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"Ähm... also.. danke?", stotterte der Jüngere unsicher vor sich hin und versuchte dann, irgendwie zu verhindern, dass ihm die Röte ins Gesicht schoss, doch er konnte es nicht.

Levin lächelte peinlich berührt und drehte seinen Kopf dann wieder in Richtung des Himmels, um den Jungen neben sich nicht noch länger anzustarren, als er es eh schon getan hatte.

"Darf ich... darf ich mich vielleicht zu dir... also auf deinen Schoß setzten? Versteh' das jetzt bitte nicht falsch... nur freundschaftlich, okay?" Johns Frage war beinahe ein Flüstern gewesen und versetzte Levin einen Stich ins Herz, das sich ganz unangenehm in seiner Brust zusammenzog.

Und obwohl er am liebsten verneint hätte, nickte sein Kopf automatisch und John stand grinsend auf, ließ sich auf seinem Schoß nieder und kuschelte sich an ihn.

Von der Couch im Wohnzimmer aus hatte man einen relativ guten Blick auf die Terrasse und so kam es, dass auch Anne und Kiara das Schauspiel außerhalb des Hauses betrachten konnten.

"Meinst du wirklich, dass das was werden könnte?", fragte Anne, als sie sah, wie ihr Sohn sich auf den Schoß des Älteren setzte.

"Das wäre so unfassbar süß, sie sind wie füreinander geschaffen. Das mit Florian bekommen wir schon hin, ich kenne ein paar Auftragsmörder!"

Beide mussten lachen und unterhielten sich noch eine weitere halbe Stunde über ihre Kinder. Dabei bemerkten sie nicht, wie genau diese das Haus durch die Terrassentür wieder betraten.

"...wir schaffen das schon, irgendwie. Du darfst ihn nur nicht zwingen, etwas zu essen, der Wille muss von seiner Seite aus ebenfalls da sein, sonst kannst du es gleich vergessen.", war das erste, was John hörte, als er reinkam.

"Mir geht es gut."

Seine Worte ließen ihre Mütter zusammenzucken, auch, weil sie überrascht waren, dass die beiden schon rein gekommen sind. Sie wirkten wie einstudiert. Kurz starrten sich alle gegenseitig an, ohne etwas zu sagen, bis John grinsend sagte: "Ihr hättet eure Gesichter sehen müssen."

"Idiot...", murmelte Levin.

"Aber wenn ich lache, bin ich süß, nicht wahr?"

Dieses Mal war es Levin, der rot anlief. Um seine Reaktion sehen zu können, drehte John sich um und plötzlich standen die beiden so nah beieinander, dass kein Blatt Papier mehr zwischen sie gepasst hätte und ihre Gesichter trennten nur noch wenige Zentimeter.

Gespannt starrten Anne und Kiara die beiden an, in der Hoffnung, sie würden sich küssen, doch das taten sie nicht.

Levin hielt den Atem an, er hatte das Gefühl, sich nicht bewegen zu können und schaute abwechselnd in die Augen und auf die Lippen seines Gegenübers. Sein Herz klopfte so schnell, dass es vermutlich ungesund war und er war sich sicher, dass John das spürte. Der Drang ihn zu küssen stieg von Sekunde zu Sekunde, doch im nachhinein war er froh, es nicht getan zu haben.

John allerdings war das ganze einfach nur peinlich. "Tut mir leid, das wollte ich nicht.", nuschelte er und ging zwei Schritte zurück.

"Ich würde vorschlagen, wir trinken noch zusammen eine Tasse Tee und dann gehen John und ich, sind damit alle einverstanden?"

Widerspruch gab es nicht, also setzte sich jeder in Bewegung und Kiara bereitet vier Tassen Tee und ein wenig Süßkram und Gebäck vor.

Als alle am Tisch saßen und ihren Tee tranken, vermisste Levin John schon, dabei war er noch gar nicht gegangen.

Doch dieses Gefühl legte sich wieder, als ihm einfiel, dass John ihn kein Stück vermissen würde.

federleichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt