8 Kapitel=Der Artikel und die Konfrontation:

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Außer Ali, Tahsin und Yasser waren auf unserer Seite alle in ihren Betten. Ich konnte niemanden sehen und niemanden hören. Ich zog meine Heels aus, legte mich angezogen ins Bett und schlief kurze Zeit später ein.

Ich wachte mit einem wahnsinnigen Schädelbrummen auf. Das kam bestimmt von der sehr lauten Musik, aber auch die vier Whisky-Cola haben gewiss dazu beigetragen. Als ich sah, wie ich hier so mit meinen Klamotten im Bett lag und wie meine Schminke verschmiert war, hoffte ich nur, dass mich keiner in diesem Aufzug sieht. Als ich mein Handy nahm, um nach der Uhrzeit zu sehen, konnte ich meinen Augen nicht glauben. Ich hatte 21 Anrufe in Abwesenheit und 48 WhatsApp-Nachrichten. Als ich darauf klickte, wurde mir schwarz vor Augen. Überall in jedem Chat ein Screenshot mit einem Zeitungsartikel:

WER IST DIESE UNBEKANNTE HÜBSCHE? 

SHINDY VERLIERT FAST DIE KONTROLLE! 

LIES SICH DER EGJ-RAPPER ETWA VERFÜHREN?

LIES SICH DER EGJ-RAPPER ETWA VERFÜHREN?

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Drei Fotos waren abgebildet. Auf einem sah man Michael und mich Hand in Hand durch den Park und Regen laufen. Man erkannte mein Gesicht nicht richtig. Auf dem zweiten Foto sah man mich in der Lounge mit dem Gesicht weit nach unten blickend; wieder erkannte man mich nicht so richtig. Es war der Moment, als ich den Typen gerade wegschubste. Im Hintergrund konnte man auch leicht Shindys Statur erkennen. Schließlich sah man auf dem dritten Foto den Moment von Michaels Wutausbruch. Unter diesem Bild stand in kleinen Worten:

BUSHIDOS SCHÜTZLING SHINDY VERLIERT DIE FASSUNG!!!

Ich wollte das alles nicht glauben, ich wollte doch nicht in die Öffentlichkeit! Aber noch mehr störte mich der Gedanke, dass nun die Jungs wegen mir sozusagen das ausbaden mussten. Ich antwortete auf keine der Nachrichten, sondern schaltete mein Handy ab.

Ich begab mich ins Badezimmer, machte mich tageslichttauglich und ging die Treppen hinunter. Ich muss da jetzt durch, dachte ich mir. Ich werde einer direkten Konfrontation leider nicht entkommen können. Meine Befürchtung hat sich bewahrheitet. Die ganze EGJ-Crew saß unten im Wohn- und Essbereich. Mein Herz schlug immer schneller. Der Erste, der mich erblickte, war Anis. Er machte die anderen mit einer Handbewegung auf mich aufmerksam. Es wurde ganz still. „Oh Gott, nun hörte ich schon mein Herz schlagen.“ Michael stand auf und kam direkt auf mich zu. „Hey, ich wollte das nicht, es tut mir leid. Wirklich!“ Ich schaute ihn an, wusste nicht, was er nun meinte. Ich war doch diejenige, die Schuld an dem Ganzen hatte. Ich sprach: „Michael, mir tut es leid, euch da mit hineingezogen zu haben. Nun müsst ihr euch wegen mir erklären und habt schlechte Schlagzeilen. Gerade jetzt, wo die Tour erst begonnen hat!“ „Moment mal“, hörte ich Anis sagen, und er kam auf mich zu. „Kleines, wir müssen uns nicht erklären und nichts ausbaden, hey! Verstehe nicht. Es ist alles gut, mach dir mal keine Sorgen um uns! Wir sind sowas gewohnt, jetzt hat auch der letzte Penner, der nicht wusste, dass Bushido und Shindy auf Tour sind, davon Wind bekommen. Das ist gute PR.“ Die Jungs gaben ihm mit einem lauten „YEAH, CLASSIC!!!“ ihre Zustimmung.

Michael umarmte mich und zog mich zu den anderen. Ich war immer noch peinlich berührt, aber die Jungs schien das überhaupt nicht zu stören. Sie fingen wie gewohnt an, Sprüche zu klopfen und lautstark zu lachen. Ich schüttelte nur den Kopf. Michael zog mich auf seinen Schoß. Wir verbrachten einige Stunden alle zusammen dort im Bus. Man erzählte sich Geschichten, und Yasser imitierte die Rapper. Wir haben uns kaputtgelacht. Ali und Yasser imitierten dann sogar den Typen von gestern und Shindy. Die Jungs lachten, mir war es aber wieder ein bisschen peinlich. Arafat, der genau gegenüber von Michael und mir saß, merkte das und sprach dann zu ihnen: „Ja, ja, Diggas, gut ist's, jetzt reicht's.“ Jedes Mal, wenn ich auf den Tisch vor mir auf die Zeitung blickte, dachte ich daran, dass ich ja noch mit meinen Eltern sowie mit Rico und meinen Freundinnen, die heute Morgen natürlich die Zeitung gelesen haben, sprechen muss. Bei dem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken. „OH JE.“

Ich sprach später mit meinen Eltern und mit Rico. Ich erklärte ihnen alles und versicherte, dass es mir gut geht und dass das alles schlimmer aussah, als es war. Rico ließ mich wissen, dass er leider aus privaten Gründen nicht mehr zur Tour dazustoßen kann.

Irgendwann sagte Michael: „Komm mit, ich zeige dir oben mein Zimmer.“ Ich erhob mich. „Rechts die Treppen nach oben“, sagte er mir und ließ mich vorgehen. Wie erwartet kam von den Jungs ein „Juhuuuu, viel Spaß, ihr Turteltäubchen!“ Oh je, dachte ich wieder.

Kapitel 8 Ende!!! Oh, oh, oh! Jetzt geht's aber richtig spannend weiter! Hoffentlich seid ihr auch weiterhin dabei. Bis dann, Peace :-)

Classic Tour und Nightliner Geschichten! Shindy ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt