"Was ist los? John?" Der Angesprochene hörte Levins Worte nur noch gedämpft, als im plötzlich jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Langsam sank er zu Boden, spürte, wie ihn jemand auffing und dann war alles weg. Das einzige, an das sich John noch erinnern konnte war schwarze Leere.
Für ihn wirkte es wie normales Aufwachen, als seine Augen sich wieder öffneten. Ihm war nicht bewusst, wie viel Zeit vergangen war, es kam ihm vor wie ein Wimpernschlag, doch es muss ein wenig länger gewesen sein -die Sonne ging bereits unter.
John kam sich vor wie in einem Film, ihn blendete grelles Licht und wenn er raten müsste, würde er sagen, dass Levin neben ihm säße. Wenn man dem Klischee glauben schenkte, würden sich die beiden aussprechen, feststellen, wie sehr sie sich doch lieben und alles würde gut werden.
Und so blinzelte er ein paar Mal um sein volles Sehvermögen wiederzuerlangen, bloß um sich seine Gedanken vom Leben bestätigen zu lassen -doch er lag falsch. Als John sich an das Licht gewöhnt hatte, blickte er zuerst nach rechts, dann nach links, er suchte den ganzen Raum mit den Augen ab -nichts. Einmal wünschte er sich, eine der klischeehaften Krankenhausszenen durchleben zu dürfen, die er so hasste, doch dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt.
"Du bist wach.", stellte die Person neben ihm fest, es war seine Mutter. "Du bist wach.", seufzte sie noch einmal, lächelte und nahm ihren Sohn in den Arm. Diese erwiderte die Umarmung so gut, wie es ging und hätte er die Kraft dazu, würde er jetzt weinen.
"Was ist passiert?", fragte er nach etwa fünf Minuten der Stille und seine Mutter räusperte sich, wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln und wollte gerade anfangen zu erzählen, als die Tür geöffnet wurde.
"Wie ich sehe, sind sie wach. Guten Tag, mein Name ist Doktor Hilgers.", stellte sich der Mann im weißen Kittel mit einem höflichen Nicken vor. Entnervt seufzte John -er mochte Ärzte noch nie-, brachte sich aber doch dazu, ein 'Guten Tag' zu murmeln.
"Nun ja, ich denke, das was für Sie relevant ist, sind die Tatsachen, dass das was passiert ist sie das Leben kosten könnte und hätte Herr Fischer keine Hilfe geholt, wären sie jetzt nicht hier. Momentan werden sie über den Schlauch zu Ihrer Linken zwangsernährt und es ist vermutlich das beste für sie, wenn sie in Erwägung ziehen, so bald wie möglich eine Klinik oder einen Therapeuten aufzusuchen, dies ist allerdings allein Ihre Entscheidung -schließlich sind sie volljährig."
[A/N: Ich hab ehrlich gesagt nicht den blassesten Schimmer, was Ärzte in so einem Fall sagen. Tut mir leid, wenn irgendwas total absurdes mit dabei ist, was man so nie hören würde.]
"Wo ist Levin?", fragte John sofort, ohne auf Doktor Hilgers' Worte zu reagieren.
"Er ist gar nicht mit ins Krankenhaus gekommen, Schatz. Aber er hat mich angerufen und gesagt, dass er heute Abend vorbeischaut, was ziemlich bald sein müsste.", informierte ihn seine Mutter und John musste lächeln, er freute sich auf Levins Besuch.
"Wenn alles gut läuft, werden sie in zwei Tagen entlassen, sie müssen bloß ein paar Untersuchungen überstehen. Weitere Informationen bekommen sie dann vor Ort.", sagte der Arzt noch freundlich, bevor er das Zimmer verließ und John und Anne somit alleine ließ.
"Die wollen bloß dieses widerliche Zeug so lange wie möglich in mich hineinpumpen.", seufzte John.
Wiedermal hatte Anne Tränen in den Augen. "Meinetwegen sollen sie alles machen, was nötig ist, damit du weiter lebst. Ich kann und will dich nicht verlieren.", schluchzte sie und erfüllte damit den ganzen Raum mit Trauer.
•••
Danke für 1k reads! <3
DU LIEST GERADE
federleicht
Teen FictionMagersucht. Ein Kampf um Leben und Tod. ••• F: „Wenn du nichts isst, ist es vorbei!" J: „Lieber bringe ich mich um." John ist mit seinem Freund, Florian, gerade erst fast drei Monate zusammen, als die gefährliche Krankheit die...