v e n t i c i n q u e

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• FML - Bausa •

„Bist du tot?", hörte ich Yaizas Stimme, doch ich ließ meine Augen geschlossen und ignorierte sie. Ein fataler Fehler, wie ich nur wenige Sekunden später feststellte.

„Dann muss ich dich jetzt wiederbeleben."

„Aaah!", kreischte ich und fuhr in die Höhe, als ein Schwall eiskaltes Wasser meinen von der Sonne gewärmten Rücken traf.

Das schwarzhaarige Mädchen stand schadenfroh kichernd neben meiner Liege, in der rechten Hand schwenkte sie einen blauen Eimer hin und her.

„Na warte!", knurrte ich, während ich mich aufrappelte. Und ich hatte tatsächlich geglaubt, ich wäre schlimm.

Laut lachend flüchtete Yaiza vor mir und sprang in den Pool. Ich schauderte. Da würde ich nicht hineingehen. Das Wasser war für meinen Geschmack viel zu kalt, auch wenn es laut Lucian über zwanzig Grad hatte.

Ich entfernte mich schnell wieder von dem Pool, als ich erkannte, dass Yaiza eine Wasserpistole in der Hand hielt und hoffte, dass sie nicht auf die Idee kam, mich damit anzuspritzen.

Doch sie hatte sich glücklicherweise bereits ein neues Opfer ausgesucht. Das Mädchen zielte mit dem Lauf ihrer Plastikpistole genau zwischen Lucians Beine, der offenbar nichts zu ahnen schien.

Ich überlegte, ob ich ihn warnen sollte, doch dann beschloss ich, dass es ganz witzig werden konnte und beobachtete still das Geschehen.

Lucian keuchte erschrocken auf, als der kalte Wasserstrahl sein Ziel traf und ich prustete los. Yaizas anschließender Satz brachte mich dazu, vor Lachen beinahe von der Liege zu fallen.

„Mamá sagt, da tut es am meisten weh!"

Lucian, der sich mittlerweile von dem Schock erholt hatte, ging in die Hocke und grinste das Mädchen an. „Da hat sie Recht, aber das musst du bei Bösen machen, das bin ich doch nicht."

„Wer weiß?", rief ich kichernd, hörte aber abrupt auf, als ich erkannte, was Lucian machte.

Er zog sich sein T-Shirt über den Kopf, sodass er nun oberkörperfrei, nurmehr mit einer dunklen Badeshorts bekleidet am Beckenrand stand und zu mir herübersah.

Schwer schluckend wandte ich meine Blick von seinem Oberkörper ab. Ich wollte jegliches Starren, Sabbern oder Herummachen vermeiden, solange ich nicht wusste, was in seiner Vergangenheit so Gravierendes geschehen war, dass es seine Entscheidungen bis heute beeinflusste. Ich würde am Ende nur daran kaputtgehen.

Lucian sprang neben Yaiza in den Pool und ließ zu, dass diese sich mit ihren Händen an seinem Nacken festklammerte. Er tauchte mitsamt dem Mädchen unter, um kurz darauf wieder aufzutauchen und sich einige nasse Haarsträhnen aus der Stirn zu streifen.

„Komm doch auch rein!", rief er mir auffordernd zu, doch ich zögerte.

„Na schön.", gab ich schließlich auf und kletterte langsam und mich immer an der Leiter festhaltend in den Pool.

„Brr, kalt.", meinte ich und schlang meine Arme um mich.

„Dann müssen wir dafür sorgen, dass dir wärmer wird." Lucian und Yaiza sahen sich verschwörerisch an und spritzen mich gleich darauf gleichzeitig an.

Lucian| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt