unterricht hatte. Nach der Hälfte des Weges blieb er allerdings abrupt stehen.
"Hilfe.", flüsterte er, so leise, dass nur Levin -der in diesem Moment beinahe in ihn hineingelaufen war- es hörte.
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riesengroßes danke an über 900 reads!
eigentlich wollte ich das kapitel gestern schon hochladen und mich für 800 reads bedanken, jetzt sinds einfach 900. gsgufhfbknsdsid.
d a n k e an jeden einzelnen!
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federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...