Nichts war gut.
John fühlte sich, als wäre er Levin egal, denn seine Erwartung mit dem Ausdruck ‚etwas wichtiges' Neugierde zu erwecken wurde nicht erfüllt.
Doch er wartete.
Er wartete auch noch, als die Sterne wieder verschwanden und der Mond von dem Rosa-Rot des Himmels verschluckt wurde.
Die Wolken sahen aus wie Zuckerwatte und alles in einem ergab sich eine Kulisse, die -im Gegensatz zu John- schön aussah.
Der Junge hingegen saß aufrecht in seinem Bett, klammerte sich an das Kissen und starrte nach wie vor an die Wand, mit einem einzigem Unterschied; seine Augen nahmen eine leicht rötliche Farbe an und schmückten sich mit Augenringen.
Als sich die Tür öffnete, zuckte er zusammen, sein Kopf drehte sich sofort um 90 Grad und seine absolute Aufmerksamkeit galt der Person, die den Raum betrat.
Es war nicht Levin, sondern eine Krankenschwester, die John etwas zu Essen brachte.Lächelnd bedankte er sich, aß sogar einen Bissen, aber nur einen, mehr nicht.
Die Zeit dazu hätte er auch garnicht gehabt; Dr. Hilgers betrat den Raum und fing an zu reden.Ehe John sich versah befand er sich im Auto seiner Mutter. Sie war auch diejenige, die ihn zu seinem nächsten Ziel kutschierte.
„Hast du dich von Levin verabschiedet?", durchbrach sie mit ihrer Frage die Stille, die ihr Sohn eigentlich genoss.„Nein, er ist nicht gekommen."
„Das tut mir leid."
Erneut herrschte Stille, das nächste Mal wurde sie von John durchbrochen: „Wie lange werde ich weg sein?"
„Ein halbes Jahr, schätze ich."
Er nickte.
Sie nickte.
Stille.John sah aus dem Fenster, vorbeiziehende Gegenden waren nun das einzige, das er wahrnahm, das Zählen der Straßenlaternen wurde zu einem Zeitvertreib.
Die Fahrt dauerte allerdings nur eine Stunde, er war froh darüber -er mochte weder Autos, noch das Fahren in ihnen.„Schatz, wir sind da.", sprach Anne das Offensichtliche aus und stieg gemeinsam mit ihrem Sohn aus dem Wagen.
Er atmete ein Mal tief durch und bewegte sich dann schnellen Schrittes auf den Eingang zu.
Durch die Drehtür des großen Gebäudes betraten Mutter und Sohn jenes und wurden sogleich von einer Pflegerin -oder zumindest einer Frau, die eine Pflegerin zu sein schien- angesprochen.„John, richtig? Guten Tag und herzlich Wilkommen. Viel zu sagen gibt es nicht, es gibt zwei Gebäude, die Zimmer bergen: eines für Jungen und das andere logischerweise für Mädchen. So ziemlich alles findet getrennt statt, doch gegessen wird gemeinsam. Abgegeben werden müssen technische Geräte, spitze und scharfe Gegenstände, Taschen und selbstverständlich jegliche Medikamente und Drogen -egal, ob legal oder nicht.
In jedem Zimmer leben zwei Personen, pro Zimmer gibt es ein Badezimmer. Alles andere wird im Laufe des Aufenthalts erklärt.", ratterte sie eine imaginäre Liste herunter und setzte sich in Bewegung. Instinktiv folgte John, nachdem er sich von seiner Mutter verabschiedet hatte und hatte Mühe, die Frau, die für ihr Körpergewicht sehr schnell unterwegs war, einzuholen.
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federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...