q u a t t o r d i c i

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• Drag Me Down - One Direction •
(Weil's manchen so gefällt, gleich nochmal 1D^^)

Meine Augen weiteten sich ungläubig und ich setzte zu einer Antwort an, brach dann aber ab und öffnete die Türe weiter.

„Komm rein.", sagte ich schlicht, wobei ich keine Ahnung hatte, was er von mir wollte. Er folgte mir ins Wohnzimmer und setzte sich lässig auf die Couch.

Ich blieb leicht verkrampft stehen und wartete, bis er zu Reden begann.

„Nun, wir sollten wohl über die vergangene Nacht reden, findest du nicht auch?"

Mein Herz setzte einen Schlag aus, um dann doppelt so schnell weiterzuschlagen. Das Rauschen des Blutes in meinen Ohren übertönte alle anderen Geräusche, meine Augen fixierten sich nur auf den Mann vor mir. Ich hatte mit Brian geschlafen? Oh, wie sehr ich in diesem Moment hoffte, dass das nur ein großes Missverständnis war.

„Das ist nicht wahr, hör auf, mich zu verarschen!", rief ich fassungslos aus, in mir ein kleiner Teil, der hoffte, er würde mich jetzt auslachen, mich als kleines, naives Mädchen betiteln und dann wieder abhauen.

„Nun, wie erklärst du dir dann das hier?" Er zog den Ausschnitt seines Shirts ein bisschen zur Seite, sodass ein paar kleine Kratzer zum Vorschein kamen.

„Das kann auch jemand anders gewesen sein.", wich ich aus. Ich konnte und wollte mir die Wahrheit nicht eingestehen, ich würde niemals mit Brian schlafen, nicht einmal im Rausch. Und gestern hatte ich lediglich ein einziges Glas Champagner getrunken.

„Du hast eine feine, längliche Narbe in der Gegend deiner Rippen, über die ich mit meinem Finger gestrichen habe, erinnerst du dich noch? Woher sollte ich sonst davon wissen?"

Zack. Das hatte gesessen. Es hatte keinen Sinn mehr, ich musste mich der Wahrheit stellen und damit klarkommen, dass ich tatsächlich mit dem Mann, den ich mit Abstand wohl am Wenigsten mochte, geschlafen hatte.

„Das kann nicht sein. Das geht nicht.", murmelte ich vor mich hin und fuhr mir über das Gesicht.

Wieso fühlte es sich gerade an, als hätte ich Lucian betrogen? Abgesehen davon, dass wir nicht einmal zusammen waren, und uns nie wieder sehen würden, war dies doch gestern Abend mein Ziel gewesen.

„Okay, Brian. Niemand wird je von diesem kleinen...Ausrutscher erfahren, sonst kastriere ich dich eigenhändig!", fauchte ich.

„Schon gut, Kätzchen. Du bist zwar immer noch naiv und klein, aber du hast einen verdammt scharfen Körper." Mit einem frechen, anzüglichen Grinsen erhob Brian sich und kurz darauf fiel die Haustür hinter ihm ins Schloss.

Was hatte er überhaupt auf der Gala gemacht? Wohnte er nicht eigentlich in Amerika? Oder war er umgezogen, ohne dass ich es wusste?

Frustriert ließ ich mich auf die Couch fallen und vergrub den Kopf in meinen Händen. Gestern hatte ich also falsch gelegen. Die Haare sahen nicht nur so aus, wie Brians, es waren Brians. Fuck.

Ich konnte nur hoffen, dass er seinen zugegeben hübschen Mund hielt und niemals jemand von der Nacht erfuhr.

• • •

Ein neuerliches Schrillen der Klingel riss mich zwei Stunden später aus meinen Gedanken. Ich öffnete gelangweilt die Haustüre. Entweder war dies Ashton, der den Schlüssel verlegt hatte, oder...Lucian!

„Hey. Ähm, was machst du hier?", fragte ich unsicher und versuchte, die verräterischen, roten Flecken an meinem Hals zu verdecken.

„Ich wollte mich von dir verabschieden, wahrscheinlich sehen wir uns nicht mehr, bevor ich in weniger als zweieinhalb Wochen nach Spanien zurück fliege.", erklärte Lucian und ich ließ ihn herein.

Das war also der endgültige Abschied. Eigentlich sollte ich glücklich sein, dass er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, extra zu mir zu fahren, um sich zu verabschieden, aber stattdessen machte sich ein schmerzhaftes, ziehendes Stechen in meiner Brust breit.

Das, was ich die ganze Zeit zu verdrängen versucht hatte, rückte immer näher. Die Tatsache, dass ich Lucian bald nie wieder sehen würde, sein Grinsen, seine sympathischen braunen Augen, bedrückte mich mehr, als gut für mich war.

Bald würde es zu spät sein. Ich würde mich endgültig in Lucian verlieben und seine Abreise würde mich erneut in dieses Tief stoßen, in diese Leere, welche ich zuletzt nach Lukes Tod empfunden hatte.

Neun Jahre trennten uns, neun entscheidende Jahre, und mehrere tausend Kilometer. Meine Hoffnungen hatten keinen Sinn, das wusste ich von Anfang an, aber doch gewährte ich mir keinen Einhalt.

Es war, als würde ich auf einen tiefen, dunklen Abgrund zuschlittern, ihn sehen, aber doch nicht bremsen, weil der Weg dorthin zu schön war.

Dieser Abgrund würde mein Verhängnis werden, ich würde in die Tiefe stürzen und hätte nichts, an dem ich mich festhalten konnte. Und obwohl ich mir alldem bewusst war, tat ich nichts dagegen. Ich tat nichts dagegen, in diesen Abgrund zu fallen und wusste nicht einmal, wieso.

Als Lucian zu sprechen begann, entkam ich aus meinen Gedanken und hörte ihm zu. Ich lauschte seiner schönen, angenehm dunklen und rauen Stimme, von der ich wusste, dass sie mir nicht solche Schauer über den Rücken jagen durfte, wie sie es tat.

Die Stimme sollte mich kalt lassen, es sollte mir egal sein, wie sie klang, doch das war es nicht. Denn ihren Klang würde ich als allererstes vergessen, noch bevor Lucians Konturen nach und nach verblassen würden, bis er nur noch eine schattenhafte Erinnerung war.

„Ich habe die Zeit mit dir sehr genossen. Ich danke dir dafür, dass du mir zugehört hast, als ich über meine Vergangenheit sprach. Du warst die Erste, weißt du. Seit damals habe ich mit keinem darüber geredet, doch ich vertraue dir. Und es hat gutgetan, einfach über das zu sprechen, was mich bedrückt. Du bist mit in der Zeit eine wertvolle Freundin geworden."

„Das ist selbstverständlich, Lucian. Ich habe die Zeit auch gerne mit dir verbracht, mittlerweile finde ich es sogar gut, dass ich ohne mich umzusehen über die Straße gelaufen bin. Sonst hätten wir uns womöglich nie kennengelernt. Ich mag dich auch, sehr." erwiderte ich und schluckte. Nervös wischte ich meine Hände an der Jeans ab, doch wenn ich Lucian sowieso nie wieder sehen würde, wollte ich eines zumindest gesagt haben.

„Der Kuss, er hat mir gefallen. Ich bereue ihn nicht.", sagte ich zögerlich und beobachtete seine Mimik.

Er starrte mich erst nur an. Dann fuhr er sich durch die Haare und verkrampfte sich, ehe er aufsprang.

„Eigentlich...eigentlich war es auch für mich kein Fehler. Aber es geht nicht. Nicht nur wegen der Entfernung und dem Altersunterschied. Es geht nicht Lila. Tut mir leid." Mit diesen Worten verließ er abermals hastig das Haus und ließ mich mit Tränen in den Augen zurück.

Doch eines wurde mir klar: Lucian hatte ein Geheimnis. Eines, das nichts mit seiner Schwester zu tun hatte. Er verbarg etwas, das sein gesamtes Handeln beeinflusste. Und zum Teufel, ich wollte wissen, was es war!

• • •
Unsere Turteltäubchen haben sich also endlich ihre Gefühle eingestanden... Naja, zumindest halbwegs.
Enttäuscht, dass sie nicht mit Luc geschlafen hat??

Und Leute, ich brauche immer noch einen Shipnamen! Lucila wäre einer. Was fällt euch noch ein?

Lucian| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt