21 Kapitel=Missverständnis:

362 34 2
                                    

Wir fuhren los; Michael musste noch ein paar Sachen auf dem Notebook erledigen, sodass ich fuhr. Erst SUV, jetzt Bentley – das war definitiv zu viel Luxus für mich.

In Mannheim angekommen, trennten wir uns gleich. Ich würde Michael an diesem Tag bis zur Show nicht mehr sehen! Er hatte, wie gesagt, Promotermine. Ich hatte mir vorgenommen, am Vormittag in Mannheim in ein Schwimmbad zu gehen und mir einen schönen Tag zu machen. Ich suchte bei Google und fand ein schönes Schwimmbad ganz in der Nähe vom Omnibusparkplatz. Gerade als ich mir Gedanken machte, wo mein Bikini ist, bekam ich eine WhatsApp-Nachricht.


Hey, Babe, wie geht es dir? Ich habe eine Bitte an dich! Könntest du jetzt sofort in mein Zimmer gehen, wenn du nicht schon dort bist, und den Schlüssel vom Bentley nehmen und dich auf den Weg nach Bietigheim-Bissingen machen? Daniel hat Scheiße g...

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Hey, Babe, wie geht es dir? Ich habe eine Bitte an dich! Könntest du jetzt sofort in mein Zimmer gehen, wenn du nicht schon dort bist, und den Schlüssel vom Bentley nehmen und dich auf den Weg nach Bietigheim-Bissingen machen? Daniel hat Scheiße gebaut. Meine Mutter fährt kein Auto, sie muss aber zur Polizeistation, um ihn dort abzuholen. Er hat nichts Schlimmes getan, hat nur wieder Rennen gefahren. Es ist schon das dritte Mal. Ich reiße ihm die Eier raus, Alter. Ich bin total verhindert und komme hier nicht weg. Wäre echt super, wenn du das übernehmen könntest. Meine Mom würde sich auch freuen, dich wiederzusehen. Danke, Küss dich.

Ich schrieb gleich zurück:

Hallo, mir geht’s gut, wollte gerade zum Schwimmen. 👙. Ja, kein Problem, kann ich schon machen. Muss ich irgendwelche Papiere vom Bentley mitnehmen? Weiß Athina Bescheid, dass ich komme? 😚

Alle Papiere, die du brauchst, sind im Handschuhfach! 👍. Danke dir, du bist echt klasse. Ja, ich sage ihr gleich Bescheid. Meld dich und sei langsam, ich muss los. Bis dann. 😎


Nun saß ich allein im Bentley. Ich stellte alles richtig ein, schaute nach den Papieren im Fach – alles war da! Navi an, Adresse eingeben, Bietigheim-Bissingen starten, Route wird berechnet. Nun machte ich noch das Radio an, MP3-USB starten. 🕪 Bumm 🔊 volle Lautstärke: „Auahhhh, Michael, bist du wahnsinnig.“ Random Play – FBGM – Titel 3!

Bitch, ich bin Classic, ruf' Hallelujah 
Komme aus der Zukunft, back to the future 
Uh, the world's greatest, Cassius Clay 
Wenn ich sterbe, dann im Cabrio wie JFK

Ich fuhr gute 1,5 Stunden – es waren ca. 115 km. Als ich vor dem Haus anhielt, sah ich das Garagentor hochfahren. Dahinter stand Athina und winkte mich hinein. Ich fuhr in die Garage, stieg aus, und Athina umarmte mich sofort und sagte: „Hallo meine Liebe, schön, dich wiederzusehen. Vielen Dank, dass du gekommen bist! Als Michael mir sagte, er könne nicht kommen, aber er schicke jemanden vorbei, dachte ich zuerst an irgendeinen seiner Freunde von hier. Aber vor ca. 40 Minuten bekam ich eine Nachricht von ihm, dass du kommst!" Ich lächelte und sagte: „Gerne." Wir gingen ins Haus. Ich wollte gerade fragen, wann wir losfahren, als Daniel die Treppe herunterkam. Athina sagte: „Du bist zu Hause!" Ich schaute ihn verwirrt an und fragte: „Du bist ja da!" Er sah mich an und sagte: „Ja klar, ich wohne hier!" Mir war da etwas nicht klar. Ich sollte doch deine Mutter zur Polizeistation fahren, um dich abzuholen, du hättest wohl irgendwie Rennen gefahren. Ach, ich weiß auch nicht." Athina sagte: „Jetzt komm, meine Liebe, erst einmal rein." Sie sprachen noch etwas auf Griechisch, und Athina schloss die Tür. Ich war total verwirrt. Ich nahm zuerst mein Handy, um das mit Michael zu klären, aber Athina sagte: „Bitte nicht, ich musste ihm diese Lüge sagen, sonst hätte ich es nie geschafft, dich hierher zu bekommen. Ich wusste, dass er dich fragen würde, und ich vertraute darauf, dass du nicht nein sagen würdest." Ich wusste in dem Moment nicht, was mir geschah. Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen, sackte zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Sie begann zu erzählen: „Nikolina, ich habe große Angst um meinen Sohn! Ich weiß nicht, was diese Männer mit ihm angestellt haben. Ich habe Angst, dass sie ihn ausnehmen, ihn ausnutzen! Was ist, wenn dieser junge Mann recht hat, dieser Kai oder wie er heißt! Ich bin verzweifelt! Jedes Mal, wenn ich versucht habe, mit ihm darüber zu sprechen, kam von ihm nur: ‚Ach Mama, du machst dir zu viele Gedanken. Mir geht es gut, ich werde nicht ausgenommen. Glaub nicht alles, was du im Fernsehen siehst oder in der Zeitung liest.' Aber Nina, warum kann ein anderer Mann ein Haus im Namen meines Sohnes kaufen? Das geht nur mit einer Generalvollmacht. Und Bushido hat ihm ja auch eine gegeben. Bestimmt auch Michael." Ich schüttelte ständig den Kopf und versuchte, diese Frau zu beruhigen. Ich sagte ihr immer wieder, dass sie ihren Sohn am besten kennt. Dass Michael keinesfalls ein so naiver Mensch ist und sich nie im Leben ausnutzen lassen würde. Ich sagte ihr, dass es bestimmt eine simple Erklärung dafür gibt. Sie fragte mich immer wieder: „Glaubst du, dass mein Kind, glaubst du wirklich, dass es Michael dort gut geht?" Ich bestätigte ihr das mit gutem Gewissen. Ich sagte ihr, ich habe die Männer kennengelernt, und es macht auf keinen Fall den Anschein, dass er irgendwie dort zu etwas gezwungen wird. Im Gegenteil, man spricht mit ihm alles vorher ab. Erst wenn er sein OK gibt, wird in seinem Namen etwas gemacht. Sie nickte mit dem Kopf und sagte: „Ich hoffe, du hast recht." „Ganz bestimmt.“

Dann klingelte es am Telefon.

Geia sas! Nai, eínai edó! Aftó eínai dikó mou láthos, agóri mou! Éprepe na to káno. O Ntánil sas tilefónise, étsi? To íxera! Lypámai, éprepe na to káno. Nai boreíte. Mia stigmí!“ 
(„Hallo! Ja, sie ist hier! Das ist meine Schuld, mein Junge! Ich musste das tun. Daniel hat dich angerufen, nicht wahr? Ich habe es gewusst! Es tut mir leid, ich musste das tun. Ja, kannst du. Einen Moment!)

O gios mou, epitrépste mou na sas po óti den gnórize! Írthe edó gia ton ídio lógo pou sképsate! Edó mou díno to tiléfono tóra. Antío o gios mou. Sagapó!” 
(„Mein Sohn, lass dir gesagt haben, dass sie nichts davon wusste! Sie kam hierher aus dem gleichen Grund, wie du dachtest! Hier, ich gebe ihr jetzt den Hörer. Auf Wiedersehen, mein Sohn. Ich liebe dich!)

Nikolina, er möchte mit dir sprechen!

N: Hallo 
M: Hey 
N: Michael, es ist alles in Ordnung! Mir geht es gut. Ich werde gleich losfahren! 
M: Was wollte sie von dir? 
N: Es ist nichts, nur ein Missverständnis. 
M: Ich weiß, was sie wollte. Sie fragte dich über Arafat und Anis aus, ich weiß es. Sie hat sich da etwas einreden lassen von irgendwelchen Spaßvögeln. Ich habe ihr schon mehrfach bestätigt, dass sie sich keine Sorgen machen soll. Jetzt zieht sie dich mit hinein. Das geht zu weit! Und das wird definitiv Konsequenzen haben! 
N: Michael, bitte. Sie macht sich doch nur Sorgen um dich. Verstehe das doch. Ich habe ihr erklärt, dass sie nicht alles glauben darf, was in der Presse geschrieben wird. Sie war fest davon überzeugt, dass Kay recht haben könnte mit dem Scheiß, den er erzählt hat. 
M: Nikolina, bitte steig in den Wagen und komme zu mir. Ich brauche dich jetzt. Du bist eine wahnsinnige Frau! Wer hat dich bloß geschickt? 
N: Ich werde gleich losfahren.

Ich sprach noch kurz mit Athina, erklärte ihr ein paar Sachen und stieg dann langsam in den Wagen. Schließlich hatte ich eine anderthalbstündige Fahrt vor mir.

In Mannheim angekommen, traf ich sofort Michael, der schon sehnsüchtig auf mich wartete. Wir gingen in den Tourbus, tranken Cola und sprachen. Ich erklärte ihm Athinas Sorgen und Ängste. Er hörte mir zu, schüttelte aber immer wieder den Kopf. Ich versuchte ihm klarzumachen, dass jede Mutter solche Sorgen haben würde, wenn ihr Sohn mehr oder weniger über Nacht zum Star wird. Ich versuchte genauso objektiv daran zu gehen, wie ich es vorher bei Athina gemacht hatte. Ich konnte beiden Parteien nur meine Sicht der Dinge schildern. Ihr konnte ich mit gutem Gewissen sagen, dass Arafat und vor allem Anis nicht die Personen sind, die in der Presse dargestellt werden. Und Michael konnte ich guten Gewissens sagen, dass seine Mutter nichts Schlechtes will, sondern sich einfach nur Gedanken um ihren Sohn macht. Und ich sagte ihm, dass ich ein gutes Gefühl hatte, als ich das Haus verlassen habe. Ich denke, sie hat nun ein wenig mehr aus erster Hand erfahren können. Sogleich wurden einige Missverständnisse aufgeklärt. Michael sah mich an und staunte. Er sagte: „Ich weiß nicht, was es ist, aber dich schickte wohl der Himmel in meine Arme!" Ich grinste. Wir küssten uns und kuschelten uns aneinander.

Kapitel 21 Ende! Ich werde nicht viel dazu sagen, außer dass Nikolina wohl wirklich ein Engel ist. Michael und seine Mutter haben jedoch viel Nachholbedarf. Sie müssen sich hinsetzen und darüber sprechen, denn durch Schweigen werden solche Missverständnisse immer wieder auftreten. Naja, mal sehen. Im nächsten Kapitel geht es um die Show in Mannheim. Bis dann! Peace✌

Classic Tour und Nightliner Geschichten! Shindy ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt