Classic Tour und Nightliner Geschichten! Shindy ABGESCHLOSSEN

10 Kapitel=Nürnberg und Exfreund:

Wir stiegen aus dem Bus und gingen über einen großen Parkplatz zum Halleneingang. Dort trafen wir die anderen, und schon trennten sich unsere Wege.

Marc teilte mich in Gruppe A ein. Ich war glücklich, denn dort waren Bushido, Shindy und Arafat. Das Einzige, was mir missfiel, war, dass auch noch eine Kollegin mit eingeteilt wurde. Das hieß: Diskretion. Vor Anis und Ari mussten wir uns ja nicht mehr verstecken, aber meine Kollegen sollten von mir und Michael nichts erfahren. Als ich zur Umkleide kam, war die Kollegin noch nicht da. Die drei Männer saßen drinnen und diskutierten über irgendetwas. Als ich reinkam, sah mich Michael und hob die Augenbrauen. Ich zog mein Gesicht zusammen und nickte fragend. Er zeigte nur nach rechts in den zweiten Raum. Dort sah ich dann auch schon Tahsin mit seiner blöden Kamera. Ich drehte gleich um, aber er sah mich und kam sofort auf mich zugelaufen. „Halt, halt, halt, wohin des Weges? Bitte ein Interview!" Ich stand mit dem Rücken zu ihm, vergrub mein Gesicht in meinen Händen und sagte kein Wort. Dafür aber Michael: „Tahsin, verpiss dich, geh Ali nerven!" „Shindy, wie war Wien? Die Schlagzeilen sprechen ja für sich!" „Tahsin, ich schmeiße deine Kamera gleich aus dem Fenster, Digga. Jetzt verpiss dich mit der Kacke!" Gott sei Dank ging die Tür auf und Yasser rief Tahsin raus.

Michael lächelte mich an, und ich grinste zurück. Ich begann langsam mit der Arbeit. Um das Ganze wieder professionell durchziehen zu können, sprach ich mich mit der Kollegin so ab, dass ich Arafat nehme und sie Shindy, und Bushido dann derjenige, der als erstes fertig wird. Das war besser, obwohl es mir nicht so gefiel, dass ich zwar mit Michael in einem Raum sein konnte, ihn aber nicht berühren konnte. Er blickte immer wieder über den Spiegel zu mir, wir haben regelrecht mit unseren Augen und Blicken gespielt. Irgendwann sagte Arafat leise zu mir: „Nikolina, du tust ihm richtig gut! Ich habe ihn schon lange nicht mehr so erlebt!" Ich war peinlich berührt und lächelte. Plötzlich stürzte Ali in die Umkleide. „Jungs, kommt schnell, irgendwelche Pisser machen draußen Stress!" Alle drei sprangen auf und liefen raus. Meine Kollegin und ich schauten uns nur an und standen wie angewachsen herum. Am liebsten wäre ich mit rausgerannt. Es vergingen fast 25 Minuten, ehe die Jungs wieder in die Umkleide kamen. Nun mussten wir uns aber sputen, damit es pünktlich losgehen konnte. Michael sah mich dieses Mal kein einziges Mal an. Als er fertig war, ging er aus dem Raum, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich hätte gern gewusst, was da draußen los war. Als ich ihm später geschrieben hatte, wo er sei und ob es möglich sei, ihn nochmal kurz vor der Show zu sehen, bekam ich von ihm nur eine kurze Nachricht mit dem Inhalt:

„Nein, geht nicht!"

Ich wusste nicht, was er hatte! Die Show begann mit 30 Minuten Verspätung. Mir brannte das aus Wien noch tief in den Knochen, sodass ich dieses Mal nicht in die Halle ging. Ich verbrachte die meiste Zeit in der Umkleide. Dort war ich alleine, nur Michaels Klamotten waren noch da. Ich zog mir sein Hoodie über. Er roch so gut nach ihm. Ich bin dann irgendwann auf der Couch eingeschlafen, in Michaels Hoodie. Plötzlich spürte ich mein Handy vibrieren. Als ich drauf schaute, kam mir das Kotzen! Es war mein Ex! Oh je, dachte ich, was will er von mir? Ich war mit Mesut acht Monate zusammen. Am Anfang lief es gut, bis ich seine Eifersucht zum ersten Mal zu spüren bekam. Er hat mir damals sehr wehgetan. Später entschuldigte er sich und versprach mir, sich zu bessern und nie wieder so eifersüchtig zu sein. Es ging eine Zeit lang gut, wurde aber dann wieder extremer. Ich beschloss, die Beziehung zu beenden. Seitdem versucht er immer wieder, mich zurückzubekommen. Er versteht es einfach nicht. Ich ging dann ans Telefon.

N: Hallo, was willst du?
M: Willst du mir sagen, dass er besser für dich ist als ich?
N: Wovon redest du?
M: Ich weiß von dir und diesem Rapper, ich hab euch in der Zeitung gesehen! Du verlässt mich von heute auf morgen und sagst mir, du brauchst Zeit für dich, und dann lässt du dich vier Wochen später von so 'nem Bastard ficken. 
N: Mesut, bitte, was redest du da? Du spinnst dir schon wieder was zusammen. Ich bin beruflich mit diesen Leuten zusammen. Also lass mich meine Arbeit machen, bitte!
M: Da sagt er aber was anderes!
N: Wie? Mesut, was hast du getan?

Plötzlich war die Verbindung weg!!!

Nun ging mir ein Licht auf! Ali kam vorher rein und sagte: „Jungs, kommt mal schnell raus, irgendwelche Pisser machen Stress!" Ich befürchtete das Schlimmste. Mesut und seine Leute waren wohl, nachdem sie den Zeitungsartikel gesehen hatten, nach Nürnberg gereist. Michaels Reaktion, nachdem er wieder zurückkam ... Oh je, schon wieder Stress wegen mir. Ich zog Michaels Hoodie aus und ging nun doch in Richtung Halle. Man hörte die Jungs laut rappen, das Konzert war in vollem Gange. Und tatsächlich, ich sah Unur, er war Mesuts Cousin. Als er mich erblickte, rief er in die Halle, und die vier kamen dann gleich zu mir. Ich schrie ihn sofort an: „Was willst du hier, warum kommst du hierher? Du weißt, dass ich hier beruflich bin. Willst du mir jetzt Stress machen oder was? Soll ich meinen Job verlieren?"
 
„Nein, ich bin hier, weil ich dich vermisst habe!" „Ach komm, Mesut, was soll das denn? Wir sind doch erwachsene Menschen, Mann! Du kannst doch nicht einfach hier bei meiner Arbeit aufkreuzen und so einen Mist erzählen. Ich möchte wissen, was du getan hast. Hast du diesen Männern irgendeine Scheiße erzählt?" 

„Ich hab ihn nur gefragt, ob du gut ficken kannst, haha!" „Boah, du hast doch 'nen Arsch offen, oder? Das sind meine Arbeitgeber, und du erzählst so eine Scheiße hier vor ihnen. Wow, Mann, wie soll ich da jetzt wieder rauskommen?" „Ja, was denn? Dein Stecher kündigt dich schon nicht!" Ich schubste ihn mit beiden Händen weg von mir und schrie ihn an: „Hau ab, Mesut, verschwindet, mein Chef kommt da vorne!" Marc stand wirklich dort, aber er sah mich gar nicht. Unur sagte: „Komm, gehen wir, die Schlampe ist es nicht wert, noch Fotzen zu kassieren. Hast doch gehört, was dieser Schrank gesagt hat!" Mir war nicht klar, wovon er redete. Aber ich war froh, als er sich umdrehte und sie gingen. Ich hoffte, für immer. Aber wie ich ihn kannte, gibt er nicht einfach so kampflos auf. Ich ging zurück in die Umkleide.

Ich zog wieder Shindys Hoodie über und schlief, als mich jemand auf die Stirn küsste und sagte: „Habibi, aufwachen, wir müssen weiter." Ich öffnete meine Augen und sah Ali.

„Wie, was, ehm wo, oh, scheiße, mein Kopf!
Wo sind die anderen?" 
„Die anderen sind schon im Bus." 
„Ist Michael auch dort?" 
„Nein, er ist mit Anis und Ari zu einem Interview nach Würzburg. Sie kommen dann direkt nach Zürich!" 

Oh Gott, er war bestimmt sauer auf mich! Dass er einfach so aus Nürnberg nach Würzburg gefahren ist und dann auch noch nach Zürich fährt, ohne mit mir überhaupt geredet zu haben. Alle seine Sachen waren weg, also war er sogar hier, warum weckte er mich nicht einfach? Außerdem habe ich noch sein Hoodie an. Was sollte das denn? Naja, ich stand auf, nahm meine Sachen, und wir gingen zusammen zum Bus. In der Halle waren die Aufräumarbeiten schon in vollem Gange. Im Bus angekommen, hängte ich Michaels Hoodie erstmal an seinen Türgriff, sprang dann unter die Dusche, zog mir meinen Schlafanzug an und legte mich ins Bett. Ich nahm mein Handy, öffnete WhatsApp und fing an zu schreiben:

Hey, wie geht es dir? Seid ihr in Würzburg gut angekommen? Ich vermisse dich! Hab deinen Hoodie mitgenommen! Ich hoffe, wir sind schnell in Zürich. Dann könnten wir ja da ansetzen, wo wir heute Vormittag stehen geblieben sind. 😉😍 Bye, gute Nacht!

Aber bevor ich auf Senden klickte, änderte ich die Nachricht:

Hey, seid ihr gut angekommen? Hab deinen Hoodie mitgenommen. Gute Nacht.

SENDEN.

Kapitel 10 Ende! Puh, irgendwie ist der Wurm drin. Was ist los? Besoffene Typen, Zeitungsartikel, Exfreunde!!! Es ist schwierig. Mal sehen, was noch so kommt. Bis dann, Peace 😊!!!