t r e n t u n o

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• Heathens - Twenty One Pilots •
Lesenacht 3/3

Lila

„Wieso hast du den Tagebucheintrag eigentlich auf Italienisch geschrieben?", erkundigte ich mich und blickte zu Lucian.

„Damals schien es mir wie eine Art Geheimsprache. Niemand aus meinem Freundeskreis konnte Italienisch, dadurch würden sie nicht wissen, was ich geschrieben hatte, wenn sie das Tagebuch in die Hände gekriegt hätten. Aber damals habe ich ja auch nicht gedacht, dass einmal eine Italienerin in meinem Schlafzimmer herumstöbert." Der Mann grinste mich an. Endlich funkelten seine Augen wieder so schön.

„Also ist mein Vertrauensbruch vergessen?", erkundigte ich mich zögerlich.

Lucian nickte. „Aber unter einer Bedingung: Du schnüffelst nicht mehr in meinen Tagebüchern oder gar meinem Handy herum."

Glücklich lachte ich. Ich hätte nie geglaubt, dass er mir verzeihen würde. „Wieso? Was hast du denn auf deinem Handy? Pornos?", neckte ich ihn.

„Wer weiß?", spielte Lucian mit und zwinkerte mir frech zu.

„Was war dann eigentlich das Geständnis, welches ich dir gemacht habe, als ich betrunken war?" Es interessierte mich wirklich blendend, was ich so Spannendes gesagt hatte. Ich hoffe, dass es nichts war, was ich ihm im nüchternen Zustand nicht auch verraten hätte. Doch irgendwie hatte ich eine böse Vorahnung, dass ich genau so etwas Schlimmes gesagt hatte.

„Ähm...", druckste Lucian herum.

Ich kicherte, doch das würde mir bald vergehen. „Nun sag schon, kann ja nichts sein, was ich nicht eh weiß."

„Du hast gesagt, dass du dich in mich verliebt hast." Zack. Die Bombe war geplatzt. Mein Lächeln verschwand von meinen Lippen, schneller als ein Blitz war.

„Nicht dein Ernst? Nicht mein Ernst?! Ich trinke nie wieder Alkohol!" Das Dumme an der Sache war ja, dass ich ihm gestern auch noch erzählt hatte, dass ich im betrunkenen Zustand immer die Wahrheit sagte. Ich vergrub mein Gesicht in der Lehne der Couch und seufzte verzweifelt.

„Das ist gerade so süß.", meinte Lucian plötzlich und zog mich fast wie einen Teddybären an sich.

„Was ist daran süß?", fragte ich nach und wollte mich befreien, damit ich mein Gesicht wieder im Leder der Couch vergraben konnte.

„Alles. Vor allem deine Reaktion. Jeder hat es dir angesehen, naja, ich nicht. Jenna hat mir gesagt, dass sie sich sehr sicher ist, dass du in mich verliebt bist."

„Jenna! Diese Verräterin!", rief ich aus und sprang auf. Jedoch umfasste Lucian meine Taille und drückte mich wieder an sich.

„Weißt du, ich bin ganz froh darüber. Denn sonst hättest du wohl nie erfahren, dass ich mich eventuell auch ein bisschen in dich verliebt habe."

„Ein bisschen? Lucian, komm schon! Du hast ihr sogar von deiner Vergangenheit erzählt, nennst du das wirklich nur ein bisschen?" Erschrocken fuhren wir auseinander.

Am Türrahmen stand Jenna. Keiner von uns hatte bemerkt, wie sie aufgeschlossen hatte.

„Okay. Vielleicht liebe ich dich auch ein bisschen mehr als ein bisschen.", gab Lucian zu und ich konnte nicht anders, als ihn direkt wieder zu küssen.

Lucian| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt