John zuckte bloß mit den Schultern. „Wenn du meinst"
Wäre er alleine, hätte Florian vermutlich gelacht. Zumindest gekichert hätte er auf jeden Fall. Es war für ihn wirklich eine Leichtigkeit, seinen Freund von etwas zu überzeugen. In seine Naivität hatte er sich, vor nicht allzu langer Zeit, verliebt. Mittlerweile ging sie ihm auf die Nerven, wie viele von Johns Eigenschaften; die Schüchternheit, die ständige Nervosität, die Unsicherheit und letztendlich die Tatsache, dass er ihn nicht an sich ranlassen wollte.
Er fühlte sich abgewiesen, aber versprach dem Jüngeren trotzdem zu warten. Warten wollte er aber nicht mehr, es dauerte ihm viel zu lange.
Florian wusste auch, dass es rücksichtslos wäre, ihn zu drängen. Das würde beinahe als Vergewaltigung durchgehen.Natürlich war es nicht die beste Lösung, sich einfach einen Sexpartner zu suchen, aber solange keine Gefühle im Spiel waren, ging das ganze auch nicht als Fremdgehen durch, oder?
Florian hatte auch schon daran gedacht, sich von John zu trennen, doch der würde am Boden zerstört sein und das wollte er nun wirklich nicht.Den ganzen Nachmittag lagen sie da und nachdem sie endlich ein Gesprächsthema gefunden hatten, verging die Zeit auch um einiges schneller.
Sie redeten über Gott und die Welt und Florian wurde klar, warum er sich überhaupt in John verliebt hatte. Doch das änderte nichts an seiner Sichtweise, dass eine Beziehung ohne Sex nunmal keine Beziehung war.„Hey... John, Schatz, nicht einschlafen.", sagte Florian, während er leicht an Johns Schulter schüttelte, als er bemerkte, dass dieser dabei war einzuschlafen. „Ich steh' ja schin auf...", murmelte er und stützte sich am Bett ab, um sich aufzusetzten und schließlich auch aufzustehen.
Kaum hatte er sich hingestellt, ließ er sich wieder auf das Bett fallen. „Gott, mir ist schwindelig.", murmelte er fast unverständlich vor sich hin, doch Florian verstand jedes Wort. Eigentlich war es sein Plan gewesen, seinem Freund zu helfen, der aber: „Vielleicht sollte ich auch mal etwas essen", sagte, bevor er überhaupt regieren konnte.Sein Tatendrang würde unter den Auswirkungen eines Schocks vergraben und er saß bloß da und wusste nicht, was er tun und lassen sollte.
Er traute sich -aus Angst vor der Antwort- zuerst nicht zu fragen, tat es dann aber doch: „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen, John?"„Irgendwann vorgestern am Nachmittag, oder so etwas in der Art. Ich erinnere mich nicht mehr genau daran." Wie aufs Stichwort fing sein Magen an zu knurren und versetzte den Jüngeren in Panik.
Er bemerkte nämlich durchaus, wie er von seinem Freund angestarrt wurde und hatte absolut keine Ahnung, warum er ihm das überhaupt verriet.„Du spinnst doch."
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federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...