5 Kapitel=Tour Blog:

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Ich flüsterte Michael zu, der sich schon leicht benommen mit beiden Ellenbogen am Tisch vor uns abstützte, dass ich fix und foxi wäre und nun ins Bett gehen würde. Er nickte und gab ein leises „OK“ von sich. Ich ging dann zu Bett. Ich weiß nicht, wie lange die noch unten saßen. Es dauerte nicht lange, und ich fiel in einen Tiefschlaf.

„Einen wunder-, wunder-, wunderschönen guten Morgen!“ „Aufwachen, Allllliiiiiiibaba und die sieben Räuber!“ Mit diesen Worten wurde ich geweckt! Ich schob den Vorhang vor meinem Bett weg und sah Tahsin vor Alis Bett knien, ständig die Decke wegziehend. Er sah mich und kam sofort auf mich zu! „Oh, wunderschönen guten Morgen, Prinzessin!“ Oh Gott, nee, bitte nicht Prinzessin, dachte ich mir. „Bin alles, aber keine Prinzessin“, antwortete ich ihm mit einer leicht verzogenen Mimik. „Willkommen bei unserem Tour-Blog. Das ist Nina, unsere Kosmetikerin. Wunderschöne Frau, ihr Lieben!“ Ach du Schande! „Tahsin, nimm mich nicht auf, ich will nicht in deinen Blog ins Internet, bitte!“ Plötzlich stand Ali da und murmelte irgendwas Unverständliches zu ihm. Tahsin verschwand nach unten. Ali beugte sich etwas zu mir und sagte: „Guten Morgen, Habibi, gut geschlafen? Lass dich nicht von Tahsin nerven, die Blogvideos macht er schon seit der CCN3-Tour. Am meisten ärgert er damit Anis und mich.“

Es war noch recht ruhig im Bus. Ich nahm mein Handy und sah, dass es gerade mal 7:30 Uhr war. Der Blick auf den Tourkalender verriet mir, dass es heute in Wien weitergeht. Wir sollten laut Routenplaner auch schon da sein. Leider sah man von hier oben nichts, und ehrlich gesagt bemerkte ich auch nicht, ob der Bus stand oder fuhr. Das mit Tahsins Blogs musste ich schnellstmöglich klären. Ich wollte nicht ins Netz. Keiner sollte mich in diesem Nightliner sehen. Das war mir unangenehm. Ich nahm mir vor, nachher beim Frühstück mit ihm zu sprechen.

 Ich nahm mir vor, nachher beim Frühstück mit ihm zu sprechen

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Ich entschied mich heute für etwas Eleganteres. Nach dem Duschen und Zurechtmachen ging ich runter. Ich hoffte, ich treffe Michael. Irgendwie ging er mir nicht aus dem Kopf.

Tatsächlich, die drei Männer saßen am Tisch. Michael sah mich und lächelte mir gleich extrem zu! Arafat telefonierte auf Arabisch oder so. Bushido sprach mit Michael, ich konnte die Worte nicht verstehen. Wir fuhren noch, das heißt, wir waren noch nicht in Wien angekommen. Mittlerweile war es schon 8:20 Uhr. Ich nahm mir eine Cola und einen Kaffee und wollte gerade Platz nehmen, als Michael aufstand und zu mir kam. „Guten Morgen, Nikolina, wie war die erste Nacht?“ Er hatte irgendwas in seiner Stimme, das mich echt beeindruckte. Ich schaute ihn an und antwortete: „Ja, eigentlich ganz gut, bis Tahsin heute Morgen mit einer Kamera vor meinem Bett stand.“ „Was, wirklich?“ Er zog die Augenbraue hoch. „Ich muss später auf jeden Fall mit ihm sprechen, er soll das bitte lassen. Ich möchte dort nicht gezeigt werden.“

Gerade als Michael etwas sagen wollte, kam auch schon Tahsin, und wieder hatte er die Kamera in der Hand. „Ey Yo, Bushido, wie war’s in Dresden? Heute Vienna! Sag mal, bist du bereit?“ Bushido schaute ihn nur an. „Verpiss dich, Tahsin, ich schwör dir, ich ficke dich, Alter, ich schwöre!“ Tahsin lachte! Nun kam er auch zu uns. Ich saß auf der Seitenbank, Michael kniete neben mir, leicht an die Getränkebox angelehnt. Er flüsterte: „Warte, jetzt bekommt er aber ’ne Therapie!“ Muss wohl etwas aus ihrem Genre sein, ich verstand nicht, was er damit meinte. „Turteltäubchen, na, was geht bei euch?“ Ich musste lachen! „Tahsin, wie oft soll ich dir noch sagen, du sollst mich nicht für diese Blogs filmen! Was ist daran so schwer zu verstehen, hey Alter, schalt den Dreck mal aus!“ „Shindyyy, Mr. Nice Guy, wie geht es dir?“ „Hey, du Hampelmann, jetzt verpiss dich mal. Mir würde es bestimmt sehr gut gehen, wenn du es endlich aufgeben würdest, mich in diese Blogs zu integrieren.“ Ich fand es sehr amüsant, wie sich diese Männer untereinander auf eine lustige, aber auch sehr krasse Weise beleidigten und ärgerten. Das war wohl so üblich in den Kreisen. Nun schaltete Tahsin endlich die Kamera aus mit den Worten: „Leute, wir sehen uns heute Abend im Gasometer in Wien. Haut rein! YO, euer Tahsin!“ Nun konnte ich mit ihm reden. Ich bat ihn um Diskretion, da es für mich als Promi-Kosmetikerin nicht gut ankommen würde, wenn ich plötzlich wie ein Groupie in solchen Videos zu sehen wäre. Er verstand es und versprach, direkte Szenen zu vermeiden. Aber gelegentliche Sichtbarkeit könne er nicht garantieren.

Michael war inzwischen zum Fahrer gegangen. Er hatte wohl irgendwas mit ihm abgesprochen. Er kam auf mich zu, nahm meine Hand, zog mich auf die Beine und schaute an mir herab. „Kannst du so rausgehen?“ fragte er mich. „Ja, schon, aber wohin?“ „Frag nicht, komm einfach.“ Er zog mich mit hinaus aus dem Bus, wir waren vor einem großen Park! „Michael“, schrie ich, „wo gehen wir hin?“

Kapitel 5 ist wieder etwas länger, aber jetzt wird es spannend. Was hat Michael vor mit Nina? Kommen sie sich vielleicht jetzt näher? Das alles dann im nächsten Kapitel. Freue mich wie immer auf Kommentare, Lob und Kritik. Peace, bis dann! :-)

Classic Tour und Nightliner Geschichten! Shindy ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt