So sehr er es auch wollte, John glaubte nicht, dass er die letzten Minuten vergessen konnte. Sein Herz klopfte immernoch.
Gerne hätte er Levin aufgehalten, doch er fühlte sich wie gelähmt, auch seine Stimmbänder schienen nutzlos.
Er verstand nicht, warum er ihn angetrunken im Krankenhaus besuchte und auch noch Luana mitbringen musste.Eine Stunde zuvor
Fast schon gierig verteilte Luana Küsse auf Levins Unterkiefer und auf seinem Hals. Gerade als sie mit ihrer Hand unter seinen Hoodie fuhr, blockte ihr Freund ab und stieß sie leicht von sich.
„Was ist los?", fragte sie empört.
„Ich kann mich nicht konzentieren, tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.", sagte Levin seufzend -doch er wusste ganz genau, was los war. Die ganze Zeit über spukte John in seinem Kopf herum, er machte sich Sorgen. Außerdem hatte er das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben, doch ihm wollte beim besten Willen nicht einfallen, was es war.
Die Ablenkung durch Luana war eigentlich genau das, was er jetzt brauchte.„Wir müssen ausnutzen, dass deine Eltern nicht da sind, Schatz.", schmollte sie.
„Vielleicht wirds besser, wenn wir ein bisschen 'was trinken.", schlug Levin und erntete dafür ein zustimmendes Nicken von seiner Freundin.
So führte eines zum anderen, Luana war betrunken, Levin bloß angetrunken. Zwar liebte er das Gefühl von Alkohol, der seine Kehle herunterrann und ihm ein warmes Gefühl in der Magengegend verschaffte, doch an diesem Abend konnte er ihn nur mit Mühe trinken. Schlussendlich gab er auf und beobachtete Luana dabei, wie sie mehrere Gläser leerte.
Seufzend schüttelte er den Kopf und als er zu einem Satz ansetzten wollte, trafen ihre Lippen auf seine. Der Kuss glich dem vorigen, er war bloß etwas schlampiger und auch der letzte Tropfen Gefühl war verschwunden.
Als sie dabei war, ihr vorheriges Vorhaben fortzuführen, fiel ihm plötzlich das ein, was er vergessen hatte.
„Ich wollte John besuchen.", rief er erschrocken und sprang augenblicklich auf.
„Du kannst doch jetzt nicht einfach das Skelett besuchen gehen, er ist selbst Schuld an dem was passiert ist!", rief sie genervt, doch das hielt Levin nicht davon ab, sich seine Schuhe anzuziehen.
„Nur fünf Minuten, okay?", bat er. „Ich habe es ihm versprochen."
„Okay, meinetwegen.", entgegnete Luana genervt und zog sich an.
„Geht das auch ein kleines bisschen schneller?", drängte Levin. Sie hatte Schwierigkeiten aufrecht zu stehen und noch schwerer fiel ihr, ihre Jacke anzuziehen.
Auf eine Jacke verzichtete Levin, er hatte keine Zeit und das Krankenhaus, in dem John lag, war nicht sonderlich weit entfernt.
Kaum hatte seine Freundin einen ihrer Arme in ihrer Jacke verschwinden lassen, öffnete er die Tür und rannte hinaus in die Dukelheit und Kälte der Nacht.•••
Ich hatte das Bedürfnis ein Kapitel darüber zu schreiben, warum die beiden ange -und betrunken so spät im Krankenhaus aufgetaucht sind, einfach damit man die Situation besser versteht.
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federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...